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Bundesamt für Umwelt unter Korruptionsverdacht

Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Bestechung

Hans-U. Jakob, 14.10.2010

Am Dienstag 12.10.2010 fuhr die Bundespolizei endlich in der Teppichetage des schweizerischen Bundesamtes für Umwelt ein. Im Visier ein Sektionschef und eine Vizedirektorin. Dies gemäss einem Bericht der Berner Zeitung vom 13.10.2010.


BAFU.jpg<<<Bild links: Bundesamt für Umwelt BAFU in Ittigen bei Bern

Leider die Falschen erwischt

Laut Berner Zeitung soll es sich beim Bestochenen um den Sektionschef handeln, welcher auch für den Einkauf von Computer-Netzwerken und Computer-Software zuständig war. Er soll, damit die richtige Firma den richtigen Auftrag erhielt, lediglich ein Auto geschenkt bekommen haben.

Angesichts der Millionenaufträge die da vergeben wurden, eigentlich noch in recht bescheidenem Rahmen.

Was jedoch zu denken gibt ist, dass obschon solche Machenschaften laut Berner Zeitung im Amt bekannt waren, die Vize-Direktorin diese angeblich über lange Zeit gedeckt haben soll. Da muss man sich schon fragen, was da sonst noch alles so lief und läuft.

Die kleinen hängt man, die grossen lässt man laufen

Bei den der Bestechung Verdächtigten soll es sich um relativ kleine Firmen aus der IT-Branche mit Sitz gleich neben dem BAFU resp. im Nachbarkanton Solothurn handeln.

Angesichts der fatalen offiziellen öffentlich Stellungnahmen, welche dieses Bundesamt laufend zu Hochspannungsleitungen, Handys und deren Sendemasten abgibt, wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass sich die Bundesanwaltschaft in Sachen Bestechung erst mal die Elektrizitäts- und Mobilfunkkonzerne vorgenommen hätte…..

Sehen Sie beispielsweise dazu nach unter: /hochspannungsleitungen-unter-den-boden/ oder /es-gibt-keine-wissenschaftlich-gesicherten-effekte/

Bundesangestellter war noch in privaten Firmen tätig

Heute, am 14.10.2010 doppelt die Berner-Zeitung nochmals nach und bringt an den Tag, dass ein weiterer involvierter Angestellter des BAFU gleichzeitig noch bei den der Bestechung beschuldigten Privatfirmen als Projektleiter angestellt war.

Eine ähnliche Ungeheurlichkeit kennen wir von Gigaherz schon länger  vom Eidgenössischen Starkstrominspektorat her. Der Leiter dieser angeblich so neutralen Behörde sitzt gleichzeitig noch im Verwaltungsrat der Electrosuisse. Electrosuisse ist der Fachverband der Schweizerischen Elektrounternehmungen. Dem Verband gehören rund 4450 persönliche und 1850 Branchen- und institutionelle Mitglieder an.

„Heil dir Helvetia, hast noch der Söhne ja….“ Sangen wir als Kinder einst in der alten Nationalhymne.  In der Neuen trifft es mit  „Trittst im Morgenrot daher, seh ich dich im Strahlenmeer….“ auch wieder voll ins Schwarze.

BAFU vertritt die Interessen der Strombarone

In den neusten Stellungnahmen, welche vom Bundesverwaltungsgericht vom BAFU als angeblich neutrale Expertisen zur Erdverlegung von Hochspannungsleitungen eingeholt wurden, ist leicht feststellbar, dass das BAFU die Interessen der Stromlobby besser vertritt als die Stromlobby  selbst.

Der jetzt aufgeflogene Bestechungsskandal könnte Hinweise liefern weshalb.

Die Akten sind im Besitz der NIS-Fachstelle von Gigaherz und wir werden nach deren Aufarbeitung gerne daraus zitieren. Jedenfalls werden wir ab sofort die Neutralität dieses Bundesamtes vor Gericht ganz massiv in Frage stellen.

Hoffentlich reisst der verhaftete Sektionschef  noch ein paar andere Sektionschefs mit in den Sumpf!

 

Übrigens: Das Schweizer Fernsehen schweigt beharrlich zu diesem Skandal. Hier wird halt auch gesponsert, was das Zeug hält…./tv-auftritte-sind-kaeuflich/

Von Hans-U. Jakob

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