News

Mobiltelefone können die männliche Fruchtbarkeit um ein Drittel reduzieren

Mobiltelefone können die männliche Fruchtbarkeit um ein Drittel reduzieren

Die Forschung in Sachen Fruchtbarkeit von Männern, die regelmässig ein Mobiltelefon mit sich herumtragen und benützen, hat den Verdacht ergeben, dass die Zeugungs-Chancen um 30 % vermindert werden.

Jonathan Leake, Wissenschaftsredaktor
Sunday Times, Grossbritannien, 27. Juni 2004
In einer Uebersetzung von Evi Gaigg, Gigaherz.ch

Diese Studie ist die erste, die darauf hinweist, dass die männliche Zeugungsfähigkeit durch die Strahlung, wie sie von Mobiltelefonen ausgeht geschädigt wird. Männer, die das Telefon in einem Schaft oder in ihrer Hosentasche mit sich tragen, haben die höchsten Risiken und man müsste ihnen eines Tages raten, ihre Telefone in einer Tasche oder in einer Aktentasche und weit weg von empfindlichen Körperteilen zu tragen.

Details der Forschung werden am Dienstag an der internationalen wissenschaftlichen Konferenz für Fruchtbarkeits-Experten in Berlin bekannt gegeben. Die Forscher untersuchten 221 Männer während 13 Monaten, indem sie die Spermien von jenen verglichen, die Mobiltelefone intensiv benutzten und von solchen die dies nicht taten.

Sie fanden, dass bei Vielbenutzern von Mobiltelefonen, die das Telefon fast ständig mit sich trugen, die Anzahl der Spermien fast um 30 % reduziert waren. Viele der Spermien, die überlebten, zeigten abnormale Beweglichkeit, die die Zeugungsfähigkeit weiter verminderten.
Während diese Forschung auf eine Wirkung auf die Spermien schloss, sagten die Wissenschafter, es sei mehr Forschung nötig, um die Ergebnisse zu erhärten und den Mechanismus zu ergründen, wie das geschieht.

In dem Dokument schloss Dr. Imre Fejes von der geburtshilflichen und gynäkologischen Abteilung der Universität von Szeged in Ungarn; “ Der langdauernde Gebrauch von Mobiltelefonen kann einen negativen Effekt auf die Spermienproduktion und die männliche Zeugungsfähigkeit haben , dass beides verschlechtert wird: die Konzentration und die Beweglichkeit der Spermien.

Anders als vorhergehende Studien, glauben die Forscher, dass die Telefone die Schädigung im Standby-Modus verursachen. Obwohl nicht in Aktion, geben sie regelmässig Signale, um den Kontakt zur nächsten Basisstation zu halten. Es wurde angenommen, dass solche Transmissionen zu kurz waren, um zu schaden.

In der Studie beobachteten die Forscher Männer, die Mobiltelefone benutzten, die mit einer einfachen Frequenz operierten. In Grossbritannien ist das Bild komplexer, dort sind eine Reihen von Technologien und Frequenzen in Gebrauch. Experten glauben jedoch, dass biologische oder gesundheitliche Wirkungen auftauchen, sie wären wahrscheinlich über das ganze Spektrum zu finden.
Die Ergebnisse werden an der Jahreskonferenz der Europäischen Gesellschaft für menschliche Fortpflanzung und Embryologie vorgestellt.

Lawrence Challis, der Emerit-Professor für Physik an der Uni von Nottingham, welcher den Vorsitz über die staatliche Mobiltelekommunikation und Gesundheits-Forschungs-Gruppe innehat, sagte, obwohl es viele Studien über die gesundheitlichen Auswirkungen von Mobiltelefonen gebe, seien die Resultate zu widersprüchlich, als dass sich sichere Schlüsse ziehen liessen.

Brauchen ernsthafte Beschwerden länger?
„Da gibt es keinen schlüssigen Beweis von Gesundheitsschädigungen , aber die Mobiltelefone gibt es jetzt überall seit 15 Jahren“ sagte er . „Ernsthafte Beschwerden brauchen viel länger, um solche Symptome hervor zu rufen und es gibt keine Wege, die die Wissenschaft hier aufzeigen könnten.“
Später in diesem Jahr wird Challis Pläne für die weltweit grösste Forschung über die Wirkungen auf die Gesundheit durch Mobiltelefone vorstellen. Er möchte das Leben von 250 000 Menschen während mindestens 15 Jahren untersuchen, und zwar simultan den Telefongebrauch vergleichend mit den Daten, die die Mobiltelefongesellschaften bereitstellen.

Challis sitzt auch in der Beratungsgruppe für NIS, In einem Bericht des letzten Januar hat er über den Beweis für die Schädigung der Spermien durch Mobiltelefone berichtet. Aber er schloss, dass, obwohl es ein theoretisches Risiko gebe, die Forschung zu gering sei, um Schlüsse zu ziehen.

Ein Sprecher der Mobil-Telefon-Gesellschaften, der die 5 Netzwerkgesellschaften Grossbritanniens vertritt, sagte, es gebe keinen festen Beweis für Gesundheitsschäden. „Fortlaufende Studien haben keine negativen Gesundheitswirkungen gefunden“ behauptet DER

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet