News

Baustopp für Tele-2?

Laut einer Presseinformation vom 16.6.08 wurde dem 4. Mobilfunkanbieter der Schweiz vom Stammhaus in Schweden der Geldhahn zugedreht.  Der Ausbau des Mobilfunknetzes soll gestoppt werden.

Hans-U. Jakob, 23.6.08

Zitat aus 20-Minuten vom 16.6.08

Zürich. Das Telekommunikationsunternehmen Tele 2 stoppt vorerst die Ausgaben und Ausbau des Mobilfunknetzes. Wie Mats Tilly, Chef von Tele 2 Schweiz, eine Anfrage von 20 Minuten bestätigte, hat das Mutterhaus in Schweden den Geldhahn zugedreht. Es werde in einer strategischen Analyse geprüft, ob sich das Mobilfunkgeschäft für Tele 2 in Zukunft noch lohne, sagt Tilly. Für bestehende Kunden soll sich aber nichts ändern. Das Angebot bleibe bestehen, betont Tilly. Der Tele 2-Konzern wies im Bericht des ersten Quartals 2008 erstmals länderspezifische Zahlen aus. Demnach konnte die Mobilfunksparte Schweiz den Betriebsertrag im ersten Quartal 2008 gegenüber dem letzten Quartal 2007 um 26 Prozent auf 8,26 Mio. Franken steigern. Die Zahl der Handy-Abos konnte von 44000 auf 91000 mehr als verdoppelt werden.



Besteht da zwischen Betriebsertrag und Betriebsgewinn etwa ein wesentlicher Unterschied?   Eine Basisstation kostet nämlich gegen 500‘000sfr

Nicht nur in grossen Städten

Noch vor Jahresfrist hiess es Tele-2 wolle das 4. Mobilfunknetz in der Schweiz nur in den grossen Städten realisieren.   Unterdessen laufen duzende von Baugesuchen von Tele-2 nicht nur in Kleinstädten, sondern auch in grösseren Dörfern.  Fast überall stossen diese Baupublikationen auf erbitterten Widerstand in der Bevölkerung. Tele-2 kann kaum ein Projekt ohne monatelange Gerichtsverfahren realisieren.  Das kostet viel Zeit und viel Geld für den Konzern.  Wahrscheinlich haben die den Widerstand in der Schweiz völlig falsch eingeschätzt, so wie damals die Spanische Telefonica. Die haben sehr rasch zusammengepackt und die Schweiz verlassen, nachdem sie gemerkt hatten, welchen Aufwand sie betreiben mussten um gegen den Willen der Bevölkerung einen Antennenstandort durchzuzwängen.

Einsprecher aufgepasst:  Bei der Pressemeldung könnte es sich auch bloss um eine Finte handeln, um euch in falsche Sicherheit zu wiegen damit ihr die Einsprache nicht durch den Instanzenweg weiterzieht.  Bevor die Baubehörden Euch nicht eine schriftliche Abschreibungsverfügung geschickt haben, die Einsprache unbedingt aufrechterhalten.  Eine einmal erteilte Baubewilligung bleibt in den meisten Kantonen 2 bis 3 Jahre gültig und kann später, wenn der Konzern wieder mehr Geld hat, jederzeit reaktiviert und genutzt werden.

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet