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NZZ-Forschung bestätigt massive Wertverluste

Hans-U. Jakob, 18.3.07

69% derjenigen die sich in der Schweiz auf die Suche nach einer Wohnung oder einem Haus begeben, achten darauf, dass sich beim Kauf- oder Mietobjekt keine Mobilfunkantenne in der Nähe befindet.   Für 29% ist es sogar ausschlaggebend auf die Wohnung oder auf das Haus gänzlich zu verzichten, wenn sie so etwas sichten.    Nur gerade 31% haben keine Bedenken.

Diese Zahlen stammen aus dem Immo-Barometer, das heisst aus einer Forschungsreihe der „Neuen Zürcher Zeitung“ Nr. 12/2006 (Abbildung 12)

Mit diesen Erhebungen, die erst noch von der wirtschaftsfreundlichsten Zeitung der Schweiz stammen, werden alle Beteuerungen der Mobilfunkbetreiber, eine Mobilfunkantenne in der Nähe erhöhe sogar den Wert einer Liegenschaft wegen des guten Empfangs, zu Makulatur.

Diese üble Behauptung setzen sie praktisch in jede Stellungnahme, welche sie zu Einsprachen und Beschwerden abgeben müssen.

Noch eine Stufe schlimmer treibt es der Hauseigentümerverband HEV Schweiz, welcher seinen Mitgliedern mit einem Faktenblatt quasi empfiehlt, Mobilfunkantennen auf ihre Häuser und Liegenschaften stellen zu lassen.  Die Phantastereien, die da der Rechtsberater Roman Obrist vom HEV Schweiz, seinen Mitgliedern auftischt, würden selbst den abgebrühtesten Mobilfunkern die Schamröte ins Gesicht jagen.

Das Märchen von den europaweit strengsten Grenzwerten, welche die Schweiz angeblich haben soll, macht nur den Auftakt.   Dass diese Werte jedoch anders erfasst werden als im Ausland, und deshalb für die Betroffenen um keinen Deut besser sind als in unsern Nachbarländern, weiss Herr Obrist haargenau.   Weshalb verbreitet er diesen Schwachsinn wohl immer noch?

Siehe Artikel zum Schweizer Grenzwertschwindel

Und selbst nach den klaren Erhebungen der NZZ wird von Herr Obrist immer noch behauptet, eine gesetzeskonform erstellte Mobilfunkantenne stelle keine Wertverminderung einer Liegenschaft dar! ?  Anderslautende Berichte würden lediglich der Verunsicherung der Bevölkerung dienen.  

Hausbesitzern, die infolge der Nähe zu einer Mobilfunkantenne vergeblich versuchen, eine Wohnung zu verkaufen oder zu vermieten, sei Herr Obrist deshalb als Verkäufer bestens empfohlen.

Aber mit seinen billigen Argumenten, da wo die schönen Schweizer Grenzwerte  eingehalten seien, würden selbst empfindliche Menschen geschützt, wird aber auch er kaum mehr teure Wohnungen verkaufen oder vermieten können.   Dazu 4 interessante Beweise:

Die Bamberger-Studie finden Sie hier

und die Santini-Studie finden Sie hier

nochmals eine eindrückliche Grafik zu Santini

als Dessert: Schwarzenburg zum Dritten

Konstruktive Dialoge zur Konstruktion einer Mobilfunkantenne

Empfiehlt der Hauseigentümerverband deshalb allen verunsicherten Hausbesitzern mit den Mobilkfunkbetreibern selbst zu führen oder die notwendigen Auskünfte bei deren verlängerten Armen, den  kantonalen und städtischen NIS-Fachstellen einzuholen.    

Das heisst bei Fachstellen, die in regelmässigen Abständen von den Mobilfunkbetreibern selbst ausgebildet und instruiert, lies indoktriniert werden.  Einmal schon anlässlich einer Woche Gratisferien auf dem Monte Verita bei Locarno

Sehr schön, dieser konstruktive Dialog.  Nur wird dieser keinen einzigen seriösen, das heisst zahlungsfähigen  Käufer oder Mieter zurückbringen.

Zum Glück gibt es noch einen andern Hauseigentümerverein in der Schweiz, nämlich den HausVerein Schweiz, ein Zusammenschluss sozialer und umweltbewusster Haus- und Wohnungseigentümer/Innen.   www.hausverein.ch    Dort sieht man die Sache etwas anders.

Von Hans-U. Jakob

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