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Meine letzte Generalversammlung

Ein Kurzbericht von Hans-U. Jakob über die Generalversammlung von Gigaherz.ch von Samstag, 13. April in der Pöschenhalle in Schwarzenburg.

Die jährliche Pflichtübung der Generalversammlung sollte dieses Jahr mit einer kleinen Feier verbunden werden, um mich von unseren Vereinsmitgliedern, Gönnerinnen und Gönnern in einem würdigen Rahmen verabschieden zu dürfen.
37 Jahre im Dienste der Bevölkerung gegen die elektromagnetische Umweltverschmutzung, wovon 24 Jahre als Vereinspräsident sind jetzt endgültig genug. 86 Lebensjahre haben auch ihre Spuren hinterlassen. Nach 2 Herzoperationen, einer defekten Wirbelsäule, dem schwindenden Seh- und Hörvermögen wird es doch langsam Zeit den Heimweg unter die Füsse zu nehmen. Noch bevor man mich am Rednerpult festbinden muss, damit ich nicht umkippe.
Ich will das Schicksal auch nicht weiter herausfordern. Bis jetzt sind alle 24 Generalversammlungen und 8 wissenschaftliche Kongresse unter meiner Leitung einigermassen gut gelaufen. Die Angst davor, dass schon rein statistisch gesehen einmal etwas schief gehen muss, wird von Jahr zu Jahr grösser. Und meine Nerven sind auch nicht gerade aus Drahtseilen.

Darum ist jetzt Schluss. Aber es ist noch ein letztes mal gut gegangen. Und dafür bin ich auch den Besucherinnen und Besuchern, die aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Süddeutschland angereist kamen sehr dankbar.
Mein Dank geht auch an Rebekka Meier, der Präsidentin vom Verein «Schutz vor Strahlung», welche mir an dieser Versammlung als flinke Assistentin zur Seite stand und mir mit ihren Augen und Ohren aushalf, niemanden, der oder die etwas sagen wollte, zu übersehen oder zu überhören, und dass ich auf dem Moderations-PC kein Chaos veranstaltete.


Mit diesem gemeinsamen Auftritt konnten wir gleichzeitig demonstrieren, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen, wie das von der Mobilfunkbranche und deren Mobbing-Beauftragten seit Monaten versucht wird. Nur eines konnte Rebekka die Uhrmacherin aus Grenchen aus Sicht der Mobilfunk-Lobby nicht, den scheidenden Gigaherz.Präsidenten wieder zum richtigen Ticken zu bringen.

In der Vormittags-Veranstaltung wurde als Erinnerung an den Fall des Kurzwellensenders Schwarzenburg von Schweizer-Radio-International, der Film «Die unsichtbare Gefahr» abgespielt. Von dem Radiosender, von welchem vor 26 Jahren, am 28. März 1998 infolge massiver Strahlenschäden bei der Anwohnerschaft, die letze Sendung ausgestrahlt wurde. Und dessen gigantische Sendeantennen anschliessend ersatzlos abgebrochen werden mussten.
Hergestellt wurde der Film von Daniel Näf, einem pensionierten Kameramann vom Schweizer Fernsehen. Daniel Näf hat sich damit einen lange gehegten Wunsch erfüllt, um der Welt etwas zu hinterlassen, worüber die Verantwortlichen heute lieber schweigen.

Der Nachmittag war der alljährlichen Pflichtübung einer Generalversammlung gewidmet, welche jeder Verein, der nach Art. 60ff ZGB funktioniert, einzuhalten hat.
Protokoll der letztjährigen Gv, Jahresbericht des Präsidenten, Jahresrechnung 2023 inklusive Revisorenbericht, Budget 2024 und Festlegung des Jahresbeitrages wurden nach kurzen Fragebeantwortungen jeweils einstimmig gutgeheissen.
Der in schriftlicher Form vorliegende Jahresbericht wurde noch durch eine kurze Powerpoint-Präsentation ergänzt. Mit Blickpunkt auf den betrügerisch gewährten Korrekturfaktor bei adaptiven 5G- Sendeantennen, die bei Anwendung des Korrekturfaktors 2.5 bis 10 mal stärker strahlen dürfen, als im Baugesuch deklariert und erst noch als 6-Minuten Mittelwert, statt als Spitzenwert gemessen.
Dies war jedoch nur der erste Streich, der zweite soll noch diesen Sommer stattfinden. Nämlich die Aufhebung der 15dB-Regel bei der Strahlungsberechnung eines OMENS (Ort mit empfindlicher Nutzung)
Die heute infolge Reflektionen erlaubte Richtungsdämpfung von maximal 15dB (Faktor 32) bei der Strahlungsberechnung soll aufgehoben werden, was nach Antennendiagramm eine Richtungsdämpfung von 25dB oder Faktor 320 zur Folge hat, was zum Korrekturfaktor hinzuaddiert, nochmals 10mal mehr Sendeleistung ermöglicht.
Fazit: Die Mobilfunklobby hat damit ihr Ziel erreicht, den Strahlungsgrenzwert  verdeckt, auf betrügerische Weise von 5V/m (Volt pro Meter) auf 20V/m zu erhöhen.

