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Gefälscht war nur die Medienmitteilung

Auch das Wochenblatt „Schweizer Familie“ übernimmt ungeprüft eine Falschmeldung über zwei angeblich gefälschte wissenschaftliche Studien betreffend Handystrahlung und gefährdet damit die Gesundheit seiner Leser.

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Ein Kommentar von Hans-U. Jakob, 13.6.08


Gefälschte Studien?



gefälscht waren nicht die Studien, sondern die Medienmitteilung, in welcher das Bild einer angeblichen Fälschung vermittelt wurde.  Massgeblich beteiligt an der Falschmeldung war ein Rechtsanwalt der Oesterreichischen Mobilfunkbetreiber……..

Und Hans-U. Jakob meint:

Die Laien staunten da überhaupt nicht und noch viel weniger die Fachleute.  Dass Mobilfunkstrahlung auch weit unterhalb der von den Behörden fälschlicherweise als „unschädlich“ bezeichneten Grenzwerte massenhaft Gesundheitsprobleme verursachen, ist seit mindestens 20 Jahren bestens bekannt.  Die an der UNI Wien erarbeitete Bestätigung mittels Zellkulturen, waren nur noch das Tüpfchen auf dem i.

Dumm gelaufen, stellt man jetzt im Nachhinein fest.  Die Haie der Sensationspresse und der auf Inseratenaufträge und auf PR-Artikel der Mobilfunkindustrie angewiesenen  Wochenblätter stürzten sich auf die Falschmeldung ohne nur im Entferntesten daran zu denken, bei den beschuldigten Wissenschaftern und der beschuldigten Labortechnikerin nachzufragen.  Diese liessen nämlich mitteilen, dass nicht ihre Daten falsch waren, sondern die Medienmitteilung, welche die Mobilfunker inszeniert hatten.  Revolverjournalismus sagt man dem.

Nur eines beweist diese Wissenschaftsposse mit grosser Zuverlässigkeit:  Nicht auf jedem Presseerzeugnis wo Seriosität drauf steht, ist auch Seriosität drin.  Hier wurde wieder einmal deutlich bestätigt, dass es mit den nötigen Schmiermitteln wie Sponsoring und Inseratenaufträgen in 5-Stelliger Höhe möglich ist, Falschmeldungen in Windeseile rund um den Globus zu jagen.  Blamiert haben sich schlussendlich nicht die falsch angeschuldigten Wissenschafter sondern Redaktionsleiter im Rang eines Dr.med. welche in schwerwiegender Weise gegen ihre ärztliche Berufspflicht verstossen, indem sie ungeprüft Falschmeldungen weiterverbreiten welche unter Umständen zum vorzeitigen Tod von Menschen führen.  Tatsächlich ein schlimmes Ergebnis und völlig verkehrt.

Uebrigens:  Die Konzessionsbeschwerde gegen die Sendung „Puls“ des Schweizer Fernsehens ist am Laufen.    Siehe auch /todsichere-informationen-vom-schweizer-fernsehen/




Von Hans-U. Jakob

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