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Swisscom bildet neuerdings Naturwissenschafter aus

Hans-U. Jakob, 6.3.07

Es sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus das Programm von 13 Vorlesungen die am 16.3.07 an der UNI Freiburg (Schweiz) beginnen und bis zum 22.6.07 dauern sollen.

1.  Einführung in die Thematik

2.  Physikalische Grundlagen von Wellen und Felder, natürliche Quellen von EMF –

3.  Künstliche Quellen von EMF und elementare Grundlagen der heutigen Funktechnologien

4.  Dosimetrie und Expositionserfassung

5.  Biologische und physiologische Wirkungen von Elektromagnetischen Feldern

6.  Wissenschaftliche Untersuchungsmethoden und die gesundheitspolitische Hierarchie

7.  Diskutierte Auswirkungen von EMF

8.  Finanzierung der Forschung und Bewertung der Resultate

9.  Das Nationale Forschungsprogramm 57 „Nichtionisierende Strahlung“

10. Grenzwertkonzepte – ICNIRP-Empfehlung, nationale Verordnungen

11. Evidenzbasierte Politik im Bereich EMF und Gesundheit

12. Risikowahrnehmung und Technologiefolgenabschätzung

13. Zusammenfassung / Ausblick / Diskussion / Reserve

Schon bei der Beschreibung der 2. Vorlesung stockt dem Insider jedoch bereits der Atem.  Fachleute reden nämlich von nichtionisierender Strahlung.  Nur professionelle Elektrosmogleugner ersetzen diesen Fachausdruck durch „Wellen und Felder“.  Das tönt schon einmal viel harmloser.   

Das bringt den Eingeweihten natürlich sofort dazu, nach dem verantwortlichen Kursleiter zu suchen.  Diesen findet man indessen erst im Kleingedruckten.  Es ist, man höre und staune:

Dr. Hugo Lehmann, Swisscom Innovations, Environment and Electromacnetic Compatibility.

Swisscom bestreitet 11 von 13 Vorlesungen selbst

Da mit Ausnahme unter den Punkten 9 und 11 keine Dozenten aufgeführt sind, muss man annehmen, dass Dr. Hugo Lehmann von der Swisscom insgesamt 11 von 13 Vorlesungen selbst bestreitet.

Was von der 9. Vorlesungen zu halten ist, hat Gigaherz bereits unter

Der NFP-57 Skandal ausführlich und eingehend beschrieben.

Auch die bekannte Teilchenphysikerin aus dem Balkan ist dabei

Wer etwa gehofft hat, unter 11. könnte eventuell noch ein kritischer Geist zu finden sein, irrt sich gewaltig.

Hier hat nämlich als Gastdozentin Frau Dr. Mirjana Moser-Antic vom Bundesamt für Gesundheit das Wort.   Es ist schon heute gut bekannt und gut dokumentiert, was die Teilchenphysikerin aus Zagreb zum Thema „Evidenzbasierte Politik im Bereich EMF und Gesundheit“ im Auftrag ihrer politischen Vorgesetzten absolut „linientreu“ immer und immer wieder verbreitet.   Nämlich: „Ueber die gesundheitlichen Auswirkungen wissen wir noch gar nichts!“   Resp. darüber dürfen wir gar nichts wissen.   Oder in die Enge getrieben:  „Das sind doch alles nur Hinweise, aber noch lange keine Beweise!“

Frau Moser bekleidet beim BAG nämlich eine ganz spezielle Stelle.   Sie wurde offensichtlich dazu angestellt, um nichts zu wissen.    Eine bedauernswerte Dame!

Immer wieder das Thema Risikowahrnehmung

Unter Punkt 12 kommt wieder die berühmte Forschung über Risikowahrnehmung,  das heisst darüber, weshalb sich Elektrosensible ihre Leiden nur einbilden und warum die Bevölkerung partout nicht begreifen will, dass „Elektrosmog“  weder existiert noch irgendwie schädlich ist.

Warum ist eigentlich von erkrankten Tieren  in diesem Forschungsbereich nie die Rede?

Tiere können sich doch auch etwas einbilden?   Besonders wenn diese Gigaherz aufgerufen und gelesen haben.   Oder etwa doch nicht?

Vollends übel wir dem eingeweihten Betrachter, wenn er sich die Liste der empfohlenen begleitenden Literatur ansieht.    Mit den Autoren Leitgeb und Nimtz kommen die zur Zeit „berühmtesten“ Elektrosmogleugner zum Zug.   Mit letzterem einer, der offensichtlich nicht einmal im Stande ist, im niederfrequenten Bereich, elektrische von magnetischen Feldern zu unterscheiden und sich deshalb über die Anwender von Netzfreischaltern lustig macht.

Fragt sich, welchen Titel solchermassen ausgebildete Wissenschafter dereinst führen dürfen?   Allfällige Vorschläge bitte an unser Forum senden.

Der erste Vorschlag ist bereits eingetroffen und heisst: „Doktor der neuen Naturwunderschaften“

Quelle, siehe unter: www.unifr.ch/

Von Hans-U. Jakob

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