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Strahlungsmessungen als Beruhigungspille für die Bevölkerung

Eine Medienmitteilung der IG strahlungsfreies Kreuzlingen vom 24.5.09

http://www.strahlungsfrei.ch

 


Kreuzlingen.JPGDer Stadtrat will die Bevölkerung mit angeblich unabhängigen und unangemeldeten Messungen vor übermässiger Strahlung von Handy-Antennen schützen.

Entgegen seiner Behauptung, wurden die Messungen im Vorfeld jedoch mehrfach durch Stadtrat Michael Dörflinger öffentlich und in Anwesenheit von Mobilfunkanbietern angekündigt. Damit waren die Anbieter ganz klar vorgewarnt. Sie können nämlich ihre Antennen von den Leitzentralen aus jederzeit ferngesteuert einstellen und somit aussagekräftige Messungen verunmöglichen.

 

Der Stadtrat schützt mit dieser Aktion also eher die Interessen der Mobilfunkanbieter als die Gesundheit der eigenen Bevölkerung.

Gleich am Anfang seiner Medienmitteilung stellt er – wie schon öfters – unsachliche und falsche Behauptungen in den Raum, mit dem Ziel, den in dieser Sache kritisch eingestellten Teil der Kreuzlinger Bevölkerung als unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Es kümmert ihn dabei offensichtlich nicht, dass der Verein IG strahlungsfreies Kreuzlingen seit seinem Bestehen über 5000 Unterschriften gegen den Antennenwildwuchs in Kreuzlingen zusammengetragen hat.

 

Wie lange will sich der Stadtrat noch ein derart unprofessionelles Kommunikationsverhalten leisten?

Ganz besonders peinlich ist es, dass der Stadtrat vorgibt, mit der Maxwave AG aus Zürich eine angeblich unabhängige Firma für die Messungen beauftragt zu haben. Zu den besten Referenzkunden dieser Firma zählen nämlich alle grossen Mobilfunkanbieter. Somit ist garantiert keine Unabhängigkeit gewährleistet.

 

Der Stadtrat hat an fünf neuen Standorten acht zusätzliche Antennenanlagen bewilligt.

An keinem einzigen dieser bewilligten Standorte wurden Messungen durchgeführt. Es wurden lediglich bei einigen bestehenden Anlagen in Kreuzlingen punktuelle Messungen durchgeführt. Punktuelle Messungen sagen kaum etwas über die tatsächliche Langzeitbelastung der Bevölkerung aus. Die Gesamtbelastung wurde auch nicht ermittelt. Ingenieure und Messtechniker im Verbund der IG strahlungsfreies Kreuzlingen haben zudem noch weitere fachliche Mängel und Unstimmigkeiten festgestellt.

 

Grenzwerte bieten keinen Schutz

Die gesetzlichen Grenzwerte sind von den Mobilfunkanbietern – mit oder ohne Messungen -einzuhalten. Der Stadtrat verschweigt dabei, dass ihm inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Studien vorliegenden, die beweisen, dass die geltenden Grenzwerte keinen vorsorglichen Schutz für die Bevölkerung bieten. Das Fürstentum Liechtenstein hat aus diesem Grund seine Grenzwerte auf ein Zehntel unserer Grenzwerte gesenkt.

 

In Kreuzlingen werden die neuen Liechtensteiner Grenzwerte bei allen gemessenen Antennenanlagen überschritten.

Weshalb tiefe Grenzwerte so wichtig sind, erklären kompetente Referenten an unserer öffentlichen Informationsveranstaltung vom 15. Juni 2009 im „Torggel“.

