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Dealermethoden der Handyverkäufer

Drogenh__ndler.JPGDie Sache hat klare Parallelen zu den Methoden der Tabakindustrie in den 50er Jahren.

Links ein Ausschnitt aus der Gratiszeitung „heute“ von Freitag, 9.11.07

Ein Tatsachenbericht von Hans-U. Jakob, 17.11.07

1955 Gewerbeschule der Stadt Bern, wo täglich ca. 1000 Lehrlinge und Lehrtöchter ein- und ausgehen.

Der Cigarrettenkonzern Kent verteilt mit Einverständnis der Schulleitung in den Pausen in den Treppenhäusern und in den Korridoren gratis Cigarrettenmuster.  Bis zu 20 Stück hamstern die frechsten unter den Schülern.

Das Rauchen muss mit allen Mitteln salonfähig gemacht werden.  „Sei ein Mann und rauche Stumpen!“  prangt an jeder Plakatwand oder  „Nur Kamele rauchen nicht Camel“

Unser Klassenlehrer ist frustriert und lässt in der kommenden Woche einen Filmvorführer mit 16mm Projektor einen damals absolut neuartigen Farbfilm vorführen.  Bisher kannte man nur Schwarz/weiss-Filme. Gezeigt wird eine Operation, anlässlich welcher einem Kettenraucher ein völlig verteerter, schwarzer Lungenflügel entfernt wird.   Bereits beim Oeffnen des Brustkorbes kippen die ersten Zuschauer unter den Stuhl.  Etwa die Hälfte der Zuschauer folgen, als Schraubzwingen zwischen die Rippen gestossen, und auseinandergeschoben werden, um an die Lungenflügel zu kommen.    Beim Herausholen des schwarzen schleimigen Sackes, welcher einst eine Lunge war, ist 90% der Klasse unansprechbar geworden.  Die ersten müssen sich übergeben.

Nicht dass in den folgenden Monaten den jungen Männern etwa das Rauchen vergangen wäre.  Nein, unser Klassenlehrer wurde von der Schulleitung verwarnt und durfte auf Druck der Tabakindustrie den Film nicht, wie vorgesehen auch in andern Klassen vorführen.

Er wurde in der Folge von den Schülern als Salatapostel verspottet, was er ihnen wiederum mit schlechten Noten heimzahlte.

Heute ist das natürlich ganz anders:

Obschon die Wiener Aerztekammer, die Schweizer Aerztinnen und Aerzte für Umweltschutz, die Europäische Umweltagentur, die Kompetenzintiative Elektrosmog und brandneu die amerikanische Bio-Initiative, Jugendliche eindringlich vor unnötigem Handygebrauch warnen, schickt die Swisscom Gratishandys mit hunderten von Gratisminuten gleich kistenweise in die Klassenzimmer.  Alles unter dem Vorwand des Sprachenaustausches über den Röstigraben. Und erst noch mit Bildtelefonie um der 10mal schädlicheren UMTS-Technologie, die sonst niemand haben will, endlich zum Durchbruch zu verhelfen.

Gleichzeitig werden Referenten, welche von kritischen Lehrkräften eingeladen wurden um über Gesundheitsschäden durch die Handytelefonie zu informieren, von der Schulleitung auf Druck der Mobilfunkgesellschaften, unter dem Vorwand der Wirtschaftsschädigung ausgeladen und vom Schulgelände verwiesen. So passiert am Oberstufenzentrum Eisengasse in Bolligen BE.

Denn vom Handy gibt es doch keinen Lungenkrebs, wie einst von den Cigarretten.

Und wie steht es mit Hirntumoren oder Alzheimer bereits mit 35?    Ist doch alles nur dummes Geschwätz.  Das mit der Unfruchtbarkeit sowieso.  Oder etwa nicht?

Von Hans-U. Jakob

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