News

Urkundenfälschung für die Euro-08?

Der Ausbau der Sendeanlage auf dem Zürichberg mit einem unnötigen weiteren Sender für die Uebertragung von Fernsehprogrammen auf Handys wurde Ende Januar mittels Baubeschwerden durch die Anwohner und durch Gigaherz blockiert.   Swisscom baute trotzdem und sendet heute volles Rohr.  Mit einer gefälschten Baubewilligung.

ZueribergNeu.JPG
Hans-U. Jakob, 22.5.08

Eine am 5 Dezember 2006 von der Bausektion der Stadt Zürich ausgestellte Baubewilligung enthielt lediglich folgende Dienste:

Radio digital 230 MHz, 600Watt ERP

Radio analog 108MHz, 1x400Watt ERP + 2x500Watt ERP

TV digital 862MHz 1x1000Watt ERP

Sendeleistung total 3000Watt ERP . Von DVB-H (Handyfernsehen) stand da nichts

So ab Ende April tauchten im Gigaherz-Internetforum die ersten hämischen Kommentare von Handy-Freaks auf, die schadenfreudig über den Bau und die Inbetriebnahme des Handy-TV-Senders auf dem Zürichberg berichteten.

Da man sich von Swisscom, einem ehemaligen Staatsbetrieb solch illegales Verhalten nicht gewohnt war, schenkte man anfänglich weder bei Gigaherz, noch bei den Anwohnern diesen Meldungen allzu grosse Beachtung.  Erst als Anfang Mai das BAKOM (Bundesamt für Kommunikation) auf seiner Internetseite htttp://www.funksender.ch auf dem Zürichberg einen Testbetrieb für DVB-H (H-wie Handyfernsehen) und eine 4 mal höhere Sendeleistung von neu 12000Watt ERP publizierte, wurde man hellhörig.

Mit eingeschriebenen Briefen verlangten sowohl die Anwohner wie Gigaherz ein sofortiges Benützungsverbot und die Einstellung des illegalen Sendebetriebes.

Demjenigen Anwohner gegenüber, dessen Reklamation als erste bei der Bausektion der Stadt Zürich eintraf wurde mit Schreiben vom 8. Mai 08 erklärt, es habe sich in der Baubewilligung vom Dezember 06 um ein redaktionelles Versehen gehandelt, es hätte damals schon von zusätzlichen 10‘000Watt ERP für das Handyfernsehen (DVB-H) die Rede sein müssen.

Später eingetroffenen Reklamationen, auch diejenige von Gigaherz, wurden am 13.Mai nicht mehr mit „redaktionellem Versehen“  herausgeredet, sondern es wurde einfach die Baubewilligung vom Dezember 06 beigelegt in welcher am 8.Mai 08 schlicht und einfach nachträglich weitere 10‘000Watt ERP Sendeleistung für DVB-H eingefügt worden waren.

Ein vielleicht etwas ungeschickter Beamter hat in seiner Ordnungsliebe sogar noch den Datumstempel der Aenderung (8.Mai 08) säuberlich hinzugefügt.  Dies nachdem die Hochrüstung und die Inbetriebnahme auf dem Zürichberg bereits erfolgt waren.  Ordnung muss schliesslich sein.

Der Eintrag von den zusäzlichen 10‘000Watt ERP fiel um so mehr auf, weil dieser unter der falschen Frequenz von 826MHz erfolgte.  Hier hatte es noch schön Platz am Ende der Zeile.

Diese Frequenz eignet sich jedoch überhaupt nicht für das Handyfernsehen DVB-H.   Hier werden Frequenzen zwischen 490 und 626MHz belegt.

Die Erklärung mit dem redaktionellen Versehen ist deshalb vollkommen unglaubwürdig und unakzeptabel.

Wären im Bauentscheid vom Dezember 06 bereits  10‘000Watt ERP für das Handyfernsehen (DVB-H) vorgesehen gewesen, wären die Anwohner zweifellos schon damals an die Baurekurskommission sowie an Gigaherz gelangt.

Und wären im Bauentscheid vom Dezember 06 bereits  10‘000Watt ERP für das Handyfernsehen DVB-H vorgesehen gewesen, hätte die Swisscom im September 07 gar kein neues Baugesuch mit einer gesamten Sendeleistung von 13‘000Watt ERP eingeben müssen.

Gigaherz möchte seiner Empörung darüber Ausdruck geben. dass eine Baubehörde einen Bauentscheid nach 18 Monaten einfach abändert und mit zusätzlichen 10‘000Watt Sendeleistung versieht.  Das grenzt unseres Erachtens an Urkundenfälschung.

Gigaherz schrieb gestern 21. Mai 08 an die Bausektion und die Baurekurskommission des Kantons Zürich:

Aus diesem Grund halten wir an unserem Rechtsbegehren vom 3.5.08 fest und verlangen:

Die widerrechtlich erstellten Installationen zur Verbreitung der DVB-H-Programme auf dem Zürichberg seien per sofort mit einem Benützungsverbot zu belegen und der Sendebetrieb sei unverzüglich einzustellen.

Gigaherz hofft, den illegalen Sendebetrieb auf dem Zürichberg noch vor dem Beginn der Fussball EM zum Erliegen zu bringen.  Nötigenfalls mit einem Strafverfahren wegen Urkundenfälschung.

Werden Sie Mitglied bei Gigaherz. Die tun was!  Anmeldung hier
Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet