News

Genetische Schäden bei Mobiltelefonbenützern

Genetische Schäden bei Mobiltelefonbenützern: Vorläufige Ergebnisse

Genetic damage in mobile phone users: some preliminary findings

Anita Gandhi Gursatej
Department of Human Genetics, Guru Nanak Dev University, Amritsar 143 005, India

Indian Journal of Human Genetics, 2005, Vol.11, No. 2, pg. 99-104

Publiziert bei Gigaherz. 3.7.06

Schädigung der Erbsubstanz durch Hochfrequenzstrahlung
Seit den Neunzigerjahren haben einige Laborstudien Hinweise auf eine Schädigung der Erbsubstanz durch Hochfrequenzstrahlung (z.B. Mobilfunkstrahlung) gegeben. Die jüngste und bekannteste ist die REFLEX-Studie von 7 europäischen Universitäten (2000-2004), in der an Zellkulturen („in vitro“) Chromosomen-Einzel- und Doppelstrangbrüche gefunden wurden. ??? Eine indische Studie (2005) hat nun an lebenden Menschen („in vivo“) ebenfalls eine Schädigung der Erbsubstanz bei Mobiltelefonbenützern gefunden:

Zusammenfassung, übersetzt durch Bürgerwelle Schweiz

HINTERGRUND: Der Einfluss von Mikrowellen-/Hochfrequenzstrahlung auf wichtige biologische Parameter ist möglicherweise mehr als ein bloss thermischer. Die Exposition gegenüber Hochfrequenzsignalen, die von Mobiltelefonen erzeugt werden, hat dramatisch zugenommen, und es wird von Einflüssen auf physiologische, neurologische, kognitive und verhaltensmässige Veränderungen sowie von Herbeiführung, Auslösung und Förderung der Karzinogenese berichtet. Genotoxizität wurde auch gemeldet aufgrund verschiedener Testmethoden nach Exposition in vitro und/oder in vivo, aber nicht bei Mobiltelefonbenützern.

ZIELE: In der vorliegenden Studie wurden DNA- und Chromosomen-Schäden an peripheren Blut-Lymphozyten von Mobiltelefonbenützern erforscht, die einer Mikrowellenstrahlung im Frequenzbereich 800 bis 2000 MHz ausgesetzt waren.

METHODEN: DNA-Schäden wurden beurteilt mittels des „single cell gel electrophoresis assay (SCGE)“, aneugenische und klastogenische Chromosomenschäden mittels des „in vivo capillary blood micronucleus test (MNT)“ an insgesamt 24 Mobiltelefonbenützern.

ERGEBNISSE: Die mittlere Kometenschweif-Länge (26.76 ? 0.054 mm; 39.75% der Zellen geschädigt) war bei den Mobiltelefonbenützern hochsignifikant grösser als in der Kontrollgruppe. Auch der in vivo Kapillarblut-Mikronukleus-Test (MNT) offenbarte eine hochsignifikante (0.25) Häufigkeit mikronukleisierter Zellen.

FOLGERUNGEN: Diese Ergebnisse heben einen Zusammenhang hervor zwischen Mobiltelefonbenützung (Exposition gegenüber Hochfrequenzstrahlung) und genetischen Schäden. Im Gefolge einer verbreiteten Nutzung der Mobiltelefonie besteht daher rascher Handlungsbedarf im Gesundheitswesen.

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet