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5G: 2 Damen tanzen auf dem Glatteis

Die Propagandamaschinerie der Mobilfunkbetreiber hat es wieder einmal geschafft. Auf ganzseitigen, notabene redaktionellen Beiträgen in den TA-Medien von letzter Woche wird Nationalrätin Edith Graf-Litscher (SP) porträtiert, die jetzt die 5G-Debatte versachlichen möchte. Hat diese nette Dame überhaupt eine Ahnung wovon sie spricht? Aus dem Interview geht hervor, dass dies wohl kaum der Fall ist. Was übrigens auch für die Interviewerin Eveline Rutz zutreffen dürfte.
https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/other/die-diskussion-%C3%BCber-5g-muss-unbedingt-sachlicher-werden/ar-AA14JmtT?ocid=StaticFallback&cvid=47eee1da276047f987b6e26a67895dde

Von Hans-U. Jakob Präsident von Gigaherz.ch
Schwarzenburg, 3. Dezember 2022

Wie kommt eine Sozialdemokratin, gemäss ihren eigenen Angaben auf ihrer Webseite, ohne jegliche Kenntnisse in der Funktechnologie dazu, sich als bezahltes Vorstandsmitglied in die ASUT, den Verband der Schweizer Mobilfunkbetreiber wählen zu lassen und zudem noch als Co-Präsidentin des Lobbyistenvereins «Chance 5G» zu betätigen? Hat sie überhaupt eine Ahnung, dass das das Ende ihrer politischen Karriere bedeuten könnte. Glaubt sie wirklich, auf die Wählerstimmen der inzwischen nach Angaben des BAFU  auf 800’000 angestiegenen Anzahl von Menschen die unter den Folgen der stark gestiegenen Funkstrahlung leiden, verzichten zu können?

Bild oben: Nationalrätin der SP, Edith Graf-Litscher. Bezahltes Vorstandsmitglied bei ASUT, dem Verband der Schweizer Mobilfunkbetreiber. Wahlempfehlung 2023: Bitte streichen

Wir möchten hier kurz zu den Falschangaben, welche Frau Graf-Litscher im Interview macht, einige Bemerkungen anbringen.

Sie, Frau Graf behaupten, die Fakten lägen nun auf dem Tisch. Der Bund habe einen Bericht über schweizweite Messungen nichtionisierender Strahlung vorgelegt, das Monitoring zeige, dass gesundheitliche Bedenken gegenüber 5G unbegründet seien.
Dazu müssten Sie eigentlich wissen, dass dieser Bericht demnächst vor die Geschäftsprüfungskommissionen der eidg. Räte kommt, da mit den falschen Geräten zur falschen Zeit von falschen Personen an falschen Orten gemessen wurde. siehe
https://www.gigaherz.ch/staats-monitoring-oder-die-5g-wanderer/

Sie versichern, Sie nähmen die Ängste der betroffenen Bevölkerung ernst. Wir versichern Ihnen, dass wir die Geheimsprache der Politiker unterdessen kennen. Wenn da eine/r sagt, «ich nehme euch ernst», heisst das übersetzt, «da unternehme ich dann ganz sicher gar nichts.»

Dann bringen Sie wieder das altbekannte Beispiel mit den Dampflokomotiven, vor welchen sich die Leute früher auch gefürchtet hätten und heute seien die Leute froh, dass das Schienennetz ständig ausgebaut würde. Umso wichtiger seien jetzt sachliche Informationen.
Und diese sachlichen Informationen, wollen uns ausgerechnet Sie als Lobbyisten der Mobilfunker vermitteln? Notabene ohne jegliche Kenntnisse in der Funktechnologie? Halleluja!

Kritische Reaktionen kämen immer von den gleichen Organisationen. Das seien zwei drei, die gut organisiert seien. Auch in kritischen Kreisen gäbe es Leute die an einem Dialog interessiert seien und diese müsse man in die Diskussion einbeziehen.
Du lieber Himmel, der Nachrichtendienst des Bundes spricht da von 200 bis 300 und hat dazu sogar eine Landkarte erstellt mit den Adressen derer «Rädelsführer». Fragen Sie doch dort mal nach. Und als einer aus der ältesten der immer gleichen Organisationen kann ich Ihnen aus Erfahrung berichten, dass an solchen Diskussionen von uns erwartet wird, den Kakao durch den wir gezogen werden, auch noch auszutrinken. Offensichtlich verwechseln Sie da Monolog mit Dialog.
https://www.gigaherz.ch/5g-die-fichenaffaere-ist-zurueck/

Sie haben angeblich mit verschiedenen Parlamentariern über eine Lockerung der Strahlungsgrenzwerte gesprochen
und glauben nicht, dass solches Mehrheitsfähig sei. Sie wollen mehr darüber reden, wie der Ausbau der Netze innerhalb der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen sichergestellt werden könne.
Dann möchten Sie mit uns vielleicht über die unsägliche Trickserei des Bundesrates reden, welcher mit dem Einfügen der neuen Ziffer 63 in Anhang 1 der NISV den Anlage-Grenzwert für 5G auf kaltem Weg bereits von 5 auf 16V/m (Volt pro Meter) erhöht hat, ohne dass die Bevölkerung etwas davon hätte merken sollen?  Da haben sie Pech gehabt, liebe Frau Graf. Die Bevölkerung resp. deren funktechnischen Sachverständigen sind dem Schwindel längstens auf der Spur
https://www.gigaherz.ch/5g-bundesrat-legalisiert-volksbeschiss/

