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Maison Blanche – vorerst keine Heimat für Elektrosmog-Flüchtlinge

Entgegen ersten Versprechungen der Gemeinde Schwarzenburg wurde das Haus jetzt dem Meistbietenden, statt demjenigen mit dem interessantesten Projekt verkauft.  Für über eine Million Franken. Geld regiert auch das Schwarzenburgerland.

Die Suche von Gigaherz nach einer menschenwürdigen Bleibe für Elektrosmog-Flüchtlinge geht weiter.

Ursprüngliches Projekt siehe unter /maison-blanche/ und Bilder unter /neues-vom-maison-blanche/

von Hans-U. Jakob, 20.10.11




Wappen_Schwburg.jpgDer Gemeinderat von Schwarzenburg und der Ausschuss für den Verkauf des Schulhauses Wyden haben von ihrem guten Vorsatz, das Haus nicht den Meistbietenden, sondern denjenigen mit dem interessantesten Projekt zu verkaufen, schon Anfangs September Abstand genommen. Dies nachdem ein Bieter bereits Fr. 300‘000.- mehr als den von der Gemeinde geforderten Kaufpreis von Fr. 600‘000 angeboten hatte.


Die Gemeindeverwaltung wollte zwar über die Kaufverhandlungen Stillschweigen bewahren. Aber wie das halt so ist, der Buschtelegraf funktioniert immer.

Mit Schreiben vom 5.September teilte uns die Gemeinde Schwarzenburg mit, dass der ursprüngliche Verkaufspreis massiv überboten worden sei und dass deshalb die übrigen Kaufinteressenten noch bis Ende September Zeit hätten Ihr Angebot ebenfalls nach oben zu korrigieren. Erst dann werde über den Zuschlag entschieden.

Da wir bei Gigaherz mit dem Vereinsvermögen sorgfältig umgehen müssen und wollen, konnten wir beim Bieter-Wettbewerb nicht mithalten und nicht mithelfen, den Kaufpreis in derart schwindelnde Höhen zu treiben. Unser Budget von 1.2Millionen sah Fr. 600‘000 für den Kauf und weitere Fr. 600‘000 für den Umbau vor. Was darüber ist, übersteigt vorderhand unsere Finanzkraft.  Wir benötigen die zweiten Fr. 600‘000 dringend für den Umbau und nicht dafür, unsere Mitbewerber zu übertrumpfen.

Laut Interview mit der Berner-Zeitung vom 7. Oktober sagte Gemeindepräsident Ruedi Flückiger zwar, die Gemeinde möchte nach wie vor nicht einfach an den Meistbietenden verkaufen. Entscheidend sei neben dem Kaufpreis die kaufwillige Person und deren Projekt.

Schöne Worte während im Hintergrund die Spekulanten den Kaufpreis gegenseitig in die Höhe trieben.




Wyden.jpg<<<Bid links: Das stillgelegte Schulhaus Wyden wurde für 1‘050‘000Franken dem Meistbietenden verkauft.

Gestern, 19.Oktober teilte uns der Gemeinderat in einem trockenen Schreiben mit, die Liegenschaft werde für Franken 1‘050‘000 (eine Million und fünfzigtausend Franken) an einen Interessenten verkauft, welcher dort ein Gewerbe betreiben möchte.

Da laut eidgenössischen und kantonalen Gesetzen eine gewerbliche Nutzung in der Landwirtschaftszone, in welcher sich das Haus befindet, ausgeschlossen ist, sind wir natürlich gespannt darauf, welcher Art dieses Gewerbe sein soll und wer solche Fantasiepreise für ein ausrangiertes Schulhaus bieten kann.

Für den Verein Gigaherz war das Ganze trotzdem eine interessante Erfahrung.

Um das Interesse abzuchecken, verlangte unsere Hausbank, dass sich die Vereinsmitglieder neben dem bestehenden Vereinsvermögen noch mit mindestens 120 Anteilscheinen à Fr. 1000 beteiligen müssten um uns den Restbetrag bis 1.2Millionen zu finanzieren.

In der Folge wurden uns innerhalb nur eines Monats Anteilscheine für Fr. 160‘000.- zugesichert. Was die Nachfrage nach einer solchen Wohn- und Erhohlungsmöglichkeit für Elektrosmog-Betroffene sehr eindrücklich unter Beweis stellt.

Interessant war auch, mit welcher Schlammlawine das Internationale Mobbingzentrum der Mobilfunkbetreiber in München, das Projekt zu vereiteln versuchte. Denn Menschen, welche EM-Felder nicht vertragen darf es laut der Mobilfunk- und Stromlobby und deren Gesundbetern und Verharmlosern einfach nicht geben.

Ausblick:

Ein bernisches Sprichwort lautet: „Wenns dir im Läbe a Schiissitüre zuschletzt, geit ganz sicher amen angere Ort es Schtubefäischter uf.“ Auf Hochdeutsch übersetzt: Wenn es dir im Leben (infolge Durchzug) eine WC-Türe zuschmettert, geht dafür mit Sicherheit an einem andern Ort ein Stubenfenster auf.

So dürfte es auch diesmal für die Betroffenen-Organisation Gigaherz ausgehen. Denn in der Nachbargemeinde Guggisberg stehen ab nächsten Sommer 2 weitere stillgelegte Schulhäuser zum Verkauf an. Mit noch besseren Elektrosmog-Bedingungen und eines davon an ebenso schöner und verkehrsgünstiger Lage. (Nicht in Kalchstätten) Gigaherz hat sein Interesse bereits angemeldet. Wir dürften für das nächste Projekt etwas mehr Zeit haben und dieses an der nächsten Generalversammlung von Ende Januar 2012 eingehend diskutieren. Und es muss ja nicht unbedingt im Schwarzenburgerland liegen.

Von Hans-U. Jakob

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