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Neues Nationales Forschungsprogramm 2005

Neues Nationales Forschungsprogramm „Nichtionisierende Strahlung; Umwelt und Gesundheit“

Medienmitteilung des Eidgenössischen Departement des Innern

Bern, den 11. März 2005

Der Bundesrat hat über die Lancierung eines neuen Nationalen Forschungsprogramms entschieden. Mit einem Budget von insgesamt 5 Millionen Franken soll das Thema „Nichtionisierende Strahlung; Umwelt und Gesundheit“ während der kommenden vier Jahre wissenschaftlich untersucht werden.

Das Nationale Forschungsprogramm (NFP) „Nichtionisierende Strahlung; Umwelt und
Gesundheit“ geht auf Vorschläge im Rahmen der NFP-Prüfrunde 2002 / 2003 zurück. Es
wird vom Bundesrat insbesondere auch in Beantwortung verschiedener parlamentarischer
Interventionen und unter Berücksichtigung des hohen Interesses namentlich auch
seitens der Kantone lanciert.

Die Hauptzielsetzung des NFP liegt in der wissenschaftlichen Klärung der Wirkung der sog. nichtionisierenden Strahlung (NIS). Die NIS ist namentlich im Kontext der Ausbreitung der Mobilfunktechnik zu einem aktuellen Thema geworden. Die Untersuchungen
konzentrieren sich u.a. auf die Charakterisierung und Erfassung der Gefährdung von Organismen durch nichtionisierende Strahlung verschiedener Herkunft und Intensitäten, auf
epidemiologische und zellbiologische Studien sowie auf den Themenkreis Risikomanagement und Risikokommunikation

Eine detaillierte inhaltliche Schwerpunktsetzung erfolgt im Ausführungsplan, der nun vom Schweizerischen Nationalfonds erarbeitet wird. Basierend darauf können interessierte
Kreise voraussichtlich im Herbst 2005 konkrete Forschungsprojekte beim SNF einreichen.
Gestützt auf die Forschungsverordnung beschliesst der Bundesrat auf Antrag des Eidgenössischen Departements des Innern periodisch über die Durchführung von Nationalen Forschungsprogrammen. Mit den vom Schweizerischen Nationalfonds durchgeführten NFP werden interdisziplinäre Forschungsvorhaben gefördert, die einen aktuellen Fragenkomplex von nationaler Bedeutung betreffen und deren Ergebnisse geeignet sind, einen wissenschaftlich fundierten und innovativen Beitrag zur Lösung dringender gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Probleme zu liefern.

EIDG. DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst
Auskunft:
Claudine Dolt, Staatssekretariat für Bildung und Forschung, Tel. 031 322 78 38

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Kommentar von Hans-U. Jakob
Dieses Forschungsprogramm ist für Elektrosmog-Betroffene kein Grund zur Freude

1.) kommt dieses mehr als 12 Jahre zu spät. Der Startschuss zum flächendeckenden Mobilfunk fiel in der Schweiz bereits 1997. Hier hätten bereits erste Ergebnisse vorliegen müssen und nicht erst Ende 2009, wie im Fahrplan des NFP vorgesehen. Denn bereits 1995 lagen erste alarmierende Befunde aus den Untersuchungen rund um den Kurzwellensender Schwarzenburg, zB. mit einer 3-fach erhöhten Krebsrate bei E-Feldstärken zwischen 0.4 und 4V/m, vor. (Grenzwert Mobilfunk = 5V/m)

2.) Falls Ende 2009 erste negative Befunde vorliegen, könnte der Bundesrat neue, tiefere Grenzwerte verfügen, falls er das dann überhaupt will.
In diesem Fall würde den Mobilfunkern sage und schreibe eine Sanierungsfrist von 7.5 Jahren eingeräumt (Art.8 NISV, vorsorgliche Emissionsbegrenzungen)
Bis dahin würden wir das Jahr 2018 schreiben und die Mobilfunker hätten ihr Netz bereits 15-20 Jahre betrieben, das heisst es wäre sowieso veraltet.
Die Milliardengewinne wären längst am Trockenen und die CEO???s sässen statt im Gefängnis auf den Bahamas.

3.) Eine detaillierte inhaltliche Schwerpunktsetzung erfolge im Ausführungsplan, der nun vom Schweizerischen Nationalfonds erarbeitet werde. Basierend darauf können dann interessierte Kreise voraussichtlich im Herbst 2005 konkrete Forschungsprojekte beim SNF einreichen. heisst es.
Das lässt gar nichts Gutes erahnen, weil die eingereichten Forschungsprojekte beim Nationalfonds wiederum von einer Expertenkommission begutachtet werden, in welcher Industrie- und Wirtschaftsvertreter das Sagen haben. Elektrosmog Betroffene und ihre Organisationen sind darin NICHT vertreten.
Der Vorfall mit der Mortalitätsstudie von 1999 rund um den Kurzwellensender Schwarzenburg
ist noch in zu guter Erinnerung. Hier wurde der Bettflaschenforschung (Sie haben schon richtig gelesen) der Bettflaschenforschung der UNI Basel der Vorzug gegeben. Ein Musterbeispiel dafür, wie Forschungsgelder absichtlich fehlgeleitet werden, wenn es für die Wirtschaft brenzlig wird.
Damit sei klargestellt, dass allein mit der Auswahl der Forschungsprojekte das Gesamtresultat wesentlich beeinflusst werden kann. Wer nicht wirtschaftsfreundlich forscht, bekommt auch kein Geld. Punkt.
Swiss Hot-Water-Bottles: 5 Jahre Schweizer Bettflaschenforschung (unter Forschung und Technik)

4.) Der Bund ist Hauptaktionär der Swisscom und derselbe Bund hat bereits Milliarden an Konzessionsgeldern eingesackt und gedenkt es auch noch weiterhin zu tun. Es ist undenkbar, dass sich derselbe Bund(esrat) ausgerechnet die Gans die so riesige goldene Eier legt, schlachten wird.

5.) Auch der Themenkreis Risikomanagement und Risikokommunikation sei ein Programmpunkt, heisst es.
Risikokommunikation heisst aber nichts Anderes als „wie belügen und betrügen wir die Bevölkerung noch effizienter als bis anhin“.
Forschung in Risikokommunikation wird nach dem völligen Versagen des ForumMobil, eines Vereins der Schweizer Mobilfunkbetreiber und ihrer Zulieferer mit Jahresbeitrag von 1 Million (pro Mitglied) und der Ombudsstelle von Frau Erika Forster (Stundenlohn von Fr. 450.-) wohl nötig sein. Statt Einsprachen und Beschwerden bei Antennenprojekten zum Versiegen zu bringen, stiegen diese pro Ausschreibung in den letzten 6 Monaten von Hunderten in die Tausende.

Und unter Risikomanagement ist wohl die Bespitzelung von Oppositionsgruppen gemeint.
Etwa das Erstellen von sogenannten Täterprofilen von sogenannten Rädelsführern.

Etwas Gutes muss man dem Projekt aber lassen.
Konnten Gemeindeböhrden Bau-Ausschreibungen von Basisstationen bis anhin aufs Eis legen bis die Replikation der TNO-Studie vorliegt (Ende 2006) könnten sie dies nun mit derselben Begründung tun, bis die Ergebnisse der Nationalfonds-Studien (Ende 2009) bekannt sind.

Von Hans-U. Jakob

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