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Neue Zahlen zum Handykrieg in der Schweiz

In den nächsten 18 Monaten sind 2000 neue Mobilfunksender geplant. In den letzten 6 Monaten wurden 400 von 500 Antennenbaugesuchen durch Einsprachen blockiert und pro Jahr werden 8 Millionen Gratishandys verteilt.



Hans-U. Jakob, 13.7.09

Quellenangabe: Zeitschrift Cash vom 6.Juli, Tagesschau und Sendung 10 vor 10 des Schweizer Fernsehens, beide vom 8 Juli 09

Bei 4 von 5 Baugesuchen gibt es Einsprachen. Jedes 3. Baugesuch landet vor dem Richter

Anlässlich der von der Mobilfunkindustrie und den Strombaronen inszenierten, unter dem Namen Krebsliga-Schweiz durchgeführten Krebstagung vom 12. Februar 09, behauptete Dr. Gregor Dürrenberger von der Forschungsstiftung der Mobilkommunikationsbetreiber FMK in seiner Begrüssungsansprache, das Thema Mobilfunk sei aus der Wahrnehmung der Bevölkerung weitgehend verschwunden, habe seinen Nimbus verloren und werde nicht mehr als alarmierend eingestuft. Die Zahl der Baueinsprachen sei markant zurückgegangen.

Wie in allen Punkten was Mobilfunk betrifft, hat er sich auch hier auf sein Wunschdenken und dasjenige seiner Auftraggeber verlassen und sich grauenhaft getäuscht.  Krebstagung siehe unter /gemeinsam-gegen-den-krebs-oder-gemeinsam-gegen-das-volk/

Nur 5 Monate später haben die Zeitschrift Cash vom 6.Juli, die Tagesschau und die Sendung 10 vor 10 des Schweizer Fernsehens, beide vom 8 Juli 09 genau das Gegenteil berichtet.

Cash: Gegen 4 von 5 Antennenbaugesuchen hagelt es Einsprachen. Jedes 3 Baugesuch landet vor dem Richter.

Das heisst im Klartext, dass im ersten Halbjahr 09 mindestens 400 von 500 Antennenbaugesuchen durch Einsprachen blockiert wurden und dass mindestens 170 davon unterwegs an ein Gericht, oder bereits dort gelandet sind.

Für die NIS-Fachstelle von Gigaherz.ch, welche unzählige dieser Einsprache- und Beschwerdeverfahren fachtechnisch begleitet, eine kleine Erfolgsstory. Diese Begleitung reicht vom einfachen Telefongespräch bis zu einem kompletten Einsprache oder Beschwerdetext, je nachdem wie gut sich die Einsprechenden selber zu helfen wissen.

Eine neue, aktuelle Anleitung für Einsprachen und Beschwerden findet sich auf https://www.gigaherz.ch/1503

Datenstau und 18 Monate Rückstand im Zeitplan

Tagesschau sf.drs: Wenn das so weitergeht, haben wir demnächst laut Sunrise einen Datenstau und laut Swisscom wären wir  als Folge der Einsprecherei punkto Breitbanddiensten gegenüber dem Ausland bald in einem Technologierückstand von 18 Monaten. Denn es würden heute eine rund 100mal höhere Datenmenge über das Mobilfunknetz verschickt als noch vor 10 Jahren.

Davon, dass es jedoch möglich wäre, eine nochmals 100mal höhere, das heisst eine 10‘000mal grössere Datenmenge viel sicherer und zuverlässiger und erst noch völlig gesundheitsverträglich über ein Glasfaser-Kabelnetz zu verschicken, sagten die Mediensprecher von Sunrise und Swisscom wohlweislich keine Silbe.



Cash: Um die Datenflut zu bewältigen, müssen Swisscom Sunrise und Orange in den nächsten 18 Monaten mindestens 2000 zusätzliche Antennen bauen.

Das wird sich die Bevölkerung kaum gefallen lassen. Gigaherz wird wohl seine NIS-Fachstelle personell aufstocken müssen, denn diese läuft seit Anfang Jahr bereits am Anschlag.  Wer hätte Lust,  sein Fachwissen unserer gemeinnützigen Institution zur Verfügung zu stellen?

