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Die Ecolog-Studie, ein Schuss der nach hinten losging.

Die ECOLOG-Studie, ein Schuss der nach hinten losging.

Von Hans-U.Jakob, Schwarzenburg, 12.5.2001

Im September 99 wurde das Ecolog-Institut Hannover von T-mobil, einer Tochter der deutschen Telecom beauftragt, den derzeitigen neuesten Wissensstand über die gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks zusammenzutragen und auszuwerten.
Das heisst die von den Mobilfunkern stets gehandhabte Behauptung, es gebe 10’000 wissenschaftliche Studien zum Thema Mobilfunk und keine einzige habe irgendwelche Schäden nachweisen können, sollte einmal mehr gestützt werden.
Das von den Mobilfunkern stets ausgesprochene Verbot, im nichtthermischen Bereich zu forschen, wurde von den Ecoloc -Leuten mit dem neuen Suchbegriff „mikrothermische Effekte“ elegant umgangen.

Im Schnellverfahren hier die wichtigsten Funde der Ecoloc-Leute.

Genotoxische Effekte:
DNS, Einzel- und Doppelstrangbrüche.

Beeinflussung zellulärer Effekte:
Es gibt Hinweise darauf, dass elektromagnetische Felder, wie sie beim Mobilfunk verwendet werden, die Zelltransformation, die Zellvermehrung, und die Zellkommunikation beeinflussen, was neben den direkten genotoxischen Wirkungen auf ein kanzerogenes (krebserzeugendes) Potenzial dieser Felder schliessen lässt.

Schwächung des Immunsystems:
Es wurde unter anderem eine Abnahme der Aktivität natürlicher Killerzellen festgestellt. Laut Ecolog ab E-Feldstärken 8.7V/m.

Beeinflussung des Zentralen Nervensystems:
Die Blut-Hirnschranke welche das Hirn vor potenziell schädlichen Stoffen schützt, wird geöffnet. Laut Ecolog ab 13,7V/m.

Krebserkrankungen:
Die mit Radar-Geräten durchgeführten Untersuchungen ergaben statistisch signifikant erhöhte Risiko-Faktoren von 6.9. Laut Ecolog ab 6V/m
Anmerkung der Redaktion: Radarfrequenzen (30GHz) werden beim Mobilfunk in den Zubringer- und Wegbringerrichtstrahlen eingesetzt. Es gibt auch Radaranlagen welche bereits im 2 bis 3GHz-Bereich, also mit den neuen Mobilfunkfrequenzen (UMTS) arbeiten.

Im Vergleich zu den von Ecolog angegebenen E-Feldstärken entsteht am Kopf eines Handyaners wenn er spricht, das heisst sendet, eine E-Feldstärke zwischen 30 und 60V/m mit Spitzen bis 120V/m.
Ecoloc empfiehlt deshalb die Grenzwerte für Handys im Sendebetrieb auf 14V/m zu senken. Das ist natürlich angesichts obiger Zahlen immer noch viel zu hoch und direkt fahrlässig.

Für die Deutsche Strahlenschutzkommission und die Deutschen Mobilfunkgesellschaften, welche für Mobilfunk-Basisstationen Grenzwerte von 60V/m kennen und stets im gemeinsamen Wechselgesang verkünden, unterhalb dieser 60V/m-Grenze gebe es nicht die geringsten gesundheitlichen Effekte, da hier bereits ein Sicherheitsfaktor von 50 eingerechnet sei, ist die Ecolog Studie natürlich ein Schlag ins Gesicht.

Ecolog empfiehlt nämlich diese 60V/m auf 2V/m zu senken. Auch das ist völlig ungenügend, denn wenn bei 6V/m eine deutliche Schädigungsgrenze (Krebs) festgestellt wird, gilt auch hier der in der Strahlungstechnik übliche Sicherheitsfaktor von 50. Das heisst, wenn man Ecolog als Basis nimmt, müsste eine sofortige Senkung der Grenzwerte auf 0,12V/m erfolgen.

Das geht Ecolog aber zu weit, weil, wie diese glauben, der Mobilfunk sonst stranguliert würde.

Die Ecolog-Studie wurde im Mai 2000 abgeschlossen und den Auftraggebern übergeben.
Seither herrscht grosse Stille, denn mit solchen Ergebnissen aus einer von den Mobilfunkern bezahlten Studie wurde nicht gerechnet. Es herrscht nicht nur grosse Stille, sondern die Mobilfunker und die Deutsche Strahlenschutzkommission tun alles, um die Sache unter dem Deckel zu halten, Vor allem wird seit einem Jahr systematisch jede wissenschaftliche Diskussion hintertrieben.
Jetzt ist den Ecolog-Leuten der Kragen geplatzt, und sie haben ihre Studie, welche übrigens löblicherweise in Deutsch verfasst ist, auf dem Internet veröffenlicht. Einzusehen unter:

www.ecolog-institut.de/grenzwer.htm

Von Hans-U. Jakob

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