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Die Phobie des Alex Reichmuth

Alex Reichmuth, der «abverheite» Klimawandel-Leugner, darf sich jetzt neuerdings in der Basler-Zeitung, welche 2 Industrie-Magnaten und einem Ex-Fussballstar gehört, als Elektrosmog-Leugner versuchen. Sein Hetzartikel geriet allerdings eher zu einer spätfastnächtlichen, humoristischen Einlage.

von Hans-U. Jakob
Weichklopfer, Missionar, Fundamentalist usw.
Schwarzenburg, 13.März 2017

«Späte Rache der Elektrosmog-Phobiker» titelte er am 9. März, 4 Tage nach der verlorenen Abstimmung im Ständerat in der BAZ-Online. Dem Einzigen dem allerdings eine Phobie nachzuweisen ist, ist wohl Alex Reichmuth selbst. Seinem Angstgeschrei nach zu schliessen, welches er da loslässt, leidet in der Szene zumindest er selber unter einer akuten Phobie. Das heisst, unter einer Phobie gegenüber Elektrosmog-Bekämpfern.


Das Bild oben zeigt den Grund für Alex Reichmuts Angstzustände. Die Abstimmungsresultate im Ständerat gegen die Lockerung der Strahlungsgrenzwerte für den Mobilfunk. Rot gegen und grün für die Lockerung; weiss Stimmenthaltung. Links das Resultat vom 9. Dezember 2016 (20 zu 19) und rechts vom 5.März 2018.(22 zu 21).

Jahrelang seien sie damit in der Politik aufgelaufen, schreibt Alex Reichmuth. Doch jetzt sei es ihnen gelungen, eine Mehrheit der Ständeräte weichzuklopfen.
Muss ich jetzt auf meine alten Tage hin wegen diesem Reichmuth auch noch meine Berufsbezeichnung auf «Weichklopfer» ändern. Am Briefkasten, am Klingelknopf und wohl auch auf dem Briefpapier.

Oder vielleicht auf «Missionar» denn auch diese Berufssparte befeuert Reichmuts Albträume. So schreibt er mit Untertitel
Mythos Strahlensensibilität Zitat: Im Vorfeld der Parlamentsdebatte hatten diejenigen Kreise, die seit vielen Jahren wegen angeblicher Gesundheitsgefahren der Mobilfunkstrahlung missionieren – etwa die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz – die Parlamentarier mit Zuschriften eingedeckt. Es sind Fundamentalisten, die grundsätzlich annehmen, dass Mobilfunkwellen schädlich sein müssen, weil sie künstlich erzeugt sind. Ende Zitat

Nun ja, es ist gar nicht so übel mit verantwortungsvollen Ärzten gleichgesetzt zu werden. Leider hat Reichmuth vergessen anzufügen, dass sich auch die grosse Ärztevereinigung FMH der Warnung angeschlossen hat.

Was Alex Reichmuth auch sonst noch «vergessen» hat:
Wenn er schreibt. Zitat: Diesen Kreisen ist es egal, dass bis heute keine einzige gesundheitlich negative Folge nichtionisierender Strahlung bekannt ist. Sie bringen einfach immer neue Un- und Halbwahrheiten ins Spiel. Es drohten Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Krebs und Leukämie, warnen sie unentwegt. Ende Zitat
Die Un- und Halbwahrheit, die Alex Reichmuth hier anspricht, ist diejenige, dass in den von den Mobilfunkern finanzierten Studien keine einzige negative Folge nichtionisierender Strahlung bekannt ist. In Hunderten von andern Studien schon.
Da hat Alex Reichmuth schon recht, was Mobilfunker und ihre Helfershelfer vorzubringen haben, ist uns tatsächlich egal.

Reichmuts Phobie gegen Elektrosmog-Betroffene kommt in seinem gleich eingangs des Artikels losgelassenen Angstgeschrei sehr schön zum Ausdruck:
Zitat: 5G bringt eine Verhundertfachung der Übertragungsgeschwindigkeiten. Doch die Technologie kann nun höchstens lückenhaft eingeführt werden. Damit besteht die Gefahr, dass die Schweiz auf Jahre hinaus zurückbleibt punkto Kommunikationsnetze – mit negativen Folgen für wirtschaftliche Investitionen, die auf eine intakte Infrastruktur angewiesen sind. Ende Zitat
Auch hier haben Sie das Wichtigste «vergessen», Herr Reichmuth! Es wird nämlich beim künftigen Wegfall von 2G (auch GSM genannt) welcher schon 2019 stattfinden soll, auf allen Antennenstandorten mindestens 30% an Sendeleistung frei.  Und wohl das Allerwichtigste: Grosse Datenmengen durch die Luft, statt durch das Kabel zu schicken, entspricht lediglich einer bodenlosen Bequemlichkeit und Sorglosigkeit. Ortsfeste Arbeitsplätze, wie etwa bei Banken, Versicherungen Verwaltungen und Produktionsstätten, sind überhaupt nicht auf eine Übertragung durch die Luft angewiesen. Das geht über Lichtleiterkabel noch besser, viel sicherer und sogar noch schneller.

Und was in einem Hetzartikel gegen Elektrosmog-Betroffene nie fehlen darf ist die Behauptung: Zitat: Die Anlagegrenzwerte sind eine Schweizer Spezialität. Sie gelten für Orte häufigen Aufenthalts (Häuser, Wohnungen) und sind gegenüber den von der WHO empfohlenen Grenzwerten zehnfach strenger. Mehr Vorsorge geht fast nicht. Ende Zitat.
Dass das mit den 10-fach strengeren Grenzwerten der allergrösste Schwindel ist, welcher dem Schweizervolk je übergezogen wurde, pfeifen unterdessen schon die Spatzen von den Dächern, sofern ihnen das Pfeifen ob so viel Antennenstrahlung noch nicht vergangen ist. Siehe
https://www.gigaherz.ch/grenzwerterhoehung-die-wahnsinnsidee-einiger-motionaere/
und/oder hier:
https://www.gigaherz.ch/schweizer-grenzwertschwindel-kurz-und-klar/

Das Schlusswort hat der Weichklopfer:
Mit Mobbing und Rufmord an Elektrosmog-Betroffenen, ihren Schutzorganisationen und an mobilfunkkritischen Wissenschaftlern, sind jetzt die Schweizer Mobilfunkbetreiber innerhalb von 15 Monaten zum zweiten Mal an der selben Stelle aus der Kurve geflogen. Da sie offenbar nicht mehr lernfähig sind und zum dritten Mal mit dem selben Fehler lospreschen, darf mit ihrem dritten Fiasko gerechnet werden. Uns soll es recht sein. Offensichtlich wollen sie jetzt ihre erfolglose Mobbing- und Rufmord-Zentrale des Stephan Schall, von München nach Basel verlegen. Auch das soll uns recht sein. Vergessen sie nicht Herr Reichmuth, Basel unterliegt der Schweizer Gerichtsbarkeit und hier werden wir nicht lange fackeln. Es geht nicht, die Schweizer Ärzteschaft als Missionare und Fundamentalisten zu beschimpfen. Und uns auch nicht!

Wer den gesamten Artikel von Alex Reichmuth lesen möchte, bitte sehr, hier geht’s entlang:
https://bazonline.ch/wirtschaft/spaete-rache-der-strahlenphobiker/story/25044216

Und weitere Kommentare zur Debatte im Ständerat gibt es hier:
https://www.gigaherz.ch/wirtschaft-verliert-2221-gegen-gesundheit/

Von Hans-U. Jakob

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