Der Baudirektor des Kantons Zürich in der Tagesschau sf.drs zu nochmals 2000 Antennen: Die Mobilfunkbetreiber sollen mit Gemeinden und Hauseigentümern behutsamer vorgehen, sowie die Bevölkerung besser aufklären.

Im Klartext Baugesuche möglichst im Versteckten abhandeln und die Bevölkerung punkto Gesundheitsschäden noch raffinierter aufklären respektive anlügen.

Konsumentenschützer beklagen sich über zu hohe Handytarife (!)

Sendung 10 vor 10 sf.drs: Hier beklagt sich Sarah Stalder von der Stiftung Konsumentenschutz lauthals über die bis zu 80% höheren Handy-Tarife in der Schweiz gegenüber dem Ausland.

Die Gesundheit der Bevölkerung interessiert die Stiftung für Konsumentenschutz offensichtlich nicht mehr.

Sendung 10 vor 10 sf.drs: Sepp Huber von der Swisscom lässt den Vergleich nicht gelten. Schliesslich investiere Swisscom jährlich 300 Millionen Franken für die Abgabe verbilligter Handys an die Bevölkerung.



Wow, 300 Millionen für Gratishandys. Das sind hochgerechnet für Swisscom 3 Millionen Handys und hochgerechnet auf alle 3 Betreiber rund 8 Millionen Handys die jährlich an 7.5 Millionen Einwohner der Schweiz verschenkt werden. Damit diese auch benützt werden, und nur beim Benützen bringen sie Geld, müssen jetzt schon 5-Jährige angefixt, das heisst, süchtig gemacht werden. Siehe /dumm-oder-kriminell/

Und nur so können die damit prahlen, in der Schweiz sei der Mobilfunk nicht mehr wegzudenken.

Und nochmals Sepp Huber in 10 vor 10: Die hohen Handytarife sind auch eine Folge der 10mal höheren Strahlungsgrenzwerte in der Schweiz (die weit mehr Basisstationen erfordern als im Ausland)

Dieses zweitälteste aller Mobilfunkermärchen sollten Sie allmählich in der Mottenkiste verschwinden lassen Herr Huber!

In Tat und Wahrheit beruhen diese angeblich 10 mal besseren Werte auf einer ganz andern Erfassungsart als im Ausland und die Schweizer Bevölkerung hat in ihren Wohnungen und an den Arbeitsplätzen exakt dieselbe Belastung wie die übrigen Erdenbürger. Genaueres dazu unter /schweizer-vorsorgewerte-sind-und-bleiben-ein-riesenschwindel/

 

Zum Schluss noch ein kurzer Auszug aus einer Mitteilung des Russischen Nationalen Komitees zum Schutz vor Nicht-Ionisierender Strahlung vom 14.4.08.

Siehe auch unter /kinder-und-mobiltelefone/



Gesundheitsgefahren in naher Zukunft

Nach Meinung des Russischen Nationalen Komitees zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung sind die folgenden Gesundheitsgefahren für mobil telefonierende Kinder in naher Zukunft wahrscheinlich:

 

Gedächtnisstörungen, nachlassende Aufmerksamkeit, verringerte Lern- und Denkfähigkeiten, zunehmende Reizbarkeit, Schlafprobleme, zunehmende Stressempfindlichkeit, zunehmende Bereitschaft für Epilepsie.

 

In ferner Zukunft erwartete (mögliche) Gesundheitsrisiken:


Gehirntumore, Tumore der Hör- und Eingangsnerven (im Alter von 25 – 30 Jahren), Alzheimer Krankheit, fortschreitende Demenz („got dementia“), depressive Syndrome und andere Arten der Degeneration von Nervenstrukturen des Gehirns (im Alter von 50 – 60).


Alzheimer.jpg

Bild oben: Wenn wir diese Grafik des Bundesamtes für Statistik für Demenz und Alzheimer betrachten, kann einem schon das nackte Grauen überkommen. Die Prognose des Russischen nationalen Komitees zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung scheint sich in der Schweiz bereits zu bewahrheiten. Die Mobilfunkbetreiber sind jedoch an ganz andern Kurven interessiert, etwa an denjenigen der Aktienkurse und Gewinnentwicklung.
Bild aus der Zeitschrift Gesundheit Sprechstunde vom 12. Juni 09. Die Grafik dagegen, stammt vom Bundesamt für Statistik.
Von Hans-U. Jakob

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