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Stadt Bern: 2.1Millionen für WLAN in Schulen

Während die Französische Regierung unter Präsident Macron im Palais de l’Elysée ein komplettes Handyverbot für Frankreichs Schulen ab 2018 beschliesst, beantragt die Regierung der Stadt Bern (Gemeinderat) beim Stadtrat (Exekutive) einen Kredit von insgesamt 2.1Millionen um alle 88 Berner Schulen mit WLAN auszurüsten. Macht Fr.23’863 pro Schulhaus.

Von Hans-U. Jakob, Gigaherz.ch
Schwarzenburg, 15.12.2017

Diese völlig unnötige Funkerei will sich also die Stadtregierung trotz dem budgetierten Sparprogramm des Kantons Bern von 138Millionen, an welchem sich die Stadt Bern mit 3.3Millionen wird beteiligen müssen,  noch leisten. Unerhört wenn man bedenkt, dass die Sparübungen laut Regierungspräsident Bernhard Pulver (im Bund vom 30.6.17) zu Lasten des Sozialbereichs gehen soll.
Zitat Pulver: Ich denke, beim Sozialbereich sind die Massnahmen zahlenmässig umfangreich. Gleichzeitig haben wir gesehen, dass etwa unsere Heimkosten im Vergleich mit anderen Kantonen höher sind. Wir haben uns gesagt: Da muss eine Effizienzsteigerung möglich sein. Das heisst aber für diese Institutionen, dass sie weniger Geld erhalten. Effizienzsteigerung klingt einfach – aber es bedeutet natürlich auch, dass man unter Umständen Personal reduzieren muss.

Sparen bei Behindertenheimen, bei der Spitex und bei den Sozialhilfeempfängern, nur um hinten herum Schulhäuser und Kindergärten vollzufunken. Geht’s eigentlich noch?

Sie haben schon richtig gelesen. Auch Kindergärten sollen schön gleichmässig mit WLAN-Funkstrahlung durchflutet werden. Man muss schon bei den 5-jährigen damit beginnen allfällige Elektrosensible auszumerzen und in Sonderschulen abzuschieben. Denn diese müssen rechtzeitig aus der Gesellschaft entfernt werden damit sie die erwarteten milliardenschweren Geschäfte mit der anrollenden Digitalisierung ja nicht etwa stören.


Singen statt Simsen
Im Gegensatz dazu spricht Frankreichs Bildungsminister Blanquer davon  wie Zitat: «Heutzutage spielen Kinder nicht mehr in den Pausen, sie sitzen alle nur vor ihren Smartphones. Aus bildungspädagogischer Sicht ist das eine Katastrophe»  Zudem sei die Maßnahme eine Sache der «öffentlichen Gesundheit», argumentierte der Minister.
Noch eine andere Änderung aber verkündete Blanquer am Wochenende: Bis September 2019 sollen landesweit in den Schulen Chöre eingerichtet werden. Dafür will die Regierung 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Statt Handytönen könnte dann also vermehrt Gesang in Frankreichs Schulen erklingen.

In Bern ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.
Denn der 2.1-Millionen-Kredit muss zuerst noch vom 80-köpfigen Stadtrat (Exekutive) genehmigt werden. Da tönt es zum Teil schon recht kritisch. Zum Beispiel eine EVP-Stadträtin auf Tele-Bärn: «Jede Minute die ein Kind am Bildschirm verbringt ist verschwendete Zeit.» Und eine Hörerin sagt: «Im Kindergarten sollen die Kids Bilder malen, Brettspiele kennen lernen, Lieder singen und in der Pause Seilspringen, und nicht im Netz herumsurfen!» Recht hat Sie.

Es wird nun Aufgabe von Gigaherz.ch sein, den Berner Stadträtinnen und Stadträten das nötige Informationsmaterial zu der Strahlung von WLAN Routern in den Schulzimmern zukommen zu lassen. Denn diese Ausrüstung ist nicht nur ein pädagogisches Problem, sondern auch ein gesundheitliches.
Mehr zu WLAN-Strahlung gint es hier:
https://www.gigaherz.ch/handynutzung-bei-kindern-und-jugendlichen/
oder
https://www.gigaherz.ch/elektrosmog-hausgemacht/
oder
https://www.gigaherz.ch/wlan-im-klassenzimmer-von-erstklaesslern/
oder
https://www.gigaherz.ch/schulen-im-strahlenmeer/

Von Hans-U. Jakob

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