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Kurzinformation Hochspannungsleitung Wattenwil-Mühleberg

Kurzinformation Hochspannungsleitung Wattenwil-Mühleberg

Alles Wissenswerte, aufgeschrieben für besonders Eilige

von Hans-U.Jakob, Schwarzenburg 21.2.04

Wo Strom fliesst entstehen Magnetfelder. Weil diese der Gesundheit abträglich sind, braucht es Grenzwerte. Diese betragen 1000Nanotesla.

Die Intensität der Magnetfelder ist abhängig vom Stromfluss in Ampère und vom Abstand der Stromleiter zueinander. Bei sehr kleinem Abstand heben sich die Magnetfelder gegenseitig auf. Bei Hochspannungsfreileitungen muss dieser Abstand sehr gross sein, ansonsten Ueberschläge (Kurzschlüsse) entstehen. Dadurch geht dieser Effekt verloren und es entstehen immense Magnetfelder. Diese verdünnen sich mit zunehmender Distanz.

Die heutigen Grenzwerte schützen die Kraftwerke vor den Anwohnern statt umgekehrt. Bereits bei 300Nanotesla besteht laut Schriftenreihe BUWAL 214 für Kinder ein 3-Faches Risiko für Leukämie und ein 4-Faches für Hirntumore. Die geplante Leitung unterschreitet bei Volllast diese 300Nanotesla laut Gerichtsdokumenten erst in einer Entfernung von 220m.

Dazu das Bernische Verwaltungsgericht: „Die Bevölkerung hat kein Anrecht auf ein Null-Risiko. Grenzwerte dienen lediglich dazu, die Schäden in vertretbaren Grenzen zu halten.
Welche Schäden sind vertretbar? Dazu das BECO, früher KIGA: „Eine Anlage ist zumutbar, wenn weniger als 10% der Bevölkerung im Wohlbefinden gestört sind.“

Um diese 10% einzuhalten werden lediglich die Ballungszentren Kirchenturnen, Rümligen und Oberscherli in einem neuen Trasse umfahren und in Niederwangen wird ein 90m hoher Mast gesetzt. Auf Einzelhöfe wird keine Rücksicht genommen.

Das ist weder moralisch, noch vom Landschaftsschutz her vertretbar. Es gibt heute die neue Technologie der erdverlegten Gas-isolierten Leitungen. Dazu die Herstellerangaben: Magnetfelder 10 mal geringer, Baukosten jedoch 3-4 mal höher. Diese Mehrkosten können jedoch durch die wesentlich tieferen Transportverluste die der Strom auf einer GIL-Leitung verursacht, die Jahre hindurch wieder wettgemacht werden.

Auf der ganzen Länge einer GIL-Leitung befinden sich Sensoren, damit wird in der Zentrale genau angezeigt, wo sich ein eventueller Defekt befindet. Die Störungsbehebung geht so wesentlich schneller als bei einer Freileitung, wo zuerst mit dem Heli die Strecke abgeflogen werden muss.

Eine GIL-Leitung erwärmt den Boden äusserst geringfügig, weil die Transportverluse in Form von Wärme 3,5mal geringer sind als auf einer Freileitung. Mit den geringeren Transportverlusten kann dir BKW sogar Geld verdienen.

Wer mehr wissen möchte, bitte hier nachsehen:

Kritik und Mängelliste an Planauflage und Umweltverträglichkeitsbericht zum Projekt 220kV-Hochspannungsleitung Wattenwil-Gasel-Mühleberg (unter Recht oder Unrecht)

Allgemeine Mustereinsprache 220kV-Hochspannungsleitung Wattenwil-Mühleberg (unter Recht oder Unrecht)

Von Hans-U. Jakob

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