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Swisscom Festnetz wird chinesisch

Wie Abzocker die Kommunikationshoheit unseres Landes verscherbeln

von Hans-U. Jakob, 17.2.2013

Jetzt fällt auch das Festnetz

Unternehmensleitungen die ihre Abteilungsleiter und Angestellten jüngst angewiesen haben, alle Gespräche und e-mails die auch nur die geringsten Geschäftsgeheimnisse enthalten, nur noch von Festnetzanschlüssen und Schnurtelefonen aus zu führen, weil Sunrise den Bau und den Betrieb sowie die Wartung und den Unterhalt ihres Schweizer Mobilfunknetzes mitsamt ihren 5000 Antennenanlagen an die chinesische Firma HUAWEI ausgelagert (pardon offshored) hat, sehen sich jetzt ganz arg in der Klemme.

Wer geglaubt hat, wenigstens die Festnetzverbindungen könnten nicht von den 5000 Sunrise/Huawei-Antennenanlagen aus an die Parteizentrale in Peking übermittelt und dort fein säuberlich decodiert und mitgeschnitten werden, wird jetzt schlagartig eines Besseren belehrt.


Volkskongrss.jpg<<<Bild links: Chinesischer Volkskongrss. Dagegen verblasst der Schweizerische Nationalratssaal zu einem mikroskopisch kleinen Nichts

Swisscom lässt nämlich jetzt ihr Glasfasernetz von den Festnetz-Zentralen bis in die Strasse vor jedem Haus (Fibre to the Street, FTTS) ebenfalls von der chinesischen Firma HUAWEI bauen und unterhalten. Dies berichtet zumindest die Basler Zeitung online vom 12.2.2013. Eine erste Tranche des Auftrages betrage 300Millionen.

Nicht genug damit, dass von jeder Sunrise/Huawei-Mobilfunkantenne aus ausnahmslos alles was im 800-2600MHz-Bereich durch die Luft gejagt wird, auch alles von Swisscom- und Orange Abonnenten, in Peking bequem abgehört werden kann.  Nein, jetzt muss Swisscom den chinesischen Hackerbrigaden auch noch den Zugang zum Kabelnetz öffnen.

Was soll jetzt Bundesrat Ueli Maurer noch mit seiner besten Armee der Welt?  Und warum soll er sich mit 22 Gripen-Kampfjets für 3.126Milliarden Franken noch die Lufthoheit über der Schweiz sichern, wenn hintenherum raffgierige Abzocker die ebenso wichtige Kommunikationshoheit den Chinesen verscherbeln?

Wen will Maurer eigentlich an den Landesgrenzen noch abschiessen, wenn die Chinesen bereits an allen Schalthebeln unserer Kommunikationseinrichtungen sitzen?

Was sollen alle in unserem Land streng gehüteten Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse noch, die tausende von Inland-Arbeitsplätzen sichern, wenn die Chinesen für ihre Nachahmerprodukte dank ihren Hackerbrigaden alles gratis und franko haben können, ohne dass ein einziger Schuss fällt?

Bei den Vorwürfen handle es sich um Spekulationen

In den USA und Australien wurde Huawei in jüngerer Vergangenheit von höchster Stelle Aufträge verwehrt, weil Sicherheitsbedenken und Spionagevorwürfe geäussert wurden. „Hat die Swisscom keine Bedenken?“ fragt die Basler Zeitung.

„Bei den Vorwürfen handelt es sich um Spekulationen, zu denen wir keine Stellung nehmen. Es gibt dazu auch noch keinen einzigen Rechtsfall“, sagt der Swisscom-Mediensprecher mit dem typischen Schweizernamen Olaf Schulze.

Man arbeite im Festnetzbereich seit Jahren mit Huawei zusammen und habe bisher keinerlei Probleme gehabt. Der Konzern sei auch Partner der Deutschen Telekom und von Vodafone. Schulze: „Zudem gelten für das Unternehmen die gleichen Vereinbarungen wie mit anderen Partnern.“

Lesen Sie bitte dazu auch folgende Beiträge:

Der Schwindel mit dem Qualitätssicherungssystem, unter /wunderbar-unsichtbar-unbrauchbar/

Die Schweizer Handynetzzentralen sind die abhörsichersten der Welt.  Nirgendwo wird so sicher abgehört wie hier, unter /global-fatal-/

Noch globaler – noch fataler, unter /noch-globaler-noch-fataler-/

Spionage frei – dank Huawei, unter /spionage-frei-dank-huawei/

Von Hans-U. Jakob

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