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Ablasshandel

Schwere Zweifel an Unabhängigkeit von Studie zu Handystrahlung des Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramms DMF

Oppositionsvertreter haben die Unabhängigkeit des Deutschen Mobilfunk- Forschungsprogramms (DMF) in Frage gestellt, dessen Abschlussbericht kürzlich in Berlin vorgestellt wurde. Keine Tumorgefahr, die gültigen Grenzwerte sind ausreichend, zog Bundesumweltminister Sigmar Gabriel das Fazit, allerdings bestünde weiterer Forschungsbedarf. Kritiker sagen, die Co-Finanzierung der Studie durch die Mobilfunkbetreiber sei problematisch. Die Forschung verkomme zum Ablasshandel.

Ein Kurzkommentar dazu von Hans-U. Jakob, 20.6.08

Einfach herrlich, diese angeblich zivilisierten westeuropäischen Staaten.  Kassieren Milliarden an Konzessionsgeldern und flunkern uns dann noch etwas von unabhängiger Forschung vor, welche sie angeblich durchführen, sich diese jedoch von den Mobilfunkkonzernen bezahlen lassen.

Die Deutschen haben ihre Lügenpropagandawelle wenigstens noch bis zum Abschluss der „Forschungs“-Programme zurückgehalten. Die Schweizer mit ihrem NFP-57 haben gleich von Beinn weg erklärt, dass man nichts finden werde, resp. nichts finden wolle. Mit einer industreilastigen Leitungsgruppe, welche sich erlaubt, 2010 den Abschlussbericht selbst zu verfassen und welche Forschungsgelder nur tranchenweise im 6-Monats-Rhytmus vergibt und sich vorbehält den Geldfluss zu stoppen, falls die Zwischenberichte nicht in ihrem Sinn ausfallen, hat man die Sache auch in der Schweiz im Griff.

siehe /pressemitteilung-stop-nfp57/ und /bundesrat-wuenscht-starke-industriepraesenz-im-forschungsprogramm-nfp-57/



Nichts zu finden und dafür erst noch fürstlich honoriert zu werden ist zudem äusserst lukrativ für jedes Institut. Das ist weit weniger arbeitsintensiv und garantiert immer schöne Nachfolgeaufträge von Väterchen Staat und der interessierten Industrie. Während diejenigen die etwas finden, ihren Job verlieren, den Konkurs anmelden können und nach Noten verleumdet und diffamiert werden. Jüngste Beispiele gibt es auf dieser Internetseite mehr als genug.

Presseerklärung der Bürgerinitiative Mobilfunk Stuttgart West

Gestern wurde der Abschlussbericht des Deutschen Mobilfunkforschungsprogrammes von Umweltminister Gabriel vorgelegt. Die Tagesthemen der ARD planten dazu einen Beitrag, in dem die Bürgerinitiative Stuttgart West zu Minister Gabriel Stellung beziehen sollte. Ein Team der ARD war drei Stunden lang bei der Bürgerinitiative, machte Interviews, filmte die Banner in den Straßen um den Handymasten. Der Protest einer Bürgerinitaitive und von jungen Eltern sollte gezeigt werden. Im gesendeten Beitrag um 22.15 Uhr wurden alle Argumente, Banner und jeder Hinweis auf den Widerstand weggeschnitten und alles reduziert auf aus dem Zusammenhang gerissene Zitate über persönliche Ängste. Deshalb nehmen wir heute mit einer Presseerklärung Stellung, aus der Sie auch entnehmen können, welche Argumente wir wirklich vorgetragen haben.  Wir bitten die Presse und Medien um Beachtung dieses Standpunktes, den hunderte Bürgerinitiativen in Deutschland (und in der Schweiz red) teilen.

