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Aufstand der Bieter

Die ComCom verlängert die Bewerbungsfrist und verschiebt die Auktion von zusätzlichen Mobilfunkfrequenzen.

von Hans-U. Jakob, 2.2.2011




Marc_Furrer.jpgVerstrahlungs-Diktator Marc Furrer
(links im Bild) muss nach einer Meuterei der Mobilfunkbetreiber den für den 18. März 2011 vorgesehenen Termin zur Eingabe der Bewerbungsunterlagen für die Auktion neuer Mobilfunkfrequenzen und die Versteigerung selbst, auf unbestimmte Zeit verschieben.


Furrer sieht sich genötigt, am 28. Februar vorerst einen Runden Tisch zur Anhörung der interessierten Bieter durchzuführen um angeblich viele offene Fragen mit diesen zu diskutieren.

Die Hauptangst der Bieter beste darin, weiss die Tagespresse zu berichten, dass es anhand der bestehenden Richtlinien möglich wäre, dass ein einzelner Bieter ¾ aller verfügbaren Frequenzen für sich allein ersteigern und so eine alles beherrschende Marktstellung ergattern könnte.

Insider wissen noch von andern Ängsten

Vor allem möchten die Bieter zuerst eine neue Rechtssicherheit beim Bau der neuen zusätzlichen Mobilfunknetze der 4. Generation auch LTE genannt, erstreiten. Sie möchten dem Moloch ComCom nicht Milliarden in den Rachen werfen um weiterhin mit monate- oft jahrelangen Einsprache- und Beschwerdeverfahren aus der Bevölkerung, zeitweise bis vor Bundesgericht behindert zu werden.

Denn die Behauptung von Deutschen Behörden und Regierungsvertretern, LTE werde nur für die Internetanbindung entlegener Weiler und Einzelhöfe benötigt, ist absoluter Mumpitz. Mit LTE sollen Datenraten für die mobile Bildtelefonie bis 300Mb/sec übertragen werden können. Und dies vor allem in den Städten. Und dazu werden 20mal mehr Mobilfunkantennen als bisher benötigt. Siehe unter /sturmwarnung/

Das wird wahrscheinlich zu einem wahren Tsunami von Einsprachen führen.

Deshalb wird von  den Bietern mächtig Druck aufgesetzt, die gesetzliche Regulierung, das heisst die Grundrechte der Bevölkerung soweit einzuschränken, dass die lästige Einsprecherei endlich aufhört.

Nach Fahrplan der Mobilfunkbetreiber hätte bis Ende 2008 der Wiederstand der Bevölkerung gegen den Bau von Mobilfunkantennen ohnehin zu Ende sein, und die Schutzorganisationen wie etwa Gigaherz, von der Bildfläche verschwunden sein müssen. Nun ist trotz intensivstem Mobbing das Gegenteil davon eingetroffen. Siehe unter /kein-antennenbaugesuch-bleibt-mehr-ohne-einsprache/ (Kein Antennenbaugesuch bleibt mehr ohne Einsprache) oder /antennenwaldsterben/ (Antennenwaldsterben)

Unmittelbar vor der im Mai geplanten Versteigerung hätten zwecks Volksberuhigung in einer von der Leitungsgruppe des NFP-57 schöngefärbten Synthese (Zusammenfassung) die Forschungsergebnisse des mit 5 Millionen an Steuergeldern finanzierten Schweizerischen Mobilfunk-Forschungsprogramms in die Medien kommen sollen.

Jetzt darf man gespannt sein, ob diese PR-Aktion auch verschoben wird.

Man wird also jetzt sehen können, ob wirklich (k)ein Zusammenhang zwischen dieser Veröffentlichung und der Auktion neuer Mobilfunkfrequenzen besteht, wie dies die Verantwortlichen des Nationalfonds behaupten. Sehen Sie dazu nach unter /nfp57-der-skandal-ist-perfekt/

Übrigens:

Im Bundeshaus zu Bern gibt es weder runde Sitzungszimmer noch runde Tische. Dafür sieht man auf dem Bundesplatz manchmal Kommissionsmitglieder (und Präsidenten)mit runden Absätzen.

Die Pressemitteilung der ComCom finden Sie unter:

http://www.comcom.admin.ch/aktuell/00429/00457/00560/index.html?lang=de&msg-id=37446

Von Hans-U. Jakob

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