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UMTS-Flop zum Zweiten

UMTS-Flop zum Zweiten

Die 20’000 Mobilfunkfreaks, die sich auf Weihnachten ein UMTS-Handy geleistet haben, sind nun die Betrogenen. Weil die Dinger nicht funktionieren müssen die Mobilfunkbetreiber nochmals 11’000 zusätzliche Sendemaste bauen.

Hans-U. Jakob, 20.1.05

Ein Test der TV-Sendung Kassensturz vom 19.1.04 brachte es an den Tag.
UMTS lässt sich praktisch nur in grossen Agglomerationsgemeinden (Zürich-Basel-Bern-Lausanne) und dies meistens nur im Freien und dazu mit einer miserablen Bildqualität anwenden. Dazwischen Bildstörungen und Totalausfälle en masse.
Ausnahme: Mondäne Ski-Tourismusorte. Über flimmernde Pisten rasen und gleichzeitig Filme anschauen. Wintervergnügen total mit verlängerten Ferien im Spital. Super!
In fahrenden Zielen (Bahn, Bus, Taxi) treten Bildstörungen und Verbindungsabbrüche alle 50 bis 100 m auf.

Gigaherz hat bereits in einem Beitrag vom 28.11.04 auf die sehr schwachen UMTS-Signale hingewiesen, die zur Zeit messbar sind und gleichzeitig angekündigt, dass diese niemals für einen „brauchbaren“ Betrieb ausreichen werden.
Kassensturz hat diesen Befund jetzt mit praktischen Versuchen vollumfänglich bestätigt.

Was will die Swisscom dagegen tun?
Ganz einfach: nach Aussagen bei Kassensturz nochmals 3000 Antennen bauen.
Rechnet man Sunrise und Orange, die bekanntlich der Swisscom immer hinterherhinken noch dazu, heisst das, dass für einen „einigermassen zufriedenstellenden“ UMTS-Betrieb noch gut 11???000 Antennen fehlen. Derweilen gehen die Einsprachen bei Antennenbauprojekten zur Zeit pro Antenne nicht mehr in die Hunderte, sondern neuerdings wie in Solothurn-West, in die Tausende.

Man darf gespannt sein, was sich der Bundesrat als Hauptaktionär der Swisscom, noch alles einfallen lassen wird. Ob er gar wie kürzlich das ForumMobil 1), alle elektronsensiblen Personen und Mobilfunkgegner für geistesgestört erklären lassen will?
Wir warten schon gespannt auf die erste Kreditvorlage zur Erstellung neuer psychiatrischer Kliniken.

Noch etwas hat der Kassensturz bestätigt: Nämlich dass 4 von 5 befragten Handynutzern UMTS für völlig überflüssig halten.

1) Das ForumMobil ist ein Verein der Schweizer Mobilfunkbetreiber und ihrer Zulieferer.
Der Jahresbeitrag beträgt 1 Millon sfr (pro Mitglied). Für sfr. 100’000 im Jahr kann man auch Passivmitglied werden.

Und hier finden Sie die Vorgeschichte dazu:
UMTS weiterhin am Floppen (unter Beträge und Leserbriefe)
ForumMobil propagiert Endlösung für Elektrosensible (unter Gesundheit und Leben)

Von Hans-U. Jakob

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