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Antennenwaldsterben?

In Stadt und Kanton Zürich entstehen laut TA und NZZ zunehmend Löcher im Antennenwald.


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Bild oben: Der schweizerische Antennenwald. Blau=GSM-Antennen, violett=UMTS. Grafik: BAKOM

Hans-U. Jakob, 8.1.2010

Schuld daran seien neben den Haus- und Liegenschaftsbesitzern die ihre auslaufenden Mietverträge mit den Antennenbetreibern nicht mehr erneuern und natürlich die Borkenkäfer im Antennenwald, die hunderten von Oppositionsgruppen im Lande, welche sich gegen die elektromagnetische Umweltverseuchung zur Wehr setzen und vielerorts den Abschluss neuer Verträge an neuen Orten regelrecht versauen.

In einzelnen Gemeinden sei der Handyempfang bereits gestört, das heisst, nur noch im Freien möglich, behaupten Tagesanzeiger und Neue Zürcher Zeitung.

 

Und schon beginnen geldgierige Journalisten und Verleger, auf fette Inseratenaufträge der Mobilfunker hoffend, gegen Hausbesitzer, die Antennenverträge nicht erneuern, zu hetzen.  Etwa mit der Schlagzeile: 800 Kunden ohne Handyempfang wegen einem einzigen Hausbesitzer.



Beispiel Hadlikon:

Im Hinwiler Aussenquartier Hadlikonetwa musste Swisscom die Anlage per Ende 2009 ausschalten, weil der Liegenschaftsbesitzer den Vertrag nach zehn Jahren nicht mehr verlängern wollte. Einen neuen Standort hat Swisscom anscheinend noch nicht gefunden – die rund 800 Swisscom-Kunden in Hadlikon könnten deshalb in den Gebäuden nicht mehr telefonieren, draussen ist der Empfang schlechter.

Beispiel Schönenberg:

Ebenfalls am 31. Dezember musste Swisscom auch in Schönenbergihre einzige Anlage vom Netz nehmen. Bereits vor drei Jahren sei ein alternativer Standort gefunden worden, der aber vor Verwaltungsgericht gescheitert sei. Ehe Swisscom wieder eine Antenne in Betrieb nehmen kann, leiden laut «Zürichsee-Zeitung» 700 Kunden unter schlechterem Empfang.

 

Beispiel Erlenbach ZH:

Im Juni 2008 musste Sunrise angeblich ihre einzige Antenne in Erlenbach entfernen. Eine Alternative gab es nicht. Für eine minimale Abdeckung sorge seither eine mobile Station in Oberrieden, auf der anderen Seeseite, schreibt die NZZ. Weil sich den Funkwellen auf dem See keine Hindernisse in den Weg stellten, sei diese provisorische Lösung möglich.

 

Beispiel Zollikon:

Zolliker Orange-Kunden droht Funkstille, wenn der Vertrag für die Antenne Ende 2010 ausläuft. Mit der Suche nach einem neuen Standort werde es knapp, sagte Orange-Sprecherin Therese Wenger. Vom Standortentscheid bis zur Inbetriebnahme vergingen in der Schweiz im Schnitt 166 Tage. Dieser Prozess, so Wenger, dauere in Dänemark nur 42 Tage.

 

Kommentar:

Die armen Handyaner können also im Haus drinnen nicht mehr telefonieren und leiden unter schlechtem Handyempfang.  Ja, Ja Sie lesen richtig. Laut NZZ und TA müssen die Armen leiden. Sie leiden nicht an Hunger oder schweren Krankheiten. Sie leiden an schlechtem Handyempfang.

Na sowas? Haben die denn alle schon vergessen, dass es in jedem Haus noch so etwas wie ein Festnetz gibt und dass das Handy eigentlich nur dazu erfunden wurde um im Freien telefonieren zu können.

Da wurde doch gleichzeitig die Meldung verbreitet, dass Handystrahlung vor Alzheimer schützen solle. Wie es scheint gilt diese Meldung nur für die Versuchsmäuse, bei Menschen schlägt diese Strahlungstherapie offensichtlich nicht an, sonst könnten sich die guten Leute sicher noch an das Festnetz erinnern.



Zürcher Hausbesitzer haben also genug von den gezielten Falschinformationen der Mobilfunkbetreiber  und der Behörden von wegen Unbedenklichkeit von Handyantennen. Auslaufende Mietverträge werden in verschiedenen Gemeinden nach 10 Jahren mit schlechten Erfahrungen nicht mehr erneuert. Siehe auch unter: /immobilienbesitzer-erleiden-millionenschaeden/



Offenbar nichts gebracht hat der Kauf von ganzen Hochschulinstituten durch die Mobilfunkindustrie. Nichts gebracht hat es, elektrosensible und an Elektrosmog erkrankte Menschen durch hochbezahlte „Wissenschaftler“ als Geisteskranke zu verunglimpfen. Und erst recht nichts gebracht hat es, Oppositionsgruppen gegen den Antennenbau von speziell gesponserten Spezialisten als Sektenbrüder verschreien zu lassen.

Ist dies jetzt nur ein kurzer Lichtblick oder der Beginn eines grösseren Antennenwaldsterbens über alle Kantone der Schweiz?

Die eidg. Kommunikationskommission (ComCom) sowie die Bundesämter für Kommunikation (BAKOM) und für Gesundheit (BAG) und für Umwelt (BAFU) werden sich in brüderlicher Zusammenarbeit mit der Mobilfunkindustrie schleunigst etwas dagegen einfallen lassen müssen. Denn vor der Türe steht die Einführung einer neuen Mobilfunktechnologie für drahtlose Breitbandnutzung, LTE genannt, welche das 3-Fache an Mobilfunkantennen erfordert…….

Mehr zu den Verbrüderungsaktionen erfahren sie unter /comdays-hildegards-unvergessliche-einsaetze/



Wir warten also gespannt auf die neuen Schurkereien die da unweigerlich kommen werden.

Von Hans-U. Jakob

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