Presseerklärung  des Vereins zum Schutz der Bevölkerung vor Elektrosmog e.V. / Bürgerinitiative Mobilfunk Stuttgart West,

18.6.2008 www.der-mast-muss-weg.de, info@der mast-muss-weg.de

Risikoentsorgung für die Geschäfte der Mobilfunkindustrie:

Stellungnahme zum Abschluss des Deutschen Mobilfunkforschungsprogrammes

Die Bundesregierung und die Medien geben heute eine unverantwortliche Entwarnung: Handys und Mobilfunkstrahlung seien ungefährlich. Nur bei Kindern gäbe es noch offene Fragen. Aber: gerade die Studien, die Gesundheitsgefahren für Kinder hätten klären können, wurden aus dem Forschungsprogramm der Regierung genommen oder verfälscht, so die bereits projektierte Studie zur Auswirkung auf die Gehirnfunktionen, die von der Universität Wien vorgeschlagenen Katalog von Studien zu Kindern (1), Feldstudien zur Auswirkung von Sendemasten und zur Strahlenminimierung. Ist dies ein Zufall? Das wurde bereits in unserer Broschüre „Die Fälscher“ dokumentiert. Es ist wie beim Klimawandel, CO2, Asbest, Rauchen und PCB – um des Geschäftes Willen wird vertuscht und auf Zeit gespielt. Das sagen nicht nur wir, sondern auch die Europäische Umweltagentur (2) und internationale Wissenschaftskommissionen.

Während sich Umweltminister Gabriel dem Druck der Mobilfunklobby beugt

 – gibt die Russische Strahlenschutzkommission RNCNIRP im April 2008 ihren dramatischen Appell zur Gefährdung der heranwachsenden Generation von Kindern durch Mobilfunk heraus und veröffentlicht Studien dazu (download auf www.der-mast-muss-weg.de)

-stellen im Mai auf dem Kongress in Thessaloiniki (3) zum Mobilfunk, unter Schirmherrschaft des griechischen Erziehungsministerium, internationale Experten besorgniserregende Forschungsergebnisse besonders von Kindern und Schwangeren vor

– Veröffentlicht die französische Presse am 15.6.2008 eine eindringliche Vorsorge-Warnung von 20 führenden französischen Krebsspezialisten, initiiert von dem Arzt David Servan Schreiber

– erscheint letzte Woche von der Südtiroler Aerztekammer und der Verbraucherzentrale Südtirol ein Flyer „Die Gesundheit ist in Gefahr – Risiko Mobilfunk“

-beweisen mehr als 4 internationale Studien aus Schweden, Russland, Deutschland und Oesterreich inzwischen die hohe Genotoxität der UMTS-Strahlung.

Die Studienergebnisse der Wiener-UMTS-Studie wurden bereits 2006 Minister Gabriel von den Forschern vorgelegt. Minister Gabriel ignoriert nachweislich die Ergebnisse. Dies deckt die deutsche Wissenschaftlervereinigung Kompetenzinitiative e.V. in einer aktuellen Dokumentation „Angebliche und tatsächliche Manipulation“ im UMTS-Staat oder Wie der Strahlenschutz das Strahlenrisiko verdoppelt “ (+6.6.2008) auf (4).

Der Staat missachtet diese Erkenntnisse und Vorsorgegedanken. Er ist über die Telekom selbst am Geschäft beteiligt. Die Parteien sind allesamt auf höchster Ebene mit der Mobilfunkindustrie verflochten (5). Für 50 Milliarden Euro Lizenzgebürhen wurde der Staat gekauft und verkauft jetzt unsere Gesundheit.

Die Bürgerinitiativen werden jetzt ihre Aufklärungsarbeit verstärken, um dieses lobbyistische Verharmlosungs- und Schweigekartell zu durchbrechen. Wir fordern die sofortige mögliche Minimierung der Strahlenbelastung, Aufklärung der Bevölkerung und mit Hochdruck eine Forschung für eine Kommunikationstechnologie, die gesundheitsverträglich ist.

