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Elektrosensiblen-Hetze unter dem Wappen der Eidgenossenschaft, Folge 2

Mit riesigem finanziellem Aufwand betreibt zur Zeit die Deutsche Bundesregierung zusammen mit den Mobilfunkbetreibern einen gigantischen „wissenschaftlichen“ Feldzug gegen den elektrosensiblen Teil der Bevölkerung, das sogenannte EMF-Forschungsprogramm.

Anstatt dass das Schweizer Bundesamt für Gesundheit seinen Auftrag wahrnimmt, die Schweizer Bevölkerung vor dem Unfug zu schützen, welcher hier betrieben wird, wird Frau Dr. Mirjana Moser mit einer Präsentation auf Tournee geschickt, welche diesen wissenschaftlichen Betrug unterstützt.




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Bild 1: Elektrosensiblen-Hetze unter dem Wappen der Eidgenossenschaft. Offensichtlich unter der Schirmherrschaft des Departement des Innern, Bundesamt für Gesundheit, Abteilung Strahlenschutz?



Kritik zur Studie von Heidi Danker-Hopfe Charité – Universitätsmedizin Berlin

Hans-U. Jakob, 15.8.08

Eine fahrbare Basisstation wurde in 10 Weilern mit insgesamt 3000 Einwohnern aufgestellt, welche bis Dato noch nicht mit einem Mobilfunksender beglückt worden waren. Hier wurden jeweils pro Ort 34 ambulante Registriergeräte an freiwillige Probanden abgegeben, welche deren Hirnaktivitäten während der Nacht aufzeichnen sollten.  Die Probanden mussten sich zu Hause selbst verkabeln.  Zusätzlich wurde noch mit Fragebogen gearbeitet.

Hier besteht schon die erste Diskrepanz zu unserem Bundesamt für Gesundheit.  Frau Moser spricht in ihrer Folie von 3000 Probanden (300 pro Ort).  Abgegeben wurden jedoch pro Ort nicht 300 Registriergeräte, sondern nur gerade 34. Ergo waren es insgesamt nur gerade 340 Probanden.

Die Sendeleistung der fahrbaren Basisstation war viel zu tief.

höchst ungenügende Angaben darüber lassen sich nur nach mühsamer Suche im Text der 252-seitigen Studie von Danker-Hopfe finden.

Hier wird ausgeführt, an den Schlafplätzen der Probanden seien Feldstärken zwischen minimal 100 und maximal 120dBuV angestrebt worden. Das dBuV  (De Be Mikrovolt ausgesprochen ) ist ein logarithmisches und nicht etwa ein lineares Mass.  Schon hier versuchte man die Bevölkerung zu verschaukeln.  100-120dBuV tönt etwa so ähnlich schlimm wie 100 bis 120%.  Entspricht jedoch gerade mal 0.1 bis 1V/m.

Welche Belastungen Anwohner in der Realität zu ertragen haben, möge untenstehendes Bild illustrieren.




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Bild 2: Projekt einer Basisstation mit kleiner Sendeleistung, praktisch vor der Haustüre des Autors dieses Artikels. Die Feldstärken wurden den offiziellen Standortdatenblättern entnommen und von uns nachgeprüft.

Die Belastung bei den Probanden war höchst ungenügend

Diese Werte wurden in der Studie Danker-Hopfe auch nirgends im Klartext publiziert.  Einzig eine Grafik auf Seite 162, wiederum in dBuV, zeigt, dass umgerechnet höchstens 20% aller Probanden mit 1V/m belastet waren. Ueber 80% hatten weniger als 0.3V/m und etwa 20% sogar weniger als 0.03V/m.  Im Grossen und Ganzen ein unbrauchbares Gemisch für eine seriöse Studie mit Schlafparametern.

Und 0.3V/m hätte eventuell bei hochsensiblen Leuten noch knapp ausgereicht, wenn tagsüber eine Vorbelastung stattgefunden hätte.  Aber tagsüber hatte man die Sender ja bewusst ausgeschaltet.

