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Todsichere Informationen vom Schweizer Fernsehen.

In der Sendung PULS vom 2.6.08 strahlte das Schweizer Fernsehen eine gezielte Falschinformation aus, welche für einen Teil der Bevölkerung tödlich enden könnte.

Hirn.JPGIm O-Ton:

Zwei Wiener Studien, die in den letzten drei Jahren für Schlagzeilen gesorgt haben, sind gefälscht. Eine Laborantin der Universität Wien hat reihenweise Daten erfunden. Jetzt hat eine Untersuchungskommission der Universität Wien die Fälschungen aufgedeckt.

Die Studien behaupteten, Handystrahlung schädige das Erbgut und verursache eventuell Krebs. Beweise dafür gibt es also keine. Dass Handystrahlung völlig harmlos ist, wurde allerdings auch noch nicht bewiesen.

Ende O-Ton

Als Quelle gibt die Puls Redaktion eine Medienmitteilung der Medizinischen Universität Wien vom 23.5 2008 an.

Die Ausstrahlung erfolgte offensichtlich ohne jede Rückfrage, weder bei der beschuldigten Labortechnikerin, noch bei den beschuldigten Studienleitern. Diese wehren sich nun mit einer eigenen Pressemitteilung.

Laborantin bestreitet Fälschung von UMTS-Daten



01.06.2008 d-f

Labortechnikerin bestreitet Vorwürfe – Leitung der Medizinischen Universität Wien verstrickt sich in Widersprüche.

Die vom Rektor der Medizinischen Universität Wien zusammengesetzte Kommission für Wissenschaftsethik kam, ohne Prüfung der Daten oder Anhörung von Prof. Rüdiger, zu dem Schluss, dass sämtliche zurückliegenden Publikationen, an denen die beschuldigte Laborantin beteiligt war, zurückzuziehen sind. Dabei handelt es sich um 8 Publikationen, bei denen die beschuldigte Mitarbeiterin als Co-Autorin fungierte. Merkwürdigerweise empfiehlt die Kommission aber nur das Zurückziehen der Arbeiten betreffend Mobilfunk, die anderen Arbeiten wurden nicht einmal erwähnt.

Eine Erklärung hierfür liess sich ableiten, da nach ein paar Tagen bekannt wurde, dass der Vorsitzende der vom Rektor einberufenen dreiköpfigen Kommission für Wissenschaftsethik als Jurist bei einem Unternehmen der Mobilfunkindustrie beschäftigt ist.

Bei einer Befragung der beschuldigten Laborantin am 29.5.2008 durch die Professoren Rüdiger und Mosgöller (der Projektleiter des ATHEM Projektes, innerhalb dessen die UMTS Daten erarbeitet wurden) erklärt diese – abweichend von der Darstellung ihres Dienstvorgesetzten, dass sie alle publizierten Ergebnisse unter den Bedingungen einer doppelten Verblindung erhalten habe, und daß die Behauptung, sie habe die Codierung der Expositionskammer gekannt, erfunden ist.

Sie habe auch niemals etwas anderes gesagt und den Dienstvorgesetzten um Richtigstellung seines Briefes gebeten, was ihr bereits am 22.Mai auch zugesagt worden sei. Daß die Verblindung tatsächlich wie vorgesehen eingehalten worden ist, kann auch aus den schriftlichen Protokollen der Laborbesprechungen abgeleitet werden, die für die zurückliegenden 8 Jahre gesammelt vorliegen.

Auf Grund dieser Sachlage, sind Datenmanipulationen auch bei den UMTS Ergebnissen schwer vorstellbar, wenn nicht unmöglich. Deshalb zieht auch Prof Adlkofer, München sein Einverständnis zur Retraktion dieser Publikation gegenüber dem Rektor und dem Herausgeber des Int Arch Occup Environ Health schriftlich zurück.

Ende der Pressemitteilung



An die Puls-Redaktion ging nun folgende Aufforderung:



Sehr geehrte Puls-Redaktion,

Im Auftrag des Vorstandes der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener, Gigaherz.ch muss ich Sie bitten, Ihre Falschmeldung vom 2.6.08 wonach 2 Studien über Erbgutveränderungen infolge Handybenutzung gefälscht worden seien, in der nächsten Sendung vom 9.5.08 klar und deutlich zu widerrufen.

Die Medienmitteilung, auf welche Sie sich stützen, ist ein reines Phantasie- oder besser gesagt ein Lügenkonstrukt eines Anwaltes der Mobilfunkindustrie und wiederspiegelt die kriminellen Methoden, zu  welchen die Mobilfunkgesellschaften zur Zeit greifen müssen.

Wir von Gigaherz.ch sind zutiefst empört, dass es möglich ist, dass Falschmeldungen solchen Formates über einen Schweizer Fernsehkanal ohne jede Rückfrage bei den Beschuldigten ausgestrahlt werden können.

Ich hoffe deshalb, dass es Ihnen möglich sein wird, die Angelegenheit vor der Kamera entsprechend richtigzustellen, ohne dass wir zum Mittel der Konzessionsbeschwerde greifen müssen.   Für Rückragen steht Ihnen Prof.Dr. Hugo Rüdiger sicher gerne Rede und Antwort.  (e-mail Adresse wurde beigefügt)

Mit freundlichen Grüssen,

Gigaherz.ch

Hans-U. Jakob (Präsident)

Anmerkung: Die Redaktion Puls wird uns sehr genau erklären müssen, auf wessen Geheiss diese Falschinformation ausgestrahlt wurde und ob die Sendung Puls möglicherweise gar von einem Mobilfunkbetreiber gesponsert wird.  Wundern tut uns zur Zeit nämlich gar nichts mehr.

Von Hans-U. Jakob

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