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Zur Nachahmung empfohlen! