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Oesterreichs Mobilfunkbetreiber in heller Panik

Worum es geht

Dass die neue Krebsstudie zum Mobilfunksender Husmannstätten-Vasoldsberg in Kärnten (A) von Dr. med. Gerd Oberfeld im Auftrag des Landes Steiermark bei den Mobilfunkern weltweit Wut, Aerger und Gegenreaktionen auslösen würde, war eigentlich  von Anfang an klar.   Denn die erste echte Langzeitstudie mit über 1300 Teilnehmern über eine Zeitspanne von 13 Jahren zeigt erschreckende Resultate. Ein C-Netz-Sender (434,2MHz) verursachte bei vergleichbarer Sendeleistung mit einem heutigen Mobilfunksender für die Anwohner das 23-fache Brustkrebsrisiko und das 121-fache Gehirntumorrisiko.  Das allgemeine Krebsrisko für alle Arten betrug das 8.5-Fache  Dies bei E-Feldstärken ab nur 0.6V/m.   (Schweizer Grenzwert in dieser Frequenzlage = 3V/m)  Siehe /oesterreichs-mobilfunker-starten-hetzkampagne-gegen-dr-oberfeld/

Blutgasse.JPG

Bild: Die Namensgebung der Blutgasse ist historisch nicht belegt, und es geistern um sie mehrere Legenden. Eine davon besagt, dass im Fähnrichshof im Jahre 1312 während der Auflösung des französischen Ritterordens der Tempelherren zahlreiche Templer abgeschlachtet worden seien, dass die ganze Gasse von ihrem Blut getränkt war.

Kommt jetzt aus der Neuzeit hinzu, dass hier verdiente Wissenschafter auf moderne Art erledigt werden?

Für die überstürzt an die Blutgasse 3 in Wien einberufene Pressekonferenz war eigentlich erwartet worden, dass Oberfelds Studienkonzept und die Resultate wissenschaftlich fundiert kritisiert würden.

Weil es hier offensichtlich nichts anzuzweifeln gibt und weil sich in der kurzen Zeit zwischen Veröffentlichung der Studie und der Pressekonferenz die Organisation resp. das Sponsoring einer Gegenstudie nicht bewerkstelligen liess, griffen Oesterreichs Mobilfunker zur dümmsten nur denkbaren Notlüge.

Sie behaupteten kurzerhand, den von Oberfeld untersuchten Sender habe es gar nicht gegeben.

„Die ersten 10 Jahre des angegebenen Untersuchungszeitraumes von 1984-1997 war an diesem Standort überhaupt keine Mobilfunkanlage aufgestellt. Es ist unverantwortlich, wenn Krebsfälle einer nicht vorhandenen Mobilfunkanlage zugeschrieben werden“, sagt Heinz Münzer, Infrastrukturleiter Steiermark bei mobilkom austria seit 2001.

Mobilkom austria habe die Daten mehrfach in alle Richtungen überprüft und sämtliche Archive durchstöbert, weil sie diesen Fehler angeblich selbst nicht glauben konnten. Aber die Fakten seien klar, behaupte er. Offiziellen Aufzeichnungen in den historischen Daten der Post- und Telegraphendirektion, die 3 eidesstattlichen Erklärungen von Zeitzeugen sowie die Chronologie dieses Standortes seien eindeutig. „Eine C-Netz-Station war nie an diesem Standort vorhanden.“

Die Frage sei erlaubt: Wie alt war eigentlich der heutige Infrastrukturleiter von mobilkom austria 1984?

Worauf die Pressekonfernz eigentlich zielte, machte Johann Killian, Umwelt und EMVU One, klar:

„Es ist Zeit mit dem Mythos des Salzburger Milli- oder gar Mikrowatts endgültig aufzuräumen“.

In Österreich seien mit der ÖVE/ÖNORM E 8850 die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem EU-Rat empfohlenen Grenzwerte für elektromagnetische Felder des Mobilfunks bundesweit verbindlich. Diese Grenzwerte würden als aktueller Stand der Wissenschaft und Technik von den Mobilfunkbetreibern bereits seit Jahren eingehalten.

