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Zum Anstieg der Krebshäufigkeit

Ein Newsletter des Privatinstituts für Ganzheitliche Medizin und Gesundheitsförderung

von Dr. Karl Braun-von Gladiß

http://www.gladiss.de

Mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers

publiziert bei Gigaherz.ch, am 7.2.2014

Die Krebserkrankungen nehmen zu. Dies meldeten Anfang Februar 2014 viele Nachrichten-Medien synchron. Die Nachricht basiert auf dem neuen Krebsreport der WHO. Dabei erweckte der Tenor der Meldungen den Eindruck, das Phänomen sei unerklärlich und sprunghaft gleichermaßen.

 

Onkologische Spezialisten präsentierten schon am nächsten Tag „die Ursache“ für das Phänomen: Gen-Defekte und immunologische Betriebsstörungen verändern die Zellteilung und bedingen so die Krebsentwicklung. Nun sei die Wissenschaft aufgerufen, neue Studien durchzuführen und in der Krebstherapie müsse jetzt konsequent gen-regulierend und immunologisch vorgegangen werden. Sowohl die angewandte Gentechnik als auch die Produktion von Immunveränderungen (monoklonale Antikörper) sind zwei zukunftsträchtige und prosperierende Märkte in der Onkologie, mit denen in den nächsten Jahren in Forschung und Pharmavertrieb viele Milliarden umgesetzt werden sollen.

Da kommt die Nachricht aus der WHO wie gerufen. Der „Ursache“ gemäß werden der Öffentlichkeit auch die daraus abzuleitenden beiden Konsequenzen für Forschung und Therapie präsentiert: Gen-Codes und chemotherapeutische Immuntherapie.

Wenn Altbekanntes als vermeintlich neue Erkenntnis plötzlich auftaucht, wirft das Fragen auf: Was wird hier lanciert, wer steckt dahinter, welche Handlungsperspektive eröffnet sich durch die Nachricht? Wer profitiert von dieser Nachricht? Melden sich nach einer solchen Nachricht Stimmen zu Wort, die der Mietmäuler-Lobby der Industrie angehören? Diese Fragen helfen, die Nachricht kritisch zu bewerten und den gesunden Menschenverstand einzuschalten.

Ist die Nachricht über den Anstieg der Krebshäufigkeit wirklich so neu und unerwartet?

Seit den neunziger Jahren ist bekannt, dass die Krebshäufigkeit zunimmt, und es gibt genügend epidemiologische Studien, die, was den Einfluss chemisch-physikalischer Umweltfaktoren betrifft, die Korrelation dieses Phänomens zu verschiedenen umweltmedizinischen Einflüssen herausgearbeitet haben:

1. Kontamination von Trinkwasser, Nahrungsmittel, Kleidung und Atemluft durch Umwelttoxine, Xenobiotika (hormonähnlich wirkende Kunststoffpartikel), Nanopartikel

2. Emission radioaktiver Strahlen aus Atomanlagen

3. Ausbau digitalisierter Mobilfunk- und drahtloser Kommunikationstechniken

Die beiden erstgenannten Belastungen blieben in den letzten Jahren im Prinzip konstant, haben zum Teil sogar dank gewachsenen Umweltbewusstseins tendenziell eher abgenommen.

Explosiv ausgeufert ist demgegenüber das Ausmaß elektromagnetischer Belastungen insbesondere durch den Mobilfunkverkehr und mobile Bildübertragungstechniken.

Nicht zu übersehen ist, dass sich die Anstiegskurve der Krebsfälle mehr oder weniger mit der Kurve deckt, die den Ausbau und die Nutzung der Mobilfunktechnik spiegelt.

Als ein Beispiel von vielen sei aus der epidemiologischen Studie von Dr. med. Horst Eger referiert: Im September 1993 wurde in einem Wohngebiet eine Mobilfunksendeanlage in Betrieb genommen. In den Folgejahren kam es zu einer auffallenden Häufung neu aufgetretener Krebsfälle. Der für die Bevölkerung zuständige Arzt Dr. Eger verglich im Jahr 2004 seine Patientenkartei von 1994 bis 2004, in der er knapp 1.000 Patienten aus 95119 Naila erfasst hatte. Diese wies aus, dass vom 1.-4. Jahr nach Inbetriebnahme der neuen Sendeanlage keine Zunahme der Krebshäufigkeit aufgetreten war. Ab dem 5. Betriebjahr des Senders stieg der Anteil von neu aufgetretenen Krebsfällen in einem Abstand bis zu 400 Meter um die Mobilfunksendeanlage um das 3-fache und das Erkrankungsalter der Patienten lag durchschnittlich um 8,5 Jahre niedriger.

Ähnliche Beobachtungen, mit zum Teil noch viel krasseren Zahlen, liegen inzwischen aus sehr vielen Orten im In- und Ausland vor.

Worin liegt die Ursache für die Zunahme von Krebs?

Richtig ist, dass hinter der Entstehung von Krebszellen benennbare Faktoren stehen:

• die Aktivierung von Onkogenen: dies sind normalerweise schlafende Gen-Eigenschaften, die im gesunden Organismus nur für Wundheilungszwecke benötigt werden und die sich meist im inaktiv ruhenden Zustand befinden. Wenn sie aber geweckt (aktiviert) werden, beginnen Zellen zu wuchern

• die Ausschaltung wichtiger Immunfunktionen, welche sonst jene Zellen erkennen und vernichten, die sich rücksichtslos gegenüber dem Körper verhalten (Krebszellen)

• die Umschaltung des Zellstoffwechsels auf Zuckervergärung, was oft die krebstypische Form der Zellteilung auslöst

• die Deaktivierung regulierender Selbstheilungskräfte, die im Normalfall in beeindruckender gemeinschaftlicher Vielfalt auf verschiedenen Ebenen Störungen des Stoffwechsels, des Immunsystems und der Genetik korrigieren.

