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Strahlenharmonisierer soll Schweiz vor faulen Hypotheken bewahren

Der Verband der Schweizer Immobilien-Schätzer will die Schweiz vor einer Hypothekarkrise à la USA schützen – zusammen mit Ibrahim Karim dem Strahlenharmonisierer aus dem Morgenland.  Denn in der Schweiz sinken die Immobilien-Preise vorerst nur dort, wo in der Nähe eine Mobilfunkantenne steht.

Hans-U. Jakob, 13.3.09

Die Generalversammlung des Schweizerischen Immobilienschätzer-Verbandes SIV findet am Nachmittag des 19.März 2009 im Verkehrshaus Luzern statt. Zusammen mit Dr. Ibrahim Karim, Begründer der Biogeometrie, mit einem Referat über „unorthodoxe Entstrahlungsmethoden“.

Wenn man den Unfug des Aegypters kennt, welchen dieser in unserem Land seit gut 3 Jahren treibt, muss man sich schon fragen: „Sind die Immobilienschätzer so dumm, oder wollen sie lediglich die Bevölkerung für dumm verkaufen?“  Siehe /das-komplott-von-hemberg/ (Das Komplott von Hemberg)

Karim ist bei Weitem nicht der Einzige, der hierzulande „unorthodoxe Entstrahlungsmethoden“ anbietet. Davon gibt es über Hundert, die mit allerlei Apparätchen, Kästchen, Steinchen oder Matratzen, den am härtesten an E-Smog Erkrankten und Leidenden oft noch den letzten Franken aus der Tasche ziehen.  Der Gerissenste von allen ist jedoch der Doktor der Architektur, Ibrahim Karim, welcher sogar noch der Regierung (Standeskommission) des souveränen Zwergstaates Appenzell Innerrohden in den Schweizer Alpen für 20‘000Franken Plexiglas-Ramsch zu verkaufen im Stande war, um die böse Strahlung von den dortigen Sendeanlagen in gute zu wandeln.

Die Drohung von Gigaherz, die Appenzeller Regierung wegen Veruntreuung von Steuergeldern anzuklagen, führte dann allerdings zur ebenfalls unorthodoxen Methode, dass Dr. Ibrahim Karim sein Honorar einem Wohnheim für Behinderte schenken musste….

Siehe /cleverer-schachzug-der-regierung-von-appenzell-ir/ (Cleverer Schachzug der Regierung von Appenzell IR)

Momentan ist offenbar Karim wieder in der Schweiz um seinen Plexiglas-figürchen neue Zauberkraft zu verleihen, was scheints alle 6 Monate in Form von Einfüllen von 3 neuen ägyptischen Sandkörnchen erforderlich sei.


Basar.JPG
Bild links: Karimsche Strahlenschutzfiguren auch als Souvenir in ägyptischen Basars zu haben.



Was bringt die Immobilienschätzer dazu,
mit einem Scharlatan dieses Kalibers zusammenzuarbeiten? Glauben diese wohl, mit ein paar Plexiglasfigürchen, aufgestellt vor den Fenstern einer Villa, könne diese ihren Wert trotz Mobilfunkantenne auf dem Nachbargrundstück erhalten? Sind die so naiv oder tun sie nur so?

Jetzt gilt es nämlich ernst.

Erstmals haben 5 Villenbesitzer in einem Vorort von Bern gemeinsam einen Standortgeber einer Mobilfunkantenne auf rund 1 Million Franken Schadenersatz verklagt.  Und der Standortgeber macht jetzt von seinem Rückgriffsrecht auf den Mobilfunkbetreiber gebrauch, welchem er sein Hausdach vermietet hat.  Die Villenbesitzer sind nicht gerade knapp bei Kasse und wollen ihren Anspruch nötigenfalls bis vor Bundesgericht klarmachen.  Falls die Villenbesitzer sich hier durchsetzen können, werden sie damit eine landesweite Lawine lostreten. Das könnte die Schweizer Mobilfunkbetreiber an den Rand des Konkurses, oder gar darüber hinaus bringen. Nur schon die Ankündigung dieses Monsterprozesses wird sie bei ihrer Standortsuche in noch ärgere Bedrängnis bringen, als sie es heute schon sind.

Jetzt ist Handlungsbedarf angesagt

Um den Immobilienschätzern klar zu machen, dass Mobilfunkantennen vollkommen harmlos seien und zu keinerlei Wertverlusten von Immobilien führen würden, überlässt Swisscom die Verharmlosung von Elektrosmog und das Lächerlichmachen von Erkrankten nicht nur dem Strahlendoktor vom Nil, sondern schickt auch noch ihren promovierten Naturwissenschafter Dr. Christian Grasser als Refernt an die Veranstaltung. Grasser ist noch ein relativ Unbekannter und gab sein Debut bei Gigaherz erst kürzlich mit den Worten:

„Diese Feststellungen in der Patentschrift* widersprechen jedoch klar der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnis und der von den nationalen und internationalen Fachbehörden sowie von Swisscom vertretenen Haltung.  Dass eine solche inhaltlich klar falsche Textstelle Eingang in ein Dokument von Swisscom findet, ist gleichermassen irritierend wie ärgerlich.“

*Lesen Sie bitte dazu: /swisscom-liefert-ein-umfassendes-gestaendnis/ (Swisscom liefert ein umfassendes Geständnis)



Mit internationalen Fachbehörden meint Dr. Grasser wahrscheinlich die ICNIRP, die gar keine Behörde, sondern ein ganz gewöhnlicher, von der Industrie gesponserter Verein ist. Siehe /die-icnirp-story-ein-privater-altherrenclub-haelt-die-welt-zum-narren/ (Die ICNIRP-Story, ein Altherrenclub hält die Welt zum Narren)

Und mit nationalen Fachbehörden wahrscheinlich die Fachkommission Umwelt des ASUT.  Der ASUT ist der Schweizerische Verband der Telekommunikation und Dr. Grasser leitet dort die Fachkommission für Umwelt:

Im Pflichtenheft dieser Fachkommission steht: Frühzeitiges Erkennen von möglichen Problemen mit neuen Technologien im Bereich Umwelt als wichtige Information zum Handeln der Mitgliederfirmen sowie Erarbeiten von Branchenstellungnahmen in der öffentlichen Auseinandersetzung sowie bei staatlichen oder kantonalen Regelungen.

Bei Gigaherz steht für diese Tätigkeit eine viel kürzere Beschreibung.

Nämlich schlicht und einfach: Elektrosmogleugner

Grasser führt bei Swisscom allerdings den Titel: Head of Community Affairs



Was führt der Immobilienschätzer-Verband hier im Schilde?

Will er als erstes klar machen, dass es Elektrosmog gar nicht gibt und anschliessend gleich alle, die daran erkrankt sind, mit den Karimschen Plexiglas-Figürchen lächerlich machen? Oder versucht er die wegen nahen Mobilfunkantennen in den Keller fallenden Immobilienpreise mit „unorthodoxen“ Methoden zu retten?

Sehen Sie dazu unter /immobilienbesitzer-erleiden-millionenschaeden/ (Immobilienbesitzer erleiden Millionenschäden) Und zur Foliensammlung von Gigaherz geht es hier.

 

Immerhin hat der Verband als Alibi-Frau auch noch die Vertreterin der Aerztinnen und Aerzte für Umweltschutz, Frau Dr. med. Yvonne Gilli auf dem Programm.  Beginn der Vorträge ist um 16.00 Uhr. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich.

Von Hans-U. Jakob

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