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Hochkonjunktur für Strahlenharmonisierer

Hochkonjunktur für Strahlenharmonisierer

Dr. Ibrahim Karim, der grosse Zauberer aus dem Morgenland erhält ernsthafte abendländische Konkurrenz.
Das BAKOM, (CH-Bundesamt für Kommunikation) beharrt mit Brief vom 8.3.04 erneut darauf, dass das Wunder von Hemberg nicht durch Manipulation der Senderichtungen und Sendeleistungen im Kirchturm zustande gekommen sei, sondern offensichtlich durch die Karimschen Wunderfigürchen aus Plexiglas, festgebunden an Elektrokabeln und aufgeklebt auf Fensterglas.

Hans-U. Jakob, 18.3.04

Trotz eindeutig klarer Beweisunterlagen, die wir jedoch nur einem ordentlichen Gericht vorzulegen gedenken, beharrt das BAKOM darauf, dass beim Mobilfunksender im Kirchturm zu Hemberg SG, entgegen unseren Aussagen, weder Senderichtungen noch Sendeleistungen manipuliert worden seien. Damit deckt das BAKOM in gut eidgenössischer „Söihäfeli-Söideckeli-Politik“ erstens die Ombudsfrau der Schweizer Mobilfunkbetreiber, Frau Ständerätin Erika Forster, welche den ägyptischen Zauberer ins Land geholt hat und zweitens diesen Wundertäter selbst.

Unter solchen Voraussetzungen beginnt natürlich das Geschäft mit den schön gedrechselten Plexiglasfigürchen und den stuhlbeinähnlichen Holzkeulen landauf landab zu blühen. Stillgelegte Drechslereien beginnen bereits mit Plexiglas zu experimentieren, welches ihnen wegen der starken Hitzeentwicklung beim Drehen doch einiges Kopfzerbrechen bereitet.

Dr. Ibrahim Karim hat den Hembergern letzten Sommer versprochen, aus ihrem verstrahlten Dorf einen Höhenkurort zu machen. Er konnte dieses Versprechen zwar nicht halten, weil angeblich ein Militär-Funkwagen und später einige Militärflugzeuge seine Harmonisierungen gestört, resp. zerstört hätten. Das stört indessen die Hemberger Behörde nicht im Geringsten, weil aus ihrem schönen Dorf jetzt statt eines Höhenkurortes, ein Wallfahrtsort geworden ist. Das spült eher noch mehr Geld in die Kassen. Jedenfalls ist für den demnächst stattfindenden Strahlenharmonisierer-Kongress in Hemberg und der weiteren Umgebung kein Hotelzimmer mehr frei. Aus ganz Europa würden die Harmoniebedürftigen anreisen, um sich in diesem Metier unterrichten zu lassen. Ein solch lukratives Geschäft darf das BAKOM selbstverständlich nicht stören. Das wäre ja direkt wirtschaftsschädigend!

Nun bekommt Dr. Ibrahim Karim ernsthafte Schweizer Konkurrenz. In der „Glückspost“, der Glück bringenden Schweizer Wochenzeitung vom 11.3.03, wird die altersmässig schon fast heilige Schwester Pauline Felder vorgestellt, welche angeblich die bösartige Mikrowellenstrahlung aus Mobilfunksendern mit ihren sonderbaren Mandalas, Sonnenchips, Fostac-Chips, Harmo-Ringen, Tesla- und Plocherplatten oder gar mit Sequoia-Creme, vom Menschen abhalten kann. Sie beruft sich bei ihrem gut gehenden Geschäft mit der Umpolung von negativen Energien in Zellen und Molekülen, auf Biophysiker wie Ferreira und Niesel.
An einer Bewusstseins-Messe in Olten, welche ebenfalls demnächst stattfindet, sollen neben Schwester Pauline laut „Glückspost“ noch andere Stargäste aus dem Bereich des Hellsehens, Handlesens und der Aura-Fotografie auftreten. Ach du heiliges Kanonenrohr!

Da neuerdings sogar das BUWAL (CH-Bundesamt für Umwelt Wald-und Landschaft) ins gleiche Horn stösst wie das BAKOM und unsere Messresultate von Hemberg als Fehlinterpretation, Karims Wunderheilungen jedoch als Realität zu verkaufen versucht, bleibt uns bei Gigaherz.ch nur noch ein verlässlicher Partner in dieser mittelalterlichen Komödie, nämlich das Bundesamt für Gesundheit BAG und dieses sagt klipp und klar, was von all diesem Zauber zu halten ist: „Nämlich gar nichts!“

Ein weiterer Partner wäre jetzt beinahe vergessen gegangen, nämlich der gesunde Menschenverstand. Aber dieser scheint ja so manchem in dieser Angelegenheit bereits abhanden gekommen zu sein.

„Mein lieber Mann, du hast den falschen Beruf“, sagte unlängst Katharina die Kühne, die seit 42 Jahren mit mir verheiratet ist, zu mir. „Du würdest wohl besser heilige Gartenzwerge als solche Texte unter die Leute bringen.“

Eines ist und bleibt jedoch klar: Lachen wirkt immer harmonisierend!

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Bild 2: Auch dieser komische Vogel, in die obere rechte Ecke einer Fensterscheibe geklebt, wirkt angeblich harmonisierend. Oder trägt eventuell nur noch das Lachen etwas dazu bei? (Bild Gigaherz)

Die spannenden Vorgeschichten dazu unter:

Das Komplott von Hemberg (unter Historisches)

Scharlatane im Anmarsch auf die Ostschweiz (unter WHO/ICNIRP/CH-Behörden)

Neues aus Hemberg: Mit Schwindel, Mobbing und Gesinnungsterror in den Ständerat? (unter Aufrufe und Aktionen)

Pressemitteilung vom 22.10.03 im Fall Hemberg (unter Aufrufe und Aktionen)

Hemberg: Die Schmierenkomödie geht weiter (unter Historisches)

Das strahlungsarm geschaltete Hemberg wird jetzt vermarktet (unter Historisches)

Wird Ombudsfrau Erika Forster von ihren eigenen „Experten“ über den Tisch gezogen? (unter Recht oder Unrecht)

Keine Ruhe in Hemberg (unter WHO/ICNIRP/CH-Behörden))

Von Hans-U. Jakob

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