Beim Traktandum Wahlen ergab sich folgendes Bild:
Einstimmig für eine Amtsdauer von 4 Jahren Wiedergewählt wurden:

Erwin Bär
Pensionierter Schreinermeister. Vormals eigene Schreinerei. Wohnhaft in Tägerwilen TG.
Als Kassenverwalter der wichtigste Mann bei Gigaherz. Im Amt seit 24 Jahren. Erwin führt auch noch die Vereinsdruckerei und macht zugleich den Drucksachenversand wie etwa die Rundbriefe.

Elisabeth Buchs
Leiterin der Selbsthilfegruppe und des Forums von gigaherz.ch. Macht auch E-Smog Messungen. Im Amt seit über 16 Jahren. Wohnhaft in Wattenwil BE

Joe Schlumpf
Pensionierter Flugkapitän (Swiss)
Führt die Internetseite Gigaherz.tv, Im Amt seit 12 Jahren, Wohnhaft in Künten AG

Vital Burger
Früher als Helikopterunternehmer und Rechtsanwalt tätig. Der Wirbelwind bei Gigaherz mit stets guten Ideen. Im Amt seit 20 Jahren. Wohnhaft in Emmenbrücke.

Mit grosser Mehrheit neu in den Vorstand berufen wurde
Petra Burri
Gelernte Autolackiererin, dann Geschäftsführerin und heute Bio-Bäuerin auf dem Bio-Hof Bächi in Rümligen BE.
Präsidentin von Aufrecht-Bern, der einzigen politischen Partei, welche die Bekämpfung des Antennen-Wildwuchses und der Digitalisierungswut in ihrem Programm hat. Kennengelernt haben wir Petra als wahres Organisationstalent.

Ein weiterer aus Kreisen des scheidenden Präsidenten und des  bisherigen Vorstandes Vorgeschlagener schaffte es nicht, das Vertrauen der Generalversammlung zu gewinnen. Das ist gelebte Demokratie und kein Unglück. Mit 5 Mitgliedern ist der Vorstand gemäss Statuten funktionsfähig.

Neu: Das Co-Präsidium
Der nach 24 Jahren altershalber zurückgetretene Präsident (86) soll durch ein Co-Präsidium, bestehend aus Joe Schlumpf und Vital Burger ersetzt werden. Was einer kleinen Statutenänderung bedurfte.

In Art 14.1, soll ein neuer Absatz 2 mit folgendem Wortlaut eingefügt werden : «Die Obliegenheiten, Pflichten und Rechte des Präsidenten oder des Vizepräsidenten können auch an ein Co-Präsidium übertragen werden.»
Im gleichen Aufwasch soll auch noch eine seit Jahren fällige Anpassung vorgenommen werden. Die Statuten stammen noch aus einer Zeit, als in der Schweiz noch das «Patriarchat» galt und deshalb längstens hätten angepasst werden müssen.
In Art. 14.2 soll ein neuer Absatz 2 mit folgenden Worten eingefügt werden: «Bei allen Vereins-Funktionären ist sowohl die männliche wie die weibliche Bezeichnung gemeint.»

Sowohl die Statutenänderungen wie das Co-Präsidium, wie dessen Besetzung wurden mit überwältigendem Mehr bestätigt.

Praktisch einstimmig angenommen wurde der von Paul Nijman schriftlich eingebrachte Antrag «Der neue Vorstand solle eine Fusion mit dem Verein Schutz-vor-Strahlung ernsthaft prüfen.

Das wärs dann gewesen
Mit vielen gut gemeinten Vorschlägen für das Tätigkeitsprogramm 2024 hätte ich eigentlich die Versammlung schliessen wollen. Aber dann begann ein Abgesang auf meine Person, den ich eigentlich lieber vermieden hätte. Trotz «Standing Ovation» ist es schon ein wenig peinlich, die eigene Abdankungsrede noch selber anhören zu müssen.
He nu so de: Schliesslich bin ich ja auch schon zu Lebzeiten mit 3 Stunden Filmaufnahmen und samt meinem ersten, 1988 aus den USA in die Schweiz importierten Messgerät im Museum für Kommunikation gelandet.


Bild oben:
Samstag, 13.April 16.20Uhr. Licht aus! Hurra, jetzt bin ich  pensioniert!

Übrigens: Das feine Mittagessen wurde uns vom Catering-Service der Stiftung Bernaville, einer Heimstätte für Menschen mit einer Beeinträchtigung zubereitet und serviert.
Nicht zu vergessen, die vorbildliche Unterstützung, die ich durch den Betriebsleiter der Pöschenhalle während der Organisation und der Durchführung der Versammlung erfahren durfte.

Von Hans-U. Jakob

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