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Simonetta Sommaruga


Simonetta_Sommaruga.jpgSimonetta Sommaruga (Bild links) wurde am 22. September als neue Bundesrätin in unsere Landesregierung gewählt. Für unsere Leser aus dem Ausland: Bei Ihnen entspricht das einem Ministerposten.


Was kaum jemand kennt ist Frau Sommarugas Einstellung gegenüber den Auswirkungen elektromagnetischer Einflüsse auf den Menschen und seine Umwelt.

von Hans-U. Jakob (Präsident von Gigaherz.ch)

Für mich ist Simonetta Sommaruga eine grosse Hoffnungsträgerin für alle Elektrosmog-Betroffenen in unserem Land. Ich möchte hier aus meiner Erfahrung heraus Folgendes berichten:

Eine denkwürdige Parteiversammlung

Am 13. Dezember 2005 war ich bei einer regionalen Versammlung der Schweizerischen Volkspartei (SVP) eingeladen, die negativen Auswirkungen der geplanten Hochspannungsleitung von Wattenwil nach Gasel (Längenbergleitung) zu erläutern. Schon das allein eine kleine Sensation. Einem Gegner überhaupt zuzuhören, dafür ist diese grosse Mehrheitspartei ja nicht gerade berühmt geworden.

Nachdem im Sääli des Rössli zu Gasel Beamer und PC verkabelt, und das Grossbild an der Wand zufriedenstellend eingestellt war, wagte ich einen kurzen Blick in das Publikum.

Zweimal blinzeln, einmal kräftig Kopf schütteln halfen nicht, Was ich dort sah war keine Fata Morgana. Dort zwischen den gestandenen SVP-Männern sass wirklich Frau Simonetta Sommaruga die Sozialdemokratin und Konsumentenschützerin. Damals noch Gemeinderätin von Köniz, einwohnermässig eine der grössten Gemeinden des Landes.  Einfach so, mitten in einer (damals noch) rauchenden SVP-Versammlung. Sie möchte sich einfach gerne einmal informieren und anhören, was die Gegner der Leitung zu sagen haben, sagte Sie nach der Begrüssung. Und das hier sei für sie gerade eine günstige Gelegenheit, an einem freien Abend und so direkt vor ihrer Haustüre.

Vorträge angekommen

Offenbar ist mein Vortrag angekommen, denn kurze Zeit darauf wurde ich gebeten, dasselbe Referat dem Gemeinderat von Köniz vorzutragen. Zuerst 20 Minuten die BKW (Bernische Kraftwerke) dann 20 Minuten die Gegner. Das Abräumen nach der Präsentation musste rasch gehen, denn die Gemeinderatssitzung ging weiter. Den heissen Beamer und den PC einpacken, die Kabel aufrollen und ab durch den Hinterausgang. Da zupfte mich jemand am Aermel und flüsterte mir ins Ohr. „Super gut gemacht, bravo!“.

Das Kompliment stammte von Simonetta Sommaruga und freut mich noch heute, nachdem sie zur Bundesrätin gewählt wurde, umso mehr.

Ich wurde später nochmals vor den Gemeinderat von Köniz  geladen, als es darum ging, ob die Gemeinde offiziell gegen das Projekt einer Freileitung Stellung beziehen und dagegen zu Gunsten einer Bodenverkabelung Einsprache und Beschwerde führen soll. Auch dieser Vortrag scheint angekommen zu sein. Die Gemeinde Köniz gehört heute zu den prominentesten Gegnern einer Freileitung und Befürwortern einer Bodenverkabelung.

Simonetta Sommaruga scheint nicht zu der Politikersorte zu gehören, die nur sagen, „Ich nehme euch ernst.“ was in deren Geheimsprache so viel heisst, wie: „Da werde ich auf keinen Fall etwas machen, das könnte ja direkt meiner Karriere schaden.“

Sondern Sie macht, wie das Beispiel zeigt, dann wirklich auch etwas. Und dazu erst noch, ohne nach persönlichem Nutzen zu fragen, das Richtige.

Ob sie die von den Elektrosmog-Betroffenen in sie gesetzten Erwartungen wird erfüllen können?

Wir hoffen sehr, dass Sie bei der Departementszuteilung das Ministerium für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation(UVEK) wird übernehmen können und den dort unterstellten Bundesämtern für Umwelt, für Kommunikation und für Energie den in den letzten Jahren praktizierten blinden Gehorsam gegenüber der Mobilfunk- und Stromlobby wieder wird abbauen können. Das würde jedoch dort allerdings geradezu personelle Konsequenzen fordern.

Wir sind gespannt, was da auf uns zukommt.

Wird jetzt das staatlich geförderte Mobben elektrosensibler Mitmenschen und deren Schutzorganisationen endlich gestoppt, oder werden diese mit Hilfe gewissenloser, geldgieriger Wissenschaftler weiterhin als psychisch Gestörte ausgegrenzt?

Von Hans-U. Jakob

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