Nur: keiner dieser Faktoren ist „die Ursache“ für die Entstehung von Krebs. Vielmehr handelt es sich um Wirkungsmechanismen. Über einen oder mehrere der genannten Veränderungen vollzieht sich die Umwandlung gesunder Körperzellen in wuchernde Krebszellen.

Die oben genannten Einflüsse chemisch-physikalischer Umweltfaktoren (Radioaktivität, Gifte, Elektrostress) attackieren die immunologische, biochemische und genetische Selbstregulation des Organismus in unberechenbarer Weise. Sicher ist aber, dass es dafür keine starken Einwirkungen braucht. Nicht also eine hohe Giftkonzentration oder starke Wirkdosis sind erforderlich, um die Körperfunktionen zu stören, sondern die Langzeiteinwirkung und das Zusammenspiel mit anderen schädigenden Faktoren sind es, die schon bei niedrigsten Reizstärken katastrophale Betriebsfehler im Organismus auslösen können:

o Ablesefehler bei der Umsetzung der genetischen Programme

o Irritation des Zusammenspiels der Immunfaktoren

o  Störung der Feinabstimmung kaskadenförmig ineinandergreifender biochemischer und enzymatischer Kettenreaktionen und Zellteilungsvorgänge

o Veränderung von Neurotransmittern und Hirnhormonen (Dopamin, Melatonin und andere)

Diese vier Mechanismen (Ablesen genetischer Programme, Zusammenspiel der Immunfaktoren, Feinabstimmung von Kettenreaktionen, Neurohormone) sind es, die die biochemische und zelluläre Alltagsrealität von Lebewesen bestimmen. Kleinste Verstellungen der daran beteiligten Regelgrößen können maximale und katastrophale Effekte erzeugen.

Insbesondere niederfrequent gepulste Hochfrequenz-Einflüsse sind geeignet, in die Oszillation von Elementarteilchen und in die adäquate Struktur sterischer Molekülkonfigurationen einzugreifen und erzeugen nach dem Prinzip der Fraktalmodifikation trotz kleinster Flussdichte große Auswirkungen. So können schlafende krebsfördernde Gene (Onkogene) geweckt und aktive schützende Gene (zum Beispiel Apoptose) deaktiviert werden.

Sicher ist, dass es nicht eine einzelne Ursache für die Entstehung von Krebs gibt. Immer handelt es sich um einen Komplex vieler Faktoren, die synergistisch wechselwirken. Die Aufzählung oben genannter Faktoren (Radioaktivität, Gifte, Elektrostress, Ablesefehler genetischer Programme, Zusammenspiel der Immunfaktoren, Feinabstimmung von Kettenreaktionen, Neurohormone) ist mitnichten vollständig; diese Komponenten wirken aber als Meilensteine einer pathogenen Entwicklungskaskade. Dabei beeinflusst jeder Faktor den anderen, kann dessen Bedeutung unberechenbar verstärken und die Art der Wirkung verändern und für die anderen Faktoren promovierend wirken (wie wenn man Öl ins Feuer gießt). Die Bezeichnung synergistischer Wechselwirkungskomplex trifft die Realität genau.

Wenn jetzt seitens onkologischer Fachleute in Rundfunk und Presse gentechnische Verfahren und chemotherapeutisch-immunologische Verfahren als Lösungsweg propagiert werden, zeigt sich darin die Ignoranz dieser Zusammenhänge. Mehr noch: Es sieht so aus, als diene die Diskussion um die Publikation des Anstiegs der Krebsinzidenz nicht der Suche nach dem Abstellen von Ursachen, sondern augenscheinlichen Zwecken: der Mobilisation von Forschungsgeldern für Gentechnik und monoklonale Immunforschung und der Förderung der Akzeptanz des Einsatzes von Gentechnik und Antikörperindustrie.

Angesagt ist stattdessen die öffentliche Diskussion über die Ursachen der Krebshäufigkeit und die Rolle der zunehmend Priorität gewinnenden elektromagnetischen Verseuchung der Umwelt. Dazu möge mein heutiges Statement dienen.

Besonders aber die öffentliche, also für jeden Menschen zugängliche, Tagung der Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V. am 5. April 2014 in Würzburg ist genau diesem Thema gewidmet: Langzeitrisiken des Mobil- und Kommunikationsfunks (weitere Informationen und Anmeldung bei: Sekretariat der Kompetenzinitiative, Danziger Straße 9, 66121 Saarbrücken, sekretariat@kompetenzinitiative.net).

6.2.2014 Karl Braun-von Gladiß

Privatinstitut für Ganzheitliche Medizin und Gesundheitsförderung

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Weiterführende Links

zu Hochfrequenz körpernahe Quellen:

/zusammenhang-zwischen-hf-emf-und-boesartigen-hirntumoren/ und /neue-forschungsberichte-bestaetigen-den-anstieg-des-hirntumorrisikos-durch-mobilfunkstrahlung/

zu Hochfrequenz körperferne Quellen:

/belo-horizonte-ein-neues-reizwort-fuer-die-mobilfunkbetreiber/ und /belo-horizonte-kein-schoener-horizont-fuer-die-mobilfunkbetreiber/

Zu Niederfrequenz, Hochspannungsleitungen und Krebs:

/hochspannungsleitungen-und-krebs-1659/ und /so-beluegt-uns-die-krebsliga-schweiz/

Von Hans-U. Jakob

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