Die Höhe der Antenne über Boden war viel zu tief

Die Höhe des Antennenmastes der fahrbaren Basisstation betrug gerade mal 10m.  Das heisst, dass an etlichen Aufstellungsorten die Strahlung voll in die Nachbardächer hineinging und dahinter praktisch Ruhe herrschte.   Die Bilder in der Studie zeigen auch bis zu 15m hohe Bäume und starke Geländeanstiege, welche die Ausbreitung der Strahlung weitgehend zum Erliegen brachte.

 

Die vertikalen Abstrahlwinkel der fahrbaren Basisstation sind unbekannt.

Welcher Winkel gewählt wurde, ist in der Studie nirgends publiziert.  Ein „Schönheitsfehler“ der sich gut in die bisherigen Mogeleien einfügt.  Mit dem falsch gewählten vertikalen Abstrahlwinkel lässt sich Strahlung nämlich (in V/m gemessen) ganz gut um Faktor 5 varieren.

Das verwendete Signal (Strahlungsform)entsprach nicht einer „normalen“ GSM-Basisstation

Laut Aussagen in der Studie Danker-Hopfe, welche auch mit den abgebildeten Spektrum-Analysen übereinstimmen, wurde ein ständiger 7/8 Puls simuliert.  Das heisst eine auf der Trägerfrequenz schön regelmässig aufmodulierte Pulsfrequenz von 1522.5Hz.  Das entspricht überhaupt nicht der Realität.  Ein „normaler“ Mobilfunksender sendet auch Nachts eine Pulsfrequenz, die ständig zwischen 435 (2/8) und 1740Hz (8/8) unregelmässig und sehr schnell hin und her pendelt.  Und auch Nachts werden je nach Verkehrsaufkommen noch zusätzliche Verkehrskanäle zu und abgeschaltet.  Simuliert wurde also eine saubere Ordnung an Stelle von einem Chaos.  UMTS-Strahlung wurde nicht gesendet und aus der Studie völlig ausgeklammert.

Die Bestrahlungsdauer war viel zu kurz und die Unterbrüche zwischen den bestrahlten Perioden war viel zu lang.

In der ersten Woche wurde die Basisstation während 3 von 6 Nächten in Betrieb gesetzt. Dann erfolgte eine Pause von einer bis 3 Wochen, dann wurde nochmals in 4 von 6 Nächten gestrahlt, ohne dass die Anwohner wussten in welcher dieser Nächte.  Tagsüber war die Station jeweils vollständig abgeschaltet.  

FAZIT von Frau Dr. Moser BAG:

Kein Einfluss von Elektromagnetischen Feldern auf subjektive und objektive Schlafparameter. Alles nur auf Besorgtheit der Anwohner zurückzuführen.

 

Fazit von Gigaherz:

Mit solch schwachen und erst noch schön regelmässig gepulsten Signalen in diesen kurzen, von Pausen durchzogenen Bestrahlungszeiten und erst noch ohne Vorbelastung am Tag, eine Veränderung im nächtlichen Schlaf-EEG feststellen zu wollen, muss als Schabernack bezeichnet werden.

Das Studienkonzept war exakt so ausgelegt, dass unmöglich ein Effekt sichtbar gemacht werden konnte.

Wenn eine Basisstation in Betrieb genommen wird dauert es jeweils 3 Wochen bis 3 Monate, bis die ersten Meldungen von Schlafstörungen eingehen.  Hier hat man ganz klar so frühzeitig abgeschaltet, dass selbst von der zeitlichen Belastung her gar kein Effekt auftreten konnte.

Wenn je von einem wissenschaftlichen Betrug gesprochen werden kann, dann ganz sicher hier.  Hier wurden 340 Probanden in 10 Ortschaften regelrecht an der Nase herumgeführt, oder weniger fein ausgedrückt „verarscht“.   Die mittels EEG erhobenen Daten könnten eben so gut mit einem Zufallsgenerator erhoben worden sein.



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Bild 3: Zum Schluss nochmals reale Feldstärken einer real projektierten Basisstation. Die Studie Danker-Hopfe wurde mit 4-40 mal geringeren Feldstärken und mit einer Bestrahlungsdauer von nur gerade 6 Nächten und mit grossen Pausen dazwischen erhoben.

Von Hans-U. Jakob

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