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Belo Horizonte – ein neues Reizwort für die Mobilfunkbetreiber

Der Zusammenhang zwischen Krebs und Mobilfunk-Senderdichte wurde in Brasilien erneut nachgewiesen

von Hans-U. Jakob, 29.9.2011

In der Brasilianischen Stadt Belo Horizonte wurden von 1996 bis 2006 in den 9 Stadtbezirken insgesamt 856 Mobilfunkantennen (Basisstationen) errichtet. 40% davon allein im Bezirk Centro Sul. Die geringste Antennendichte mit 5% befindet sich im Bezirk Barreiro.

Im Centro Sul lag die Anzahl Krebstote in dieser Zeitspanne bei 5.83 je 1000 (lebende) Einwohner und im Bezirk Barreiro 2.05 je 1000 Einwohner. Ersteres liegt 2.8mal höher als in einem schwach bestrahlten Gebiet.

Diese Zahlen stammen aus der Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Studie von Frau Dr. Adilza C. Dode und Mitarbeitende an staatlichen und privaten brasilianischen Universitäten.

Die Studie wurde am 25. Mai 2011 von der wissenschaftlichen Zeitschrift „Science of Total Environnement“ angenommen und zur Veröffentlichung vorgesehen. Online ist diese Studie bereits einsehbar unter.

http://www.emrsa.co.za/documents/brazilresearch.pdf (PDF, 17 Seiten, englisch, 12MB mit langer Ladezeit)

Die Idee dazu stammt laut Frau Dr. Dode von der Naila-Studie von Eger und Mitarbeitende, die es zu bestätigen galt. Was mit den eindrücklichen Zahlen wohl auch bestens gelungen ist. Näheres zur Naila-Studie finden Sie unter /starker-anstieg-von-krebsfaellen-angekuendigt/

Die Belo Horizonte-Studie fügt sich auch sehr schon in das Bild der IARC-Konferenz vom 31.5.2011 in Lyon ein, anlässlich welcher Mobilfunkstrahlung neu in die Klasse 2B eingestuft wurde, das heisst, Krebsentstehung möglich. IARC=Internationale Krebsagentur der WHO. Siehe auch unter /ausgebootet/




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Die E-Feldstärken in den untersuchten Regionen von Belo-Horizonte lagen zwischen 0.4 und 12V/m. Es wäre ein Irrtum, zu glauben, so etwas sei in der Schweiz gar nicht möglich weil der Grenzwert bei 6V/m liege. Dieser muss jedoch nur von jeder Anlage für sich eingehalten werden. Deshalb heisst er ja auch Anlage-Grenzwert. Wie Messungen in Zürich, Basel und Genève zeigen, kann kumulierte Einstrahlung, ausgehend von mehreren Sendern, in Attika-Wohnungen im 6. Oder 7. Stock, gut an die 9-10V/m betragen. Sehen sie dazu unbedingt unter /basler-immissionskataster-eine-plumpe-faelschung/ und /nfp57-mobilfunk-strahlungsmessung-mit-dem-zufallsgenerator/ nach. Hier können Sie sehen welch plumpe Fälschung zum Beispiel der Basler Immissionskataster darstellt.




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Bild oben (aus Belo Horizonte-Studie): Auch hier sehr eindrücklich zu sehen, wie die Krebshäufigkeit mit zunehmender Nähe zum Sender ganz klar ansteigt. Auf der Waagrechten von rechts nach links, nähern wir uns dem Sender von 1000m bis auf 100m. Bei 600m beginnt ein unübersehbarer Anstieg welcher bei 44 Toten pro 10‘000 lebenden Einwohnern auf einer Distanz von 100m endet. (Senkrechte links). Bei 1000m waren es noch 32 Tote (blaue Linie).

An den Zahlen von Frau Dr. Dode gibt es nichts zu rütteln. Diese stammen ausschliesslich aus amtlichen brasilianischen Quellen. Der eigentliche Skandal im Bezug auf die Schweiz besteht darin, dass im angeblichen Schwellenland Brasilien seit mindesten 1996 von den Gesundheitsbehörden detaillierte Daten zum Gesundheitszustand und zur Sterblichkeit der Bevölkerung erfasst werden. Man verfügt dort offensichtlich über ein Krebsregister, während in der so zivilisierten und fortschrittlichen Schweiz bis heute kein systematisches Krebsregister besteht. Laufend hintertrieben von der Industrielobby.

Wen wundert es da, wenn das Internationale Mobbingzentrum der Mobilfunkbetreiber in München (IZgMF) bereits aus allen Rohren gegen die Autorin der Belo-Horizonte-Studie und gegen alle, die diese im Internet oder in der gedruckten Presse verbreiten, eine wahre Schlammlawine loslässt. Man versucht bereits, ihr den Doktortitel abzuerkennen und die beteiligten Universitäten amerikanischen Sektenorganisationen zuzuordnen. Und die Autorin sei nicht unvoreingenommen, sondern mit einer mobilfunkfeindlichen Gesinnung an die Arbeit herangegangen.

Frage: Wie steht es dann mit Prof. Dr. Alexander Lerchl von der privaten Jacobs-Uni in Bremen, welcher nicht nur als Vorsitzender im Ausschuss Nichtionisierende Strahlung der Deutschen Strahlenschutzkommission sitzt, sondern auf verabscheuungswürdige Art und Weise im Mobbingzentrum der Mobilfunkbetreiber in München mitmischt und dort den Verein Gigaherz.ch als Terrororganisation und unter Elektrosmog leidende Mitmenschen als (charakterliche) Schweine bezeichnet, und dafür als Belohnung von seinen Amtskollegen Forschungsgelder in der Höhe von Fr. 850‘000 zugesprochen erhält. Siehe unter /alexander-lerchls-gespaltene-persoenlichkeit/

Von Hans-U. Jakob

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