Den Knoten mit den 3200 bei Behörden und Gerichten durch Einsprachen und Beschwerden wegen 5G blockierten Baugesuchen für den Neu- oder Umbau von Mobilfunk-Sendeanlagen möchten Sie mit dem Monitoringbericht des Bundes lösen. Dieser habe ja gezeigt, dass die Befürchtungen der Leute wegen gesundheitlichen Auswirkungen unbegründet seien. Der Bericht habe ja gezeigt, dass die Strahlenbelastung bei nur maximal 15% der gesetzlichen Grenzwerte liege. Meistens sogar im einstelligen Bereich.
Hoppla, da tanzen 2 Damen auf dem Glatteis! Denn die 15% beziehen sich auf den Immissions- und nicht auf den Anlagegrenzwert. Das sind 2 ganz verschiedene Paar Schuhe, die sich gar nicht für den Eistanz eignen. Die 50V/m (Volt pro Meter) des Immissionsgrenzwertes, wie dieser praktisch in allen Staaten gehandhabt wird, sind ein reiner Sicherheitsabstand, innerhalb welchem sich nie ein Mensch aufhalten darf, ansonsten sich sein Körper, oder Teile davon, innerhalb von 6Minuten von 37 auf 38 Grad C aufheizen können. Dieser Wert wird je nach Sendeleistung der Anlage bei 4-8m vor und 2-4m unterhalb des Antennenkörpers erreicht. Da wohnt niemand! Die 5V/m des Anlage-Grenzwertes dagegen, sind ein Wert für Daueraufenthalt von Menschen, welche sich dort während 24 Stunden am Tag während 365Tagen im Jahr aufhalten müssen, weil sie da wohnen oder arbeiten. Das ist sowohl technisch wie biologisch etwas ganz anderes und kann schon allein von der Bestrahlungsdauer her gar nicht verglichen werden.
Das hat die Arbeitsgruppe BERENIS, welche den Bundesrat in Sachen nichtionisierender Strahlung in offizieller Mission berät, im Januar 2021 zu der Herausgabe eines alarmierenden Sonder-Newsletters mit folgender Schlussfolgerung veranlasst.
Zitat: Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Mehrzahl der Tierstudien und mehr als die Hälfte der Zellstudien Hinweise auf vermehrten oxidativen Stress durch HF-EMF und NF-MF gibt. Dies beruht auf Beobachtungen bei einer Vielzahl von Zelltypen, Expositionszeiten und Dosierungen (SAR oder Feldstärken), auch im Bereich der Anlagegrenzwerte. Ende Zitat.
Wenn Sie bei Wikipedia nachschauen, können Sie auch als medizinische Laien erkennen, dass oxidativer Zellstress Krebsgefahr bedeutet. Und das bei 5V/m.
Ihre 15%, Frau Graf, sind 15% von 50V/m und das wären dann 7.5V/m, die Sie da als harmlos propagieren. Sie sollten nicht einfach alles unbesehen ihren ASUT-Kollegen abkaufen. Sonst bestehen grosse Chancen, dass Sie sich nach den Wahlen von 2023 «alt-Nationalrätin» nennen dürfen.
https://www.gigaherz.ch/5g-ta-medien-lancieren-offensive-gegen-die-zivilbevoelkerung/

Sie möchten, dass die Schweiz den digitalen Anschluss nicht verpasst? Und Ihre SP sei für Chancengleichheit auch mit der Bevölkerung in abgelegenen Gebieten. Deshalb möchte die SP auch diese mit 5G beglücken.
Wenn das so ist, dürfen Sie anlässlich der Wahlen von 2023 mit einem weiteren, diesmal aber gewaltigen Absturz ihrer Partei rechnen. Denn sie scheinen nicht begriffen zu haben, was die Digitalisierung bedeutet.
Digitalisieren heisst in erster Linie automatisieren. Und automatisieren bedeutet nichts Anderes als Arbeitskräfte einsparen. Wäre das nicht so, hätten die Wirtschafts- und Industrievertreter in den Parlamenten und Regierungen nicht das geringste Interesse an der Digitalisierung. Denn Arbeitskräfte sind mit Abstand der grösste Kostenfaktor in jeder Produktion oder Dienstleistung. Jeder in der Digitalisierung neu geschaffene Arbeitsplatz muss längerfristig einmal mindestens 10 bisherige Arbeitskräfte wegrationalisieren, ansonsten dieser Digitalisierer gar nicht erst eingestellt würde. Das wird so weit führen, dass am Schluss dieser Kette infolge selbstlernender Software auch noch die Digitalisierer überflüssig werden. Benötigt wird dann lediglich noch ein Heer von Polizisten um die Millionen von Arbeitslosen im Schach zu halten. Die Anfänge dazu sind in China bereits gut erkennbar…..

Von Hans-U. Jakob

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