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Festnetzzerstörer am Werk


Marc_Furrer.jpg<<<Bild links: Marc Furrer, heute Präsident der ComCom, war früher Direktor beim Bundesamt für Kommunikation und zählt zu den Hauptverantwortlichen für die gegenwärtige Verseuchung des Schweizer Luftraums mit nichtionisierender Strahlung.

Das beste Festnetz der Welt hat seinen Preis. Mit von der Mobilfunkindustrie diktierten Preissenkungen soll dieses jetzt offensichtlich zum Verlottern gebracht werden.  Tausende von Arbeitsplätzen stehen auf dem Spiel.

Hans-U. Jakob, 26.9.08

Das Schweizerische Festnetz gehört zu den bestausgebautesten, schnellsten  und zuverlässigsten der Welt.  Jede Sennhütte und sei sie noch so abgelegen, ist entweder verkabelt oder über eine Freileitung erschlossen.

Das ist ausländischen Mobilfunkbetreibern wie Sunrise und Orange längstens ein Dorn im Auge. Diese lästige Konkurrenz sollte aus ihrer Sicht längstens ausgeschaltet und zerstört sein.  Wozu haben die denn ihre Milliarden in den ganzen Drahtlos-Wahnsinn investiert, wenn es immer noch so Unbelehrbare gibt, die trotz millionenschwerer Propaganda noch glauben über das Festnetz telefonieren und internetten zu müssen.

Ein solch feudales, den Drahtlosverbindungen qualitativ weit überlegenes Festnetz hat jedoch seinen Preis. Qualifiziertes, gut ausgebildetes Personal ist für Ausbau auf den neuesten Stand der Technik und den Unterhalt an allen Ecken und Enden von Nöten.  Und das hat eben seinen Preis.

Von den Unbelehrbaren, die immer noch das Festnetz bevorzugen, wollten seit jeher die Mobilfunker auch profitieren und verlangten lautstark, das der Swisscom, das heisst das dem Schweizer Volk gehörende Festnetz mitbenützen zu dürfen. Seit 1. April 2007 haben die ausländischen Grosskonzerne per Gesetz diesen Zugang auch erhalten. Zuerst für 31 Franken pro Monat und Abonnent.  Kürzlich hat Swisscom den Preis neu kalkuliert und freiwillig auf Fr. 23.50 reduziert.

Mit den monatlichen 23.50 im Monat kann Swisscom das Festnetz immer noch zu gut im Schuss halten und sogar noch ausbauen.  Das passt jedoch nicht ins Konzept der Mobilfunkbetreiber, die so rasch wie möglich das Festnetz eliminieren und restlos alle Verbindungen durch die Luft jagen möchten.  Deshalb hat Marc Furrer, der Chef der ComCom* und zugleich oberster der Drahtlos-Wahnsinnigen der Schweiz eigenmächtig der Swisscom einen neuen Preis von Fr. 16.92/Monat diktiert.  Und dieser Neupreis soll sogar rückwirkend für das Jahr 2007 gelten.

Somit sind die Mobilfunker, ihrem Ziel, das Festnetz verlottern zu lassen einen gewaltigen Schritt näher gekommen. 

*ComCom heisst Eidgenössische Kommunikationskommission und diese ist kompetenzmässig dem Bundesrat gleichgestellt. (siehe Organigramm) Die können also dort oben schalten und walten, wie es ihnen gerade einfällt.  Marc Furrer ist so etwas wie ein Schatten-Bundespräsident. Nur ohne Opposition und noch etwas besser bezahlt.  Wenn Leute mit solchen Einkommen vorgeben, auf Preissenkungen im Telefonmarkt hinzuwirken, werden sie unglaubwürdig.  Das Ziel, das Festnetz absichtlich verlottern zu lassen, leuchtet schon eher ein.

Von Hans-U. Jakob

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