(Das darf auch niemanden verwundern, wurden doch diese Grenzwerte von den Mobilfunkgesellschaften selbst festgelegt und anschliessend von ihren Lobbyisten, ICNIRP genannt, der WHO untergejubelt. Red.)

Wie unglaubwürdig die Aussagen von Mobilfunkgesellschaften sind, erklärt Harald Daspelgruber, EMVU-Communication-Manager, Hutchison 3G Austria an der Wiener Pressekonferenz gleich selber, indem er erneut gegen besseres Wissen behauptete, dass UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) ein neues Mobilfunksystem, das höhere Datenraten und damit schnellere Verbindungen als in GSM-Netzen erlaubt, mit  weniger Sendeleistung arbeite. Dabei ist hinlänglich bekannt und längstens bewiesen, dass UMTS-Basisstationen entweder mit der 3-fachen Sendeleistung einer GSM-Station arbeiten, oder die 3-fache Antennendichte installiert werden muss, um eine einigermassen brauchbare Verbindungsqualität zu erreichen.

Sehen Sie dazu als Beweismittel /ende-der-standardluege-nr2/  Ende der Standardlüge Nr.2

Als Kriegserklärung an Dr. Oberfeld zu bewerten

In den Salzburger Nachrichten vom 26.2.08 antwortete Dr. Gerd Oberfeld kurz und präzis, wie man es von ihm gewohnt ist.

Die Vorwürfe, dass er wissenschaftlich nicht richtig gearbeitet habe, weist Oberfeld zurück. Es gebe Dutzende Personen, die bezeugen könnten, dass dort eine Funkanlage bestanden habe. So hätten etwa Mitarbeiter der Post- und Telegrafenverwaltung die Anlage damals gewartet. Er werde seine Studie sicher nicht widerrufen und die Richtigkeit seiner Aussagen beweisen. Der Angriff des Forums Mobilfunk sei eine „Kriegserklärung“ an ihn. Wie sich das Forum zu einer solchen Aussage habe hinreißen lassen können, verstehe er nicht.

Eine Zusammenfassung der Studie, welche die Mobilfunker weltweit in Panik versetzt hat, finden sie unter /krebs-durch-mobilfunksender-eindruecklich-bestaetigt/  unter dem Titel: Krebs durch Mobilfunk eindrücklich bestätigt

Veranstalter der Wiener Pressekonferenz und Urheber der Hetzkampagne in den Medien gegen Dr. Gerd Oberfeld ist das Forum Mobilkommunikation FMK.

Das FMK behauptet folgendes von sich:

Die freiwillige Brancheninitiative FMK ist Ihr (!?) Ansprechpartner bei allen Fragen zu Mobilkommunikation und der Mobilfunk-Infrastruktur.

Das FMK vermittelt zwischen Betreibern und Gemeinden, um gemeinsame (!?) Lösungen zu finden. Wir liefern Ihnen Zahlen, Daten und Fakten (!?), damit Sie sich Ihre persönliche Meinung über Mobilfunk bilden können.

Alcatel-Lucent, Ericsson, FEEI, Hutchison 3G Austria, Kapsch Carrier Com, mobilkom austria, Motorola, Nokia, Nokia Siemens Networks, One, Samsung, Sony Ericsson und T-Mobile unterstützen das FMK.

Ist doch wunderbar diese weltweite Unterstützung durch die Mobilfunkindustrie. 

Damit können sie sich doch eine wirklich unabhängige, persönliche Meinung bilden.

Oder etwa nicht ?

Schlussbemerkung: Möglicherweise behauptet das Forum Mobilkommunikation demnächst auch noch, den Kurzwellensender Schwarzenburg, welcher vor 10 Jahren aus gesundheitlichen Gründen stillgelegt und ersatzlos abgebrochen werden musste, habe es gar nie gegeben. In ihren Archiven sei jedenfalls nichts davon zu finden.

Von Hans-U. Jakob

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