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Kurswechsel beim Tagesanzeiger?

Noch im September des vergangenen Jahres versuchte die Redaktion des Tages-Anzeigers den Widertand gegen die elektromagnetische Verstrahlung der Umwelt als das Werk von Sekten darzustellen. Jetzt versucht man es dort zur Abwechslung einmal mit der Wahrheit.

 

Ein Kommentar von Hans-U. Jakob vom 18.1.09

 

Grossalarm für Redaktor und „Sektenspezialist“ Hugo Stamm.

Die Meldung seiner eigenen Zeitung, des Tages-Anzeigers vom 12.1.09 muss Hugo Stamm unwahrscheinlich schockiert haben.

Noch in der Ausgabe des Tages-Anzeigers vom 8.September 08 verunglimpfte er nämlich 2 Sekundarlehrerinnen, die an verschiedenen Schulen Vorträge gegen den masslosen Handygebrauch hielten damit, dass sie im Auftrag einer Sekte durch die Schweiz tingelten.

Sekte verbreitet Strahlenpanik an Schulen, titelte Stamm damals.

Dass das Handy das Gehirn aufwärme, die Gehirnströme verändere und zum frühzeitigen Tod führen könne, drücke die Geisteshaltung der Universalen Kirche aus, lamentierte Hugo Stamm damals. Siehe /betriebsunfall-beim-tages-anzeiger/

 


Sarkozy_Borloo.jpgDiese Universale Kirche muss ja wirklich phänomenal sein, Herr Stamm. Jetzt sind dort offenbar schon Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy (rechts) und Umweltminister Jean-Louis Borloo (links) als Mitglieder eingetragen und sollen laut TA neue Grenzwerte für Handys planen.

 

Jean-Louis Borloo habe ein Gesetz präsentiert, so steht es im TA zu lesen, das Handywerbung verbiete, die Kinder unter zwölf Jahren anspreche.  Borloo habe ausserdem ein Gesetz angekündigt, das den Verkauf von Mobiltelefonen, die für Kinder unter sechs Jahren gedacht sind, verbieten soll. Die französische Regierung plane zudem neue Grenzwerte für die Strahlung von Handys und wolle die Hersteller verpflichten, ihre Mobiltelefone nur noch mit Kopfhörern zu verkaufen, damit die Telefone nicht mehr nahe an den Kopf gehalten werden müssten. Frankreich sei somit das erste Land, welches eine derart gross angelegte Aktion gegen die möglichen Gefahren von Handystrahlung durchführe, meldet der Tages-Anzeiger vom 12.1.09

 


Hugo_Stamm.jpgIn die Startlöcher Herr Stamm!

Sie dürfen doch nicht zulassen, dass unser Nachbarland von einer Sekte regiert wird!  Auch in Schweden gibt es Arbeit für Sie, denn Ihre Zeitung berichtet im gleichen Artikel davon, dass auch eine wissenschaftliche Untersuchung in Schweden festgestellt habe, dass Kinder und Jugendliche einem fünfmal höheren Risiko ausgesetzt seien, an einem Gehirntumor zu erkranken, wenn sie Mobiltelefone nutzen.

Das ist ja niederschmetternd für Sie Herr Stamm! Genau das Gleiche haben nämlich die beiden Sekundarlehrerinnen in ihren Vorträgen auch gesagt, mit welchen sie durch die Schweiz tingelten, wie Sie das ausdrückten.

 

Die ganze Welt ist voller Sekten

Vor den möglichen Gefahren, die von Handystrahlung ausgehen können, warnen unter anderem auch die kanadischen und russischen Behörden. Auch das steht im TA vom 12.1.09

Am besten beginnen Sie, Herr Stamm, im Fürstentum Liechtenstein. Dort müssen Sie wenigstens keine Fremdsprachen anwenden. Die verstehen dort sogar ihren Zürcher Dialekt. Und trotzdem hat in Liechtenstein ein offenbar von Sektenmitgliedern durchsetzter Landtag beschlossen, dass ab 1.1.2013 für Mobilfunksender ein Grenzwert von 0.6V/m zu gelten habe. Das ist nochmals 10 mal tiefer als in der Schweiz.  Und wohl das Verückteste an der Sache ist, dass nicht nur der Landtag (Legislative) so etwas beschliesst, sondern die Regierung (Exekutive), die wahrscheinlich auch unter Sektenbefall leidet, dazu jetzt sogar ein Gesetz und eine Verordnung erlassen hat. Siehe /regierung-von-liechtenstein-macht-ernst-mit-der-grenzwertsenkung-im-mobilfunk/



TAMedia muss Ihnen wohl bald einen Firmenjet zur Verfügung stellen, damit Sie die Regierungen der Welt über die Sektgefahr noch rechtzeitig aufklären können.  Vielleicht lässt man Sie dann auch noch vor der UNO-Vollversammlung sprechen. Und schon bald wird es heissen, nicht James Bond habe die Welt gerettet, sondern Hugo Stamm.

Von Hans-U. Jakob

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