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Erneute Fehlmessungen der UNI Basel

Begehen Wissenschaftler, welche wiederholt mit dem falschen Gerät am falschen Ort messen, wissenschaftlichen Betrug oder fehlt es ihnen einfach nur an technischem Fachwissen?

von Hans-U. Jakob

Schwarzenburg, 22.8.2013

Martin Röösli, Siventher Jeyachhandren und Damiano Urbinello vom Swiss Tropical and Public Health Institute der Universität Basel, haben im Juni dieses Jahres unter dem Titel „Zeitliche und räumliche Verteilung hochfrequenter elektromagnetischer Felder (HF-EMF) im Raum Basel“ veröffentlicht.

http://elmar.swisstph.ch/fmi/iwp/cgi?-db=Elmar_web&-loadframes




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Wie obenstehende Grafik, eine Kopie aus Seite 11 der Studie zeigt, kommen sie dabei zum Schluss, dass die Gesamtbelastung durch HF-EMF an Aussenplätzen gemessen, im zentralen Wohngebiet der Stadt Basel nur gerade 0.16V/m (Volt pro Meter) betrage. Im dezentralen Wohngebiet sei es nur 0.2V/m und im Stadtzentrum 0.47V/m. (Da Basel eine Grossstadt ist, kommt für unsere Betrachtung das Gebiet Kleinstadt nicht in Frage)

Unsere Nachberechnungen ergaben Folgendes:

Typischer Innenstadt-Mobilfunksender mit 3 Senderichtungen à je 1600Watt ERP in einer horizontalen Distanz von 65m. Unterkante Antennenkörper (Strahlungsquelle) in 26m Höhe. Messpunkt auf 1m über Strassenniveau. Daraus resultierend eine radiale Distanz von 70m.

Ergeben tatsächlich nur 0.16V/m.


EME_spy.jpgBild links: Das von Röösli und seinen Mitarbeitern verwendete Dosimeter vom Typ EME spy von SATIMO gehört zu den Lieblingsgeräten aller Verharmloser.


Der oberste Swisscom Messtechniker sagte einst dazu: Ein Dosimeter müsste man, um die Abschirmung durch den menschlichen Körper zu eliminieren, schon im Hut tragen und dann wegen der schlechten Isotropie (Rundumerfassung) erst noch nach jedem 3. Schritt eine Pirouette drehen. Den Gigaherz-Bericht zum Peut-êterli oder Ninüterli lesen Sie unter /das-dosimeter-ein-peut-eterli-oder-ninueterli-/

Wie kommen Röösli und seine Mitarbeiter zu solch harmlosen Resultaten?

Die Messwerte wurden auf einem Spaziergang durch die Innenstasdt erhoben, mittels eines sogenannten Dosimeters welches, entgegen den Weisungen des Herstellers, nicht am Hosengurt, sondern in einem Rucksack mitgetragen wurde und automatisch alle 4 Sekunden die Messwerte im Innern des Rucksacks aufzeichnete. Wird das Dosimeter vom Körper abgeschirmt, ergibt sich schon mal eine Dämpfung von mindestens Faktor 2. Eher gegen Faktor 3.

Und wegen der 6-stöckigen Häuser gibt es unten in den Strassenschluchten keine Sichtverbindung zu den Sendemasten auf den Dächern. Das ergibt, durch massive Gebäudeteile verursacht, wiederum eine Dämpfung der Strahlung um Faktor 32. Dann befindet sich der Messpunkt nur 1m über Strassenniveau. Das heisst in unserem Fall 14° unterhalb der vertikalen Senderichtung was nochmals eine Dämpfung Faktor 32 bewirkt.  Dass bei solchen Dämpfungsfaktoren, welche zuerst noch in die entsprechende Berechnungsformel eingefügt werden müssen, nicht mehr viel übrigbleibt wundert ja wohl kaum.

Ganz anders sieht es jedoch im 5. Obergeschoss eines städtischen Wohngebäudes im selben horizontalen Abstand zur Antenne aus. Nämlich dort, wo jeder 6.Innenstadtbewohner wohnt.

Hier gibt es nämlich Sichtverbindung zur Strahlungsquelle, ergo fällt die Gebäudedämpfung weg. Gemessen werden muss bei offenem Fenster und mit einer freistehenden Messantenne mit Richtcharakteristik und nicht mit dem Dosimeter im Rucksack. Zudem befinden wir uns hier nicht 14° unterhalb des Strahlenkegels, sondern schön in diesem drinnen. Wenn auch noch die Dämpfung aus der Senderichtung wegfällt, kommen wir in der 5. Etage auf einen berechneten Messwert von mindestens 4.4V/m oder sage oder schreibe 27.5 mal mehr als unten auf der Strasse.

Was ist das jetzt, wenn Röösli und seine Helfer behaupten, die durchschnittliche Strahlenbelastung eines Baslers oder einer Baslerin liege im zentralen Wohngebiet bei 0.16V/m. Ist das unter fehlendem Fachwissen oder unter wissenschaftlichem Betrug einzuordnen?




Messber_Basel.JPG



Dass unsere Berechnungen keinesfalls übertrieben sind, mag obiger Auszug aus einem Messbericht einer sogenannt akkreditierten, das heisst für amtliche Abnahmemessungen zertifizierten Firma einwandfrei zu beweisen.

Am richtigen Ort mit dem richtigen Instrument gemessen, kam der zertifizierte Messtechniker auf einen Beurteilungswert bei aktueller Sendeleistung von 7.34V/m (Grenzwert 6V/m) Und 1 Etage tiefer in der Wohnküche noch auf 3.3V/m und im Schlafzimmer wiederum auf 4.14V/m.

Die Messung muss nach Anordnung des Bundesamtes für Umwelt stets bei offenem Fenster auf 1.5m über dem Fussboden stattfinden. Das kommt praktisch den Aussenwerten gleich.

Der von uns berechnete Wert von 4.4V/m ist demnach nicht im Entferntesten übertrieben. Das hier abgebildete Messprotokoll ist nicht etwa ein Einzelfall, sondern entspricht in der Stadt Basel der Norm bei horizontalen Entfernungen zur Antenne von 55-75m.

Die Adresse des Messpunktes wurde aus Datenschutzgründen entfernt.

Was Röösli und Mitarbeiter immerhin auch noch herausgefunden haben ist, dass die Strahlenbelastung der Basler und Baslerinnen zu 60-86% den Mobilfunksendern und nicht andern Strahlungsquellen zuzuschreiben ist und dass diese Strahlung jährlich um 22% ansteigt.

Von diesen Messungen ausgenommen wurden die tragbaren Geräte wie Handys und Schnurlostelefone.

Nicht deklariert hat Röösli, dass die UNI Basel jährlich mit 71Millionen Franken von der Industrie gesponsert wird. Siehe unter /konzerne-schiessen-nicht-konzerne-kaufen-und-mobben-zum-dritten/

Weiterführende Links auch unter:

/basler-immissionskataster-eine-plumpe-faelschung/ und /leider-keine-verschwoerungstheorie/

Von Hans-U. Jakob

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