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MMS: Migros macht Süchtige

oder das hinterlistige Anfixen von 10-Jährigen. Pro-Juventute bietet Alibidienste dazu an.

Hans-U. Jakob, 24.7.2009


Migrosmagazin_1.jpg8 Millionen Handys verschenken die Mobilfunkbetreiber jährlich
allein in der Schweiz an 7.5Millionen Einwohner. Siehe unter /neue-zahlen-zum-handykrieg-in-der-schweiz/  Das dicke Geschäft wird dann später mit den Gebühren gemacht. Kein Wunder dass immer jüngere Teilnehmer angefixt (süchtig gemacht) werden müssen.

Während Coop mit Handysafaris schon 5-jährige in die Handyfalle lockt, siehe /dumm-oder-kriminell/ , suggeriert jetzt das MIGROS-Magazin Nr.29 vom 13. Juli 09, dass spätestens ab dem 10. Lebensjahr ein Handy zum Alltag gehören muss.

Zitat auf der Titelseite (Bild links):

Für Kinder wie die 10-jährige Adelisa ist Mobiltelefonie Alltag. Jetzt lernt sie wie man die Kosten tief hält und mit verbotenen Bildern umgeht.

wird bereits im Titelbild behauptet.

Ein 10-jähriges Mädchen, mit Make-Up, lackierten Fingernägeln und einem Handy am Kopf. „Ein solches Titelblatt lässt das Herz jedes Pädophilen höher schlagen“, schreibt uns eine besorgte Mutter. „Ich habe mich masslos geärgert.“

Das Handy berge aber auch Gefahren, meint das Migrosmagazin und gibt den Eltern folgende Ratschläge:



Zitate:

Hin und wieder nachfragen, welches Text- und Bildmaterial das Kind gesehen hat und was es darüber denkt.



Dem Kind erklären, dass es strafbar sei, illegale Inhalte auf dem Handy zu haben oder weiterzuleiten.



Benützen Sie Prepaid-Angebote statt Abonnemente und vereinbaren

Sie ein Budget. Gemäss Swisscom beträgt die durchschnittliche Monatsrechnung Jugendlicher übrigens weit unter Fr. 100.—.



Vorsicht beim Internetsurfen via Handy: Das kann ganz schön ins Geld gehen.

Beim Kauf der SIM-Karte Namen und Alter des Kindes registrieren lassen, damit Schutzprogramme aktiviert werden können.



Erkundigen Sie sich in der Schule nach den Handyregeln und besprechen Sie diese mit dem Kind.

Ende der Zitate. Warnungen gesundheitlicher Natur sucht man hier vergeblich!

Kommentare:

„Dem Kind erklären, dass es
strafbar sei, illegale Inhalte auf dem Handy zu haben oder weiterzuleiten.“  Ja, genau so! Denn nur Verbotenes hat seinen Reiz. Für wie naiv hält wohl die Migros solche Eltern?

Besonders interessant sind auch die Angaben zu den Handykosten, die laut Angaben von Swisscom weit unter Fr. 100.- pro Monat liegen sollen. Wie weit unter Fr.100.- monatlich ? 

Nehmen wir einmal Fr. 70.-. Das ergibt für die Schweizer Mobilfunkbetreiber bei 1,5 Million Kindern gut und gerne Einnahmen von 105 Millionen monatlich und 1.26Milliarden jährlich. Dafür lohnt es sich für skrupellose Geschäftemacher schon, selbst die Jüngsten zu verführen und andere Gefahren, wie ein erhöhtes Hirntumorrisiko und ein Risiko der späteren Unfruchtbarkeit, zu verheimlichen.


Handykopf.JPG<<<Bild links: 30 bis 90Volt pro Meter kann die elektrische Feldstärke auf der Gehirnoberfläche eines erwachsenen Menschen während einem Handytelefonat betragen. Bei Kindern infolge des dünneren Schädelknochens noch entsprechend mehr.



Zwecks Verheimlichung der echten Gefahren wird von der Migros jetzt sogar Pro-Juventute ins Boot geholt.



Diese Kinderschutzorganisation, die wegen ihrer katastrophalen Pflegekinder-Verschleppungsaktionen während den 30er und 40er Jahren noch heute in den negativen Schlagzeilen steht und deshalb mit enormen finanziellen Schwierigkeiten kämpft, übt sich jetzt im Verharmlosen der gesundheitlichen Folgen der Handy-Technologie.

Sie bietet zwecks „Förderung der Medienkompetenz“ ganztägige Workshops für Schulen und solche für Elternabende. Natürlich nicht gratis. Der Preis richte sich je nach Kantonsbeitrag (man staune!) und Beiträge des Bundes für Elternbildung schreibt Pro-Juventute auf ihrer Homepage. Wer sonst noch Beiträge ausrichtet, dürfte wohl leicht zu erraten sein.

Was ist das Ziel der Pro-Juventute-Handyprofi-Kurse? Fragt Migros den Pro-Juventute-Berater

 

Antwort: Kinder sollen sich kritisch mit dem Gerät und seinen Inhalten auseinandersetzen und einen vernünftigen Umgang damit lernen. Dazu gehört auch, dass sie ihre Verantwortung kennen und wissen, wo sie Hilfe finden.



Sagt wohl der Pro-Juventute Handyberater auch etwas über Hilfe bei Hirntumoren, Leukämien oder späterer Unfruchtbarkeit? Wohl kaum, denn bei Migros heisst es:

Die Kinder habens im Griff

Zitat:„Starke Daumen, kreative Sprache: Das kommt dabei heraus, wenn Jugendliche das Handy oft benützen. Informiert man sie rechtzeitig über die Gefahren und lehrt sie klare Regeln, kann man ihnen ruhig eines der begehrten Geräte anvertrauen. Sie habens im Griff.“

Ruhig??

Sehen sie dazu folgende Links:

Bei Anruf Hirntumor /bei-anruf-hirntumor-1/

Mutige Aerzte in Oesterreich /mutige-aerzte-in-oesterreich/

Gefährlicher als Rauchen /mobiltelefonieren-ist-gefaehrlicher-als-das-rauchen/

US-Wissenschaftler warnen /wissenschaftler-warnen-us-kongress-vor-krebsrisiko-bei-mobiltelefongebrauch/

Kinder und Mobiltelefone /kinder-und-mobiltelefone/

Von Hans-U. Jakob

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