News

Das strahlungsarm geschaltete Hemberg wird jetzt vermarktet

Das strahlungsarm geschaltete Hemberg wird jetzt vermarktet.

Mit der Uneigennützigkeit des „Biogeometers“ Dr. Ibrahim Karim aus Aegypten ist es offenbar nicht mehr so weit her, wie einige Ostschweizer Zeitungen im Uebereifer berichteten.
Nachdem Dr. Karim grossspurig hatte verlauten lassen, er werde mit seinen Figürchen aus Holz und Plexiglas, angebracht an Sender- und Stromkabeln, aus dem verstrahlten Hemberg einen Höhenkurort machen, reduzierte die Swisscom im Komplott mit ihm und der Ombudsstelle von Erika Forster die Strahlungsleistung über dem Dorf Hemberg im Geheimen um Faktor 20, um die Wirksamkeit des orientalischen Hexenzaubers zu beweisen.

Hans-U.Jakob, 1.11.03

Nachdem einige Elektrosmog-Geplagte von der Wunderwirkung der Karim’schen Gratisbehandlung in den Mediein überschwänglich berichtet hatten, kommt jetzt, was zu erwarten war.
Im nun von der Swisscom strahlungsarm geschalteten Hemberg sollen Kurse in Karimscher Biogeometrie durchgeführt werden. Biogeometrie nennt Dr. Ibrahim Karim seine „Wissenschaft“ von geometrischen Formen, ähnlich von Stuhlbeinen oder Wasserpfeifen-Mundstücken, welche böse Strahlungen in gute wandeln sollen.

Diese Kurse sind jetzt aber alles andere als gratis. In einer uns bekannten Einladung wird von 3 Wochenenden à Fr. 300.00 pro Person gesprochen. Zahlbar jeweilen in bar vor Tagungsbeginn. Nebst der von Karim persönlich geleiteten Einführung in Biogeometrie werden auch praktische Uebungen angeboten. Im Zaubern und Hexen?
Bereits am 18/19 Oktober hätte in einem Hemberger Restaurant der erste Kurs beginnen sollen, welcher dann angeblich wegen Krankheit Karims abgesagt wurde.
Angeblich kann man schon sagen, denn tags darauf war er jedenfalls putzmunter an der Pressekonferenz im nun strahlungsarm geschalteten Hemberg.

Offensichtlich hatte Karim Wind davon bekommen, dass das Komplott aufgeflogen war.
Zur Zeit betätigt man sich im offiziellen Hemberg mit Vertuschen und mit Schadensbegrenzung. Diese besteht vor allem aus der Beseitigung von Beweismitteln und aus dem Verhindern von weiteren präzisen Elektrosmog-Messungen.
So sollte unser Messteam, welches darauf angewiesen ist, immer am gleichen Ort zu messen, um genaue Vergleichswerte zu haben, am 20.Oktober an der Arbeit gehindert werden. Vergeblich. Instrument und Messantennen waren ausserhalb des Platzes soweit vorbereitet worden, so dass, als das Team vom Platz gewiesen wurde, die Daten längst im Kasten waren.
Wir sind übrigens gewohnt, auf diese Weise zu arbeiten und lassen uns von unserer Datenjagd nie abhalten. Unbemerktes Auftauchen und rasches Verschwinden gehören eben zu unserer Arbeitsweise.

Diejenigen Elektrosmog-Opfer,die eher an die Machenschaften der Swisscom glaubten als an die bei ihnen angebrachten und verteilten Karimschen Zauberfiguren, mussten diese jetzt zurückgeben. Beseitigung von Beweismaterial könnte man das auch nennen.
Uebrigens wurden von 18 Opferparteien nur deren 6 von Karim „beglückt“ . Diejenigen 6, bei welchen er offenbar das leichteste Spiel zu haben glaubte. Dafür wurden die Leute am 1. Tag von Karims „Behandlung“ ja auch gefilmt und studiert.

Herrlich ist auch die Einschaltung des Bundesamtes für Kommunikation (bestens bekannt als grösster Mobilfunkpromotor der Schweiz) welches im Auftrag der Projektleiterin, der Ombudsfrau und Ständerätin Erika Forster unsere Messungen im Blindflug, das heisst ohne Kenntnis der notwendigen Kalibrierdaten von Messantenne, Messkabeln und Oertlichkeiten jetzt als unbrauchbar stempeln soll.
Herrlich auch die Beteuerung der Swisscom, man könne eine vollständige Tabelle von Sendeleistungen vorlegen, die beweisen soll, dass da gar nichts gemogelt worden sei.
Parteidokumente die nach Belieben geändert und angepasst werden können.

Noch herrlicher die Ankündigung der Schweizerischen Energiestiftung in Zürich, welche sagt, sie habe die Swisscom-Daten ebenfalls angefordert und werde diese zwecks Beweis, dass nicht gemogelt worden sei, ebenfalls überprüfen. Man weiss dort also schon im Voraus, was bei dieser Prüfung herauskommen muss. Einmal abgesehen davon, dass man für eine solche Ueberprüfung mindestens den Unterschied von einer Telefonbuchseite zu einer Excel-Tabelle über Sendedaten kennen sollte.

Fazit: Nachdem es misslungen ist, dem Schweizervolk den ICNIRP-Grenzwertschwindel überzuziehen, versucht man es jetzt mit Strahlenumwandlung durch schöne Plexiglas- und Holzfiguren aus dem Orient.
Zur Erinnerung für alle, die sich bemüssigt fühlen, unsere Messdaten zu prüfen: Wir schreiben zur Zeit das Jahr 2003 und nicht 0003.

Interne Links dazu:

Hemberg: Die Schmierenkomödie geht weiter (unter Historisches)

Pressemitteilung vom 22.10.03 im Fall Hemberg (unter Aufrufe und Aktionen)

Neues aus Hemberg: Mit Schwindel, Mobbing und Gesinnungsterror in den Ständerat? (unter Aufrufe und Aktionen)

Scharlatane im Anmarsch auf die Ostschweiz (unter WHO/ICNIRP/CH-Behörden)

Das Komplott von Hemberg (unter Historisches) reich bebildert, lange Ladezeit

Swisscom setzt auf dubiosen Strahlen-Guru (unter Historisches)

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet