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Handyprofi schon als Kind

Um sich vor dem finanziellen Ruin zu retten, spielt pro Juventute mit dem Leben von Kindern. Eine Kinderschutzorganisation auf Abwegen.

Hans-U. Jakob, 30.6.2010

2008 wies das sinkende Schiff noch ein 56-Millionen Loch auf, welches mit den 30 Millionen Erlös aus einem Immobilien-Deal, das heisst aus dem Verkauf der eigenen Liegenschaft auch 2009 nicht gestopft  werden konnte (Quelle: Beobachter und Blick) Seither sucht der neue Präsident, Josef Felder, vormals Flughafendirektor von Zürich und heutiger Schlossbesitzer, neue Einnahmequellen. Als erstes möchte er den Briefmarkenverkauf wiederbeleben und Partnerschaften mit Firmen und dem Bund zwecks Dienstleistungen suchen (Quelle Blick.ch/news)

Welche Firmen das sind, ist anhand der agressiven Werbung für Handykurse für Kinder, welche Pro Juventute zur Zeit betreibt, unschwer zu erraten. Und bei dem über 20 Millionen grossen Loch, das immer noch zu stopfen ist, sind auch die Dimensionen dieses Sponsorings leicht erkennbar.


Handyprofi.jpgHandyprofi schon als Kind

steht als Titel über einem PR-Artikel, den zur Zeit mehrere, auch nicht auf Rosen gebettete Lokalzeitungen gross herausbringen. „Medienerziehung statt Verbote“ steht unter dem Bild des kaum 10-jährigen Mädchens. (links)

Viele Eltern würden heute fälschlicherweise das Thema „Kinder und Handys“ mit Happy-Slapping, Pornographie- oder Gewaltdarstellungen verwechseln. Um dem entgegenzuwirken biete Pro-Juventute nicht nur Lektionen für Kinder ab 10 Jahren sondern auch noch gleich für deren unbegabte Eltern an.  

Unter dem Vorwand, die Medienkompetenz der Kinder fördern zu wollen, werden die Kurse, pardon, die Workshops, mit 6-8 Lektionen an öffentlichen Schulen angeboten. Für Eltern, welchen das nicht passt, bietet Pro Joventute Nachhilfe während speziellen Elternabenden.

Neben den Workshops über Handys und Gewalt, Handys und Finanzen, Handys und Abhängigkeit, Hydys und Recycling, gibt es tatsächlich noch einen solchen mit dem Titel Handys, Umwelt und Gesundheit.

Das Hirntumorrisiko fährt mit

Ob wohl im Workshop Handys und Gesundheit auch die neueste Studie Hardell-Carlberg-Hansson Mild (Schweden) behandelt wird, welche besagt, dass bereits eine Handy-Nutzung ab 33Minuten täglich, während 10 Jahren zu einem 3.4-fachen Risiko (OR) für bösartige Hirntumore führt, wenn digitale Handys benützt werden und zu einem 5.1-fachen Risiko bei analogen Handys?  Quelle http://www.emf-portal.de

Wohl kaum.?

Hier wird sicher viel lieber von der gezinkten Interphone-Studie gesprochen, welche in den letzten 2 Wochen mit einem gigantischen Propaganda-Aufwand von 2.4Millionen Franken durch die Schweizer Presse gejagt wurde. Weil diese Studie nur Handynutzer berücksichtigte, die weniger als 5 Minuten pro Tag telefonierten und deshalb begreiflicherweise auch keinen Zusammenhang zwischen Handy und Hirntumoren gefunden hatte. Dass jetzt das Risiko schon bei einer Nutzung von >33Minuten pro Tag dermassen schnell auf 3.4 resp 5.1 ansteigt, passt mit Sicherheit nicht ins Konzept „Handyprofi schon als Kind“, weil Kinder mit ihrer dünneren Schädeldecke ein noch grösseres Risiko eingehen als Erwachsene. Sehen Sie dazu nach unter /244-millionen-belohnung-fuer-falschmeldungen-zu-interphone/ und /vorsicht-blindgaenger-/

Pro Juventute schiesst bereits scharf und schreibt auf ihrer Internetseite, auf Kosten der Schweizer Jugendlichen würden unter dem Deckmantel Jugendschutz, Handys, Computergames und Internet verteufelt………und nun sollen mit Jugendverboten auch noch persönliche Geschäfte gemacht werden………Pro Juventute fordere ein Ende dieser Hexenjagd usw. usw

Und wir von Gigaherz fordern ein Ende dieser unglaublichen Geschäfte, welche Pro Juventute zur Sanierung ihrer Finanzen mit Kindern betreibt und dabei nicht davor zurückschreckt, deren Leben aufs Spiel zu setzen.

Von Hans-U. Jakob

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