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Der NFP57-Skandal

Hans-U. Jakob, 19.2.07

Und sie werden wohl weiterhin ungestört bleiben

Denn die soeben erschienen Projektbeschreibungen unter http://www.nfp57.ch verheissen gar nichts Gutes.

Bereits die Zusammensetzung der Leitungsgruppe lässt jedem sachverständigen Mobilfunkkritiker, egal ob Messtechniker oder Wissenschafter, die Haare zu Berge stehen.

Obschon in den Vergabe-Bedingungen für die Forschungsgelder klar und eindeutig steht, die Forschung dürfe weder der Industrie noch der Verwaltung nahestehen, sitzen bereits in der 8-köpfigen Leitungsgruppe, 2 ICNIRP-Mitglieder (Ahlbom und Cardis), 3 Industrievertreter (J.Bach Andersen, Y.Hamnerlus und D.Leszzcynski) und als Beobachterin des Bundes die landesweit als von-allem-nichts-wissen-wollend bekannte Frau Mirjana Moser.

Die ICNIRP ist bekanntlich jener als Verein organisierte Zusammenschluss mobilfunkfreundlicher Wissenschafter, welche sich zur Aufgabe gemacht haben, sämtliche Erkenntnisse nichtthermischer (biologischer) Wirkungen elektromagnetischer Strahlung zu unterdrücken und zu ignorieren und damit die WHO zu infiltrieren und zu unterlaufen.

Die ICNIRP wurde gemäss ihrem Namen (Internationale Strahlenschutzkommission) der Bevölkerung stets als Oberbehörde vorgestellt, bis im September 2001 die WHO und die UNO zugeben mussten, dass die ICNIRP bloss den Status eines Vereins habe.  Eines Vereins notabene, dessen Mitglieder sich gegenseitig selber wählen oder absetzen.  Und dass keine Nation der Welt die Möglichkeit habe, jemanden in die ICNIRP zu delegieren oder dort jemanden abzuberufen.

Wichtiger interner Link dazu:  Die ICNIRP-Story – Ein privater Altherrenclub hält die Welt zum Narren.

Besonders stossend und beunruhigend

Besonders stossend ist der Einsitz von Prof, J. Bach Andersen in der Leitungsgruppe.

Dieser ist führendes IEEE-Mitglied.   Die IEEE ist ein Ingenieurverein, welcher für die Mobilfunkindustrie praktisch alle Normen festlegt.

Und all diese Leute sitzen jetzt in der sogenannten Leitungsgruppe und wollen als Ausländer dem Schweizervolk klar machen, was es von elektromagnetischer Strahlung zu halten habe.

Beunruhigend auch die Einsitznahme von Prof. Christian Hess, der neurologischen Klinik des Inselspitals Bern.  Beunruhigend, weil wir aus Rückmeldungen von Patienten wissen, wie mit Elektrosensiblen und Elektrosmog-Kranken an diesem Spital umgesprungen wird.  Man stopft sie einfach mit Psychopharmaka voll und behandelt sie gegen Halluzinationen, statt der Ursache auf den Gund zu gehen.

Zusammenfassung der Resultate ist schon heute bekannt!

Obschon den 11 Projektgruppen, welche sich die 5 Millionen teilen, ihre Ergebnisse erst im Jahre 2010 veröffentlichen müssen, gibt die Leitungsgruppe die Zusammenfassung der Resultate schon heute bekannt.

Zitat aus der Projektbeschreibung: „Das NFP57 wird die viefältigen Fragen nach den gesundheitlichen Risiken nicht abschliessend beantworten können……..usw.“

Frage:  wozu werden dann die 5 Steuermillionen verbraten?

Vorgesorgt hat auch schon das Bundesgericht. 

In mehreren Urteilen wurde 2006 bereits mehrmals festgelegt, dass der Ausbau der Mobilfunknetze nicht wegen fehlenden abschliessenden wissenschaftlichen Beweisen gestoppt werden könne.    Voilà!   

Das Orchester ist bereits gestimmt!  Der Dirigent steht am Pult.  Die Notenblätter mit bekannten Melodien werden später nachgereicht.

Das gesamte Forschungsprojekt soll aus 4 Modulen bestehen

Das Modul 1 «Dosimetrie und Expositionsmessung» soll sich mit der Beschreibung und Messung von elektromagnetischen Feldern und deren Aufnahme im Gewebe befassen.

Das Modul 2 «Laborstudien und Epidemiologie» soll erforschen, welchen Einfluss nichtionisierende Strahlung auf den Körper und die Gesundheit haben kann.

Das Modul 3 «Zellbiologie» soll untersuchen, über welche Mechanismen elektromagnetische Felder auf Zellen wirken.

Das Modul 4 «Risikowahrnehmung» soll der Frage nachgehen, wie und aufgrund welcher Mechanismen wir Menschen die Risiken von elektromagnetischen Feldern bewerten.

Verpulvert man so unsere Steuergelder?

Im Modul Risikowahrnehmung möchte man am psychologischen Institut der Universität Zürich herausfinden, weshalb die Leute partout nicht begreifen wollen, dass Mobilfunkstrahlung so ungefährlich ist, wie dies die Wirtschaft und der Bundesrat dauernd behaupten.    Und wie die Staatsmacht das der Bevölkerung besser schmackhaft machen könnte.

Zitat aus der NFP-Broschüre: “Die Herausforderung besteht darin, die Menschen vor den Risiken elektromagnetischer Strahlung zu warnen ohne sie dabei zu beunruhigen.“

Oder im Klartext: Den Bären zu baden, ohne ihm das Fell nass zu machen!

Die Arbeitsgruppe um PD. Dr. Michael Siegrist möchte laut Broschüre aufzeigen, wie zum Beispiel Mobilfunkantennen, bei einer Person angeblich einen Affekt auslösen, und wie dieser mit dem sogenannten impliziten Assoziationstest angeblich gemessen werden kann.

Ziel der Studie soll es sein, aufzuzeigen, mit welchen Gefühlen und Stimmungen Menschen auf unterschiedliche Technologien reagieren.

Oder im Klartext: Wir beweisen jetzt endlich, dass die Symptome in der Bevölkerung nur auf Einbildung beruhen.

Frage: Waren die vom Steuerzahler aufzubringenden Millionen wirklich für solche Hinterlistigkeiten gedacht?

Zu weiteren Diskussionen dürfte das Modul 2 Anlass geben

Nicht wegen des Themas an und für sich, sondern wegen der in Schieflage geratenen Forschungsteams, die da berücksichtigt wurden.

Etwa Prof. Achermann mit seinem entgleisten Versuch, die niederländische TNO-Studie zu replizieren und dessen Resultate explizit und auf den Punkt genau den Wünschen der Mobilfunkbetreiber und der Landesregirung entsprachen.   Denn schliesslich haben diese die 760’000 Franken teure Sudie auch bezahlt.

Sehen Sie alle internen Links dazu unter: Zwitsers weigeren openbaarmaking

Oder Dr. Röösli mit seinen 2 Kohort-Studien im Auftrag des Bundesrates, anlässlich welchen 130 Arbeiten die der Regierung nicht ins Konzept gepasst hätten, einfach „vergessen“ wurden.   

So geht das nun wirklich nicht!

Gigaherz wird sich vehement dafür einsetzen, dass die Bevölkerung den Kakao durch den sie gezogen wird, nicht noch trinken resp. selber bezahlen muss.

Und zum früheren Artikel „Nationales Forschungsprogramm wird verschleppt“  geht es hier

Von Hans-U. Jakob

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