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WIMAX-Schäden an der Elfenbeinküste

Eine Meldung von Le Jour vom 10.8.07

Gekürzte Wiedergabe

Seit Januar 2006 betreibt eine Telekomgesellschaft an der Elfenbeinküste 3 WiMax-Mikrowellenantennen im Wohngebiet von „Two Plateaux Sideci“.

Die Antennen, die auf einem Gebäude installiert sind, in dem sich eine Apotheke befindet, senden mittels Mikrowellen im Radarbereich ständig Informationen für das drahtlose Internet aus, was nun offensichtlich katastrophale Folgen auf die Gesundheit der Einwohner hat.

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Im Gegensatz zu WLAN, welches nur für kurze Distanzen von typisch 30m ausgelegt ist, wude WIMAX für grosse Reichweiten bis zu 50km konzipiert und sendet mit entsprechend weit höherer Leistung.

Drei Menschen seien bereits tot, darunter, auch ein Kind.

Weitere Anwohner sollen an einem Verlust roter und weisser Blutkörperchen und an Herz-Kreislaufproblemen leiden. Ärzte würden die meisten Bewohner überwachen, und Betroffene die über genügend Geldmittel verfügen, würden die Wohngegend verlassen.  Darunter sei ein Fall eines italienischen Firmendirektors, nachdem er in ein Spital eingewiesen worden sei.

Wie überall auf der Welt stossen die Einwohner, angeleitet von Dr. François Ahouassa auf eine totale Gleichgültigkeit von Behörden und Politikern. Diese würden die Gefahr durch WIMAX-Antennen im Chor leugnen.

Eine Studie, die von Experten der Abobo Adjamé-Universität durchgeführt wurde, beweist jedoch das Gegenteil.

Viele Mails wurden an den Premier-Minister, an das Ministerium für Sicherheit und Justiz, an den öffentlichen Ankläger, und ebenso an den Leiter der Polizei gesendet, um den Abbruch der Antennen zu veranlassen. Aber nichts wurde getan und das Desaster setzt sich fort.

Um sich Gehör zu verschaffen, kündigten die Bewohner einen Sitzstreik an, falls weiterhin kein Bescheid von den verantwortlichen Instanzen kommen sollte.  Die Akten von zehn kranken Leuten wurden bereits gesammelt, und die Zahl würde von Tag zu Tag wachsen.

Und in der Schweiz?

Aus baurechtlichen Gründen wurde am 29. Juli die Swisscom angewiesen, ihren WIMAX-Pilotversuch in Boltigen im Simmental unverzüglich einzustellen.  Einer ausländischen Pressemeldung ist zu entnehmen, dass sich Swisscom nicht an das Verdikt hält und vorläufig fröhlich weitersendet.   Verantwortlich für die Durchsetzung  des Urteils wären der Gemeinderat und die Baukommission Boltigen.  Diese beantworten die Schreiben von Gigaherz nicht und machen vermutlich mit der Swisscom gemeinsame Sache.    Gigaherz ist deshelb gestern, 24.8.07, an den Regierungsstatthalter des Obersimmentals gelangt, mit der Aufforderung, die Swisscom und die Verantwortlichen der Gemeinde in die Schranken zu weisen.

Lesen Sie hier, wie unser Bundesamt für Gesundheit die Sache beurteilt

Und wo der WIMAX-Versuch im Berner-Oberland zur Zeit steht

Nachtrag. vom 28.8.07

Der Gemeinderat von Boltigen hat uns gestern (27.8.07) per B-Post dahingehend orientiert, dass Swisscom die Sende- und Empfangsanlagen bei den Versuchsteilnehmern demontiert habe und der Versuch somit abgebrochen sei.

Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser!

Gigaherz-Funktionäre konnten sich heute, 28.8.07 an Ort und Stelle davon überzeugen, dass die Angaben stimmen.  Mehr noch: Swisscom hat auch die zum Versuch gehörenden Basisstationssantennen am Sendemast, rund 400m südlich des Dorfes abgebrochen. Fortsetzung folgt.


 

Von Hans-U. Jakob

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