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Bombenalarm wegen neuartigem Dosimeter

Wegen seiner ungewöhnlichen Kleidung, aus der zudem Kabel heraushingen, ist ein Student in Brüssel für einen Attentäter gehalten worden. Die Polizei rückte zu einem Großeinsatz aus, der fünf Stunden dauerte.

Von Hans-U. Jakob
nach einer DPA-Meldung vom 20.7.2016
publiziert bei Gigaherz.ch am 30.7.2016

Weil der junge Mann trotz Sommerhitze einen langen Mantel trug und sich verdächtig verhielt, meldeten ihn mehrere Passanten am Mittag den Sicherheitskräften. Als diese den Mann aufforderten, den Mantel zu öffnen, kam ein Gürtel zum Vorschein, von dem Kabel herabhingen.

Bruessel2Bild links: Der arme Kerl musste auf dem Trottoir im Hintergrund mit verschränkten Armen über dem Kopf niederknien und stundenlang ausharren, während Polizisten ihre Waffen auf ihn richteten. (Zur Vergrösserung Bild kurz anklicken)

Die Polizei sperrte daraufhin mehrere Straßen im Stadtzentrum ab. Am Abend teilte ein Sprecher dann mit, der Mann habe wohl lediglich Strahlungsmessungen machen wollen.

Der Einsatzort lag in der Nähe der größten Einkaufsstraße von Brüssel. Der Verdächtige musste sich mit verschränkten Armen auf den Boden einer Seitenstraße knien, während Polizisten ihre Waffen auf ihn richteten. und Roboter zur Vernichtung von Sprengstoff aufgefahren wurden.

Was war da wirklich los ?
Weil Personendosimeter zur Messung der elektromagnetischen Hochfrequenzbelastung von Einzelpersonen durch die unzähligen Mobilfunksender auf den Hausdächern und durch die WLAN-Router an allen öffentlichen Plätzen, Haltestellen usw. 10 bis 100mal zu tiefe Werte anzeigen, ist die Universität Gent daran, ein Personendosimeter zu entwickeln, welches diesen Namen auch verdient.
Die 10 bis 100mal zu tiefen Werte sämtlicher bisheriger Geräte kommen dadurch zu Stande, dass sich das Dosimeter in über 75% aller aufgezeichneten Werte auf der falschen Körperseite seines Trägers befindet und dadurch unzulässig abgeschirmt wird.

Gigaherz kritisiert den Unfug, welcher mit den Dosimetern betrieben wird seit Jahren. Nicht umsonst ist das Dosimeter, etwa auch Exposimeter genannt, längstens zum Lieblingsinstrument aller Elektrosmogleugner und Verharmloser geworden. Siehe:
https://www.gigaherz.ch/so-falsch-messen-dosimeter-die-bilder/ und
https://www.gigaherz.ch/erneute-fehlmessungen-der-uni-basel/
Trotz der hochrichterlichen „Erkenntnis“, dass mit dem falschen Gerät zur falschen Zeit am falschen Ort messen nicht wissenschaftlicher Betrug, sondern wissenschaftliche Freiheit sei (siehe https://www.gigaherz.ch/wissenschaftliche-freiheitnarrenfreiheit/ ) hat sich jetzt die Universität Gent offensichtlich für den ehrlichen Weg entschieden und experimentiert mit einem Gerät, welches über mehrere Sonden an verschiedenen Körperstellen die richtige Belastung am richtigen Ort misst.
Um diese verschiedenen an seinem Körper befestigten, zu einem Zentralgerät hin verkabelten Sonden zu verdecken und um keinen Verdacht zu erregen, marschierte ein Student trotz Sommerhitze in einer langen Jacke durch Brüssels Strassen, bis er von der Polizei ziemlich unsanft gestoppt wurde.

Die lange Dauer des Polizei-Einsatzes verbunden mit den Strassensperren ist damit zu erklären, dass der Student wohl fliessend Englisch aber kein Wort Französisch oder Flämisch sprach und nicht mehr dazu kam das entsprechende Schreiben, welches ihm seine UNI mitgegeben hatte, aus der Tasche zu ziehen, geschweige denn zu überreichen. Bei jeder falschen Bewegung bestand das Risko von der Polizei reflexartig erschossen zu werden.
Eigentlich alles begreiflich in einer solch brenzligen Situation.

Erkenntnis für Messtechniker: Bei Messtouren in Städten, bei welchen verkabelte Sonden und Messgeräte zum Einsatz kommen, immer vorgängig die Polizei verständigen.

Gigaherz bedankt sich bei der UNI Gent ganz herzlich für das Forschungsprogramm welches den ganzen Unfug mit den bisherigen Dosimetermessungen hoffentlich aufzudecken in der Lage ist. Verharmlosende Dosimetermessungen die auch beim sogenannten Monitoring hätten zum Einsatz kommen sollen, welches der Schweizerische Bundesrat in seiner letzten Sitzung des Jahres 2015 noch rasch beschlossen hatte. Siehe: https://www.gigaherz.ch/das-konzept-zum-emf-monitoring-ein-schlechter-silvesterscherz-des-bundesrates/
Wir sind jedenfalls an den Ergebnissen der Studie an der UNI Gent sehr interessiert.

Gigaherz wünscht dem Studenten und angehenden Doktor der Naturwissenschaften aus dem Iran gute Erholung von dieser traumatischen, lebensbedrohlichen Strsssituation und hofft inständig, dass ihm psychische Nachwirkungen erspart bleiben mögen.

Von Hans-U. Jakob

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