1) Machbarkeitsstudie zur Untersuchung altersabhängiger Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf der Basis relevanter biophysikalischer und biologischer Parameter, Gernot Schmid et al, 2005, Im Auftrag des BfS. Siehe dazu auch die Rede des BfS-Präsidenten König vom 28.4.2005, Homepage des BfS

2) Frau prof. McGlade, Direktorin der Europäischen Umweltagentur, aufgrund eines 600 Seiten starken Berichtes der BioInitiative Working Group nach Prüfung von 2.000 Studien: „Es gibt genügend Beweise für Wirkungen auch schwacher Strahlung, so dass wir jetzt handeln müssen. Nach mehr als zehn Jahren Handynutzung erhöht sich das Hirntumorrisiko um 20 bis 200 Prozent. Sie stören Zellprozesse. Und wenn das über einen langen Zeitraum passiert, können diese Störungen natürlich zu Langzeiteffekten wie Krebs führen. Und das sind die Effekte, die uns am meisten beunruhigen.“ (Oktober 2007)

3 1st Hellenic Congress on effects of Electromagnetic Radiation with international participation, Mai 2008, Tagungsband auf http://multimedia.biol.uoa.gr/Synedrio_Thess/Sunday.htm

4) Download der Dokumentation auf www.kompetenzinitiative.de

Dokumentation zur Verflechtung und Lobby auf: http://www.der-mast-muss-weg.de/120mobilfunk_und_politik.htm

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Presseinformation der Kompetenzinitiative vom 19. Juni 2008:

Deutsches Mobilfunkforschungsprogramm, UMTS-Strahlung und Strahlenschutz

Ein Protest gegen amtliche Verharmlosung

Wenn Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) am 17. Juni 2008 als Fazit aller wissenschaftlichen Bemühungen verkündet, das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm (DMF) habe bei Einhaltung der geltenden Grenzwerte „keine Hinweise für eine schädigende Wirkung von Handy-Nutzung und Funkmasten“ gefunden, so kann ein solches Mass an amtlicher Verharmlosung nicht unwidersprochen bleiben. Erst recht nicht die Aussage des Ministers, dass Hunderte von Bürgerinitiativen unverantwortlich handeln, wenn sie nicht hinnehmen wollen, was die ihnen bekannte Forschung als unverantwortliche  wangsbestrahlung beurteilt.

So jedenfalls sieht es die Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V., in der sich zahlreiche Wissenschaftler, Aerzte und umweltengagierte Vereinigungen des In- und Auslands zusammengeschlossen haben. In Recherchen unter dem Titel Angebliche und tatsächliche Manipulationen im UMTS-Staat oder Wie Strahlenschutz das Strahlenrisiko verdoppelt, die unter www.kompetenzinitiative.net zugänglich sind, verweist die Initiative auf problematische Folgen der vom Staat angenommenen 100 UMTS-Milliarden (DM) wie des hohen Anteils industriefinanzierer Forschung. Sie nimmt eine erste kritische Bewertung der vorgestellten DMF-Ergebnisse vor. Am Beispiel der UMTS-Technik wird sodann gezeigt, mit welchen manipulativen Praktiken versucht wird, die Nachweise erbgutschädigender Wirkungen vor allem der Professoren Adlkofer und Rüdiger aus dem Weg zu räumen. Als doppelt problematisch werden solche Tendenzen gesehen, wenn ihre „Drahtzieher“ dann auch in Gremien des Gesundheits- und Umweltschutzes sitzen. Wissenschaftler „engagieren sich für die Produktinteressen der Mobilfunkindustrie, werden aber gleichzeitig in Gremien und Funktionen berufen, die ihrem gesetzlichen Auftrag nach die Bevölkerung vor den Risiken dieser Produkte schützen sollten.“ Die kritische Bilanz: „Drei deutsche Strahlenschutz-Gremien liefern einer fahrlässigen Gesundheits- und Umweltpolitik die benötigten Persilscheine. 80 Millionen Bürger aber sind die potentiellen Opfer dieses wissenschaftlich wie ethisch gleichermassen fragwürdigen „Schutz-Systems.“

Nach Auffassung der Kompetenzinitiative verlangt die Zukunft des Lebens ein entschiedenes Umdenken: „Wir sind nicht gegen den Mobil- und Kommunikationsfunk. Aber wir fordern seine Umstellung auf gesundheits- und umweltverträgliche Technologien und seine Verankerung in einem Schutz-Konzept, das die Demokratie der Bürger nicht in eine Diktatur kommerzieller Interessen pervertiert.“

Prof. K. Richter – Uwe Dinger – Prof. K. Hecht – Dr. med. M. Kern – Prof. Dr. G. Zimmer

Von Hans-U. Jakob

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