Siehe unter https://www.gigaherz.ch/1481

 

Der Stadtrat hat mit dieser Messaktion sein selbst gestecktes Ziel weit verfehlt

Das Ganze ist lediglich eine Verschwendung von Steuergeldern.Es wäre sicher besser gewesen, das hinausgeworfene Geld in die vom Gemeinderat geforderte Planung für zukünftige Antennenstandorte zu stecken. Eine solche Planung hat der Stadtrat schon vor über einem Jahr vollmundig angekündigt, bis heute aber keinen einzigen Strich eines Entwurfes vorgelegt. Man spielt ganz offensichtlich auf Zeit, damit die Mobilfunkanbieter ungestört den Antennenwald in Wohngebieten von Kreuzlingen ausbauen können. Es verwundert dabei auch niemanden mehr, dass bis heute keine Antenne vor der Wohnung eines Stadtrates geplant ist.

Die kritisierte Medienmitteilung des Stadtrates von Kreuzlingen

Kreuzlingen 20.5.09

 

Kontrollmessungen der elektromagnetischen Immissionen von Mobilfunkantennen

 

Der Stadtrat hat das unabhängige Institut maxwave ag aus Zürich beauftragt, sporadisch und ohne Vorankündigung im Stadtgebiet die Strahlenbelastung von Mobilfunkantennen zu messen. Die ersten Messungen Ende März ergaben, dass die gesetzlichen Belastungswerte überall eingehalten wurden.

 

In den aktuellen Rechtsverfahren zu Baugesuchen für Mobilfunk-Antennen wird immer wieder bezweifelt, dass die von den Mobilfunkunternehmen erstellten Messprotokolle auch den tatsächlichen Belastungssituationen entsprächen. Dabei wird den Anlagenbetreibern auch unterstellt, dass die gesetzlich zulässigen Grenzwerte nicht eingehalten werden.

Um die Einwohner von Kreuzlingen vor übermässiger Strahlung zu schützen, also vor Werten, die über der maximalen Zulässigkeit der Bundesverordnung liegen, hat der Stadtrat einem unabhängigen Institut den Auftrag erteilt, sporadisch und ohne Vorankündigung im Stadtgebiet die Strahlenbelastung zu messen. Damit will er kontrollieren, ob die vorgeschriebenen Werte von den Mobilfunkbetreibern auch wirklich ein-gehalten werden. Es wurde die Spezialfirma maxwave ag mit der Messung der elektromagnetischen Immissionen an sämtlichen OMEN (Orten mit empfindlicher Nutzung) aller bisher bewilligten Antennenstandorte beauftragt. Diese Untersuchungen wurden nun erstmals Ende März 2009 durchgeführt, selbstverständlich ohne vorgängige Benachrichtigung der Mobilfunkbetreiber. Die Messungen haben ergeben, dass die gesetzlichen Belastungswerte überall vollumfänglich eingehalten wurden.

 

Im Ergebnis wurde festgestellt:

„Die Beurteilung erfolgt auf der Basis der eidgenössischen “Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung“, NISV, sowie der Vollzugsempfehlung zur NISV. Der Anlagegrenzwert, anzuwenden für Räume oder Zonen mit empfindlicher Nutzung, wird an den ausgemessenen OMEN (z. B. Räume in Gebäuden, wo sich Menschen regelmässig längere Zeit aufhalten, wie Wohn- und Schlafräume, Schul-zimmer, Büros etc. sowie auch Kinderspielplätze und Pausenplätze) eingehalten. An allen Messorten wird ebenfalls der Immissionsgrenzwert eingehalten.“

Auf der Internetseite der Stadt Kreuzlingen (www.kreuzlingen.ch) können die detaillierten Berichte eingesehen werden.

Anmerkung von Gigaherz.ch

 

25.5.08

 

Unsere Fachstelle Nichtionisiende Strahlung hat die Messberichte von Maxwave durchgesehen und bereits bei der ersten Sichtung gravierende Unzulänglichkeiten festgestellt. Diese werden demnächst in Zusammenarbeit mit der IG Strahlungsfreies Kreuzlingen öffentlich publiziert.

Bis dahin verweisen wir auf die nachfolgenden Tricks unter:

/aus-der-trickkiste-akkreditierter-messfirmen/

/korruptionsskandal-beim-eidg-justiz-und-polizeidepartement/

/nebuloeses-von-metas/

Von Hans-U. Jakob

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