News

Bericht zur Begleitstudie

über das Umweltmedizinische Beratungsnetz der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU)

Ein Kommentar von Hans-U. Jakob, 10.4.2011

Das Projekt lief von Jan 2008 bis Juni 2010 und setzte sich aus einer telefonischen Anlaufstelle und aus umweltmedizinisch geschulten ärztlichen Grundversorgern zusammen, welche in verschiedenen Regionen der Schweiz in ihren Praxen umweltmedizinische Abklärungen nach einem standardisierten einheitlichen Protokoll vornahmen. Die Abklärung wurde durch ein Beratungsgespräch und einen zusammenfassenden Bericht abgeschlossen.

Die telefonische Anlaufstelle wurde (und wird immer noch) durch Frau Dr. med. Edith Steiner in Schaffhausen betreut. Welche ihrerseits pro Anrufer durchschnittlich 1 Stunde und 20 Minuten ihrer Freizeit aufwendete und die Hilfesuchenden anschliessend an die Umweltärzte in den Regionen weiterleitete.




Beatungsnetzwerk_1.jpg

Während den 29 Monaten nahmen insgesamt 255 Personen die Hilfe des Beratungsnetztes in Anspruch. Davon waren 185 echte Patienten. Die restlichen Anfragen stammen von Behörden, öffentlichen Stellen oder andern Ärzten.

Enttäuschend oder sensationell?

Frau Dr. med Edith Steiner zeigte sich nach Abschluss der Zwischenbilanz

über die geringe Zahl der echten Anfragen etwas enttäuscht. Ganz anders sieht man das bei Gigaherz:

Das umweltmedizinische Beratungsnetz der AefU hatte einen unseligen Vorläufer in der „ärztlichen Sprechstunde für Mobilfunk“, einer von den Schweizer Mobilfunkbetreibern am Kantonsspital Luzern angesiedelten Tarnorganisation unter der Leitung des Pathologen Prof. Dr. Jan-Olaf Gebbers. Siehe /schuster-bleib-bei-deinen-leichen/  Gemäss Angaben von Patienten die sich nachträglich, meist völlig geschockt an Gigaherz wandten, kam hier niemand ohne den Stempel „psychisch gestört“ wieder hinaus. Gigaherz sah sich daraufhin veranlasst eine landesweite Warnung vor dieser „ärztlichen Sprechstunde“ herauszugeben.



Kam dazu dass sich unser Bundesamt für Gesundheit BAG an der in unserem nördlichen Nachbarland stattfindenden unsäglichen Hetze gegen elektrosensible Mitmenschen beteiligte, die unter dem Namen „Deutsches Mobilfunkforschungsprogramm“ inszeniert wurde.

Siehe /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-1/, /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-2/ und /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-3/ (Elektrosensiblen-Hetze unter dem Wappen der Eidgenossenschaft)

Unter Bedingungen die methodisch stark an die Judenhetze von 1934 bis 1944 erinnerten, hatte wohl niemand Lust, in eine weitere Falle der Mobilfunker zu tappen.

Dass sich unter solchen Voraussetzungen überhaupt 185 Leidende beim umweltmedizinischen Beratungsnetz der AefU meldeten, grenzt eher an eine kleine Sensation als an eine Enttäuschung und zeigt den echten Leidensdruck der Betroffenen.

Eine Mehrzahl der Anfragen kam übrigens über die NIS-Fachstelle von Gigaherz zu der Beratungsstelle der Aerztinnen und Aerzte für Umweltschutz (was im Bericht mehrmals erwähnt ist) Gigaherz ist es leider nicht gelungen, alle schwer Betroffenen an die AefU weiterzuleiten. Das Misstrauen der Leute gegenüber Ärzten, die sich von den Propagandaschriften der Mobilfunkbetreiber (wie der Frequentia) hatten einwickeln lassen, war zum Teil grenzenlos geworden.




Beratungsnetzwerk_2.jpg

Eine wissenschaftliche Begleitstudie des umweltmedizinischen Beratungsnetztes hatte zum Ziel, zu evaluieren in welchem Ausmass eine solche Beratung von den Betroffenen in Anspruch genommen und wie hilfreich diese erlebt wird. Ebenso sollten die Erfahrungen der Umweltärztinnen und Ärzte eingebracht werden.

Um an der wissenschaftlichen Begleitstudie teilzunehmen, konnten sich nur gerade 37 der 185 Hilfesuchenden entschliessen. Nach den Berichten aus dem Deutschen Mobilfunkforschungsprogramm, wo Hilfesuchende massenweise nach Noten verschaukelt, verraten und verkauft wurden, kaum verwunderlich. Siehe nochmals /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-1/, /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-2/ und /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-3/ (Elektrosensiblen-Hetze unter dem Wappen der Eidgenossenschaft)

Das Misstrauen hat sich jetzt leider auch als teilweise berechtigt erwiesen. Denn in der wissenschaftlichen Begleitstudie wurde die hochfrequente elektromagnetische Belastung der Teilnehmer mit dem sogenannten Personendosimeter erfasst. Bei der Erfassung mit Personendosimetern muss zum Vorneherein mit sagenhaften Messfehlern von Faktor 10-100 gerechnet werden, falls das Dosimeter zufällig auf der dem Sender abgekehrten Körperseite getragen wird. Dazu kommt nochmals ein Gerätefehler von mindestens Faktor 4, so dass Fehlinterpretationen um das 40- bis 400-fache keine Seltenheit sind.

Ausserhalb jeglicher Brauchbarkeit gerät das Dosimeter, wenn sich der Dosimeterträger (Mensch) fortbewegt. Dann wird das Dosimeter, weil mangels Speicherplatz in den meisten Fällen auf Messintervalle von 2 oder sogar von 5 Minuten programmiert, zum reinen Zufallsgenerator.

Dass denn in der „wissenschaftlichen“ Begleitstudie die Messresultate als kontrovers, das heisst ohne Übereinstimmung mit den Leiden der Teilnehmer dargestellt wurden, liegt demnach mit Sicherheit nicht am „fehlerhaften elektrischen Empfinden“ der Teilnehmer sondern weit eher an den bestens bekannten Fehlanzeigen der Personendosimeter. Sehen Sie dazu auch nach unter /das-dosimeter-ein-peut-eterli-oder-ninueterli-/ (Das Dosimeter – Ein Peut-êterli oder Ninüterli ?)

Die wissenschaftliche Begleitstudie wurde durchgeführt vom Schweizerischen Tropeninstitut Basel unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Röösli.

Die gesamte Studie (69 Seiten), aus welcher auch obige Grafiken stammen, kann hier heruntergeladen werden.

http://www.mobile-research.ethz.ch/var/UMBN_Schlussbericht_2011.pdf



Als Ergebnis der Beratungen gaben nach Jahresfrist rund 1/3 der Befragten eine Verbesserung ihres Gesundheitszustandes an, 1/3 eine Verschlechterung und 1/3 als gleichbleibend.

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet