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Neue Schweizer Kinderkrebsstudie rund um AKW’s

Erstaunliches war in der Berner-Zeitung vom 15. Februar 08 zu lesen:

Auch das Institut für Sozial und Präventivmedizin der UNI Bern möchte jetzt eine Studie zu AKW und Kinderkrebs durchführen. Dies, nachdem aus Deutschland ziemlich alarmierende Zahlen aus der Nähe von AKW’s für Aufsehen gesorgt hatten.

Hans-U. Jakob, 19.2.08

Akw.JPGAKW’s sollen angeblich weniger Radioaktivität liefern als die Natur?

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich: Wenn die Radioaktivität bei Deutschen AKW’s laut BZ unterhalb derjenigen der Natur liegen soll, darf man sich schon fragen, wie das wohl zu Stande kam.   Da misst man(n) die Radioaktivität in der Natur, stellt ein AKW hin und schon ist die Radioaktivität niedriger als zuvor.  Vielleicht haben die Deutschen ihre Messgeräte in der Zwischenzeit beim Schweizer Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung kalibrieren lassen? Dort stellt man den Messgeräten zur Messung von UMTS-Strahlung, die mit einer Ungenauigkeit von Faktor 1.7 behaftet sind, neuerdings auch Präzisions-Zertifikate aus und das erst noch zu Handen des Bundesgerichtes.  Kein Wunder, wenn man sich in Deutschland dieses Phänomen mit der Radioaktivität nicht erklären kann.  Vielleicht drehen sie dort so ein Gerät einmal um und wenn da auf der Rückseite auf dem Kalibrieretikett ein strahlendes Schweizerkreuz prangt, dürfte der Fall klar sein.

Item, die Sozial- und Präventivmediziner/Innen der UNI Bern seien laut BZ jetzt zum Schluss gekommen, das es eventuell auch die Magnetfelder der vielen Hochspannungsleitungen sein könnten, die sich rund um ein AKW zwangsläufig ergeben. Denn irgendwie muss ja die dort erzeugte Energie auch zum Verkauf abtransportiert werden.  Die meisten AKW’s sitzen deshalb wie eine Spinne mitten in einem Netz von Hochspannungsleitungen.  Auch der Strassenverkehr und die übrige Industrie könnten eine Rolle gespielt haben, nur dass es diese anderswo auch gibt.

Basis der Studie soll laut den Sozial-und Präventivmedizinerinnen das seit 1976 bestehende Schweizerische Kinderkrebsregister mit jährlich rund 200 Neueintragungen sein.  Die so erfassten Adressen und Adressmutationen könnten dann die nötige, sogenannte Geokodierung ergeben.   Daraufhin soll in Telefongesprächen mit den Eltern nach weiteren Ursachen gefragt werden, zum Beispiel nach Passivrauchen.

Weiteres Erstaunliches liest man in der BZ:  In Deutschland sollen sich Gemeinden in der Nähe von AKW’s oft geweigert haben, den Wissenschaftern Einblick in ihre Adressdateien zu gewähren, was zu gewissen Ungenauigkeiten in deren Studie geführt habe. Was diese Gemeinden wohl verbergen wollten?

Andererseits kommen aus Deutschland, das heisst von Parlamentariern aus Waldshut jetzt auch Anfragen, um die grenznahen Regionen auch in die neue Studie einzubeziehen. Denn wie die übrigen Europäer stellen auch die Schweizer ihre AKW’s mit Vorliebe möglichst nahe an die Landesgrenze.  Sicher ist sicher!

Ein grosses Problem stellt nun die Finanzierung der Studie dar, welche laut BZ 600’000 bis 800’000 sfr. kosten könnte. Absichtserklärungen zur Finanzierung lägen von Seite des Bundesamtes für Gesundheit, der Krebsliga, und des grössten Stromhändlers der Schweiz, der AXPO vor.

Da die Studienleitung jedoch davon spricht, dass die ausgewerteten Zahlen so oder so veröffentlicht würden, ob diese der Industrie passten oder nicht und dass die Geldgeber keine Möglichkeit hätten am Konzept herumzuflicken, dürfte es sehr, sehr schwierig werden.

Die AXPO wird kaum eine Studie finanzieren, die sie Millionen und Abermillionen an Entschädigungen kosten könnte und sie möglicherweise dazu verpflichten würde, neue Hochspannungsleitungem – und davon sind in der Schweiz 52 geplant – magnetfeldarm unter den Boden zu verlegen.  Dies zu den 10-fachen Kosten einer Freileitung.

Auch die jährlich mit 20 bis 30 Millionen von der Industrie gesponserte Krebsliga Schweiz wird sich zwei mal überlegen, ob sie auf ihre Goldesel zielen will.

Und die Haltung des Bundesamtes für Gesundheit hängt seit eh und je voll von ihren wirtschaftspolitisch motivierten übergeordneten Bundesstellen ab.  Der bisherige Einsatz des BAG zu Gunsten der Industrie in Sachen nichtionisierender Strahlung (Elektrosmog) lässt da jedenfalls gar nichts Gutes erwarten.  Da müsste zurerst einmal kräftig durchgelüftet und ausgefegt werden.

Von Hans-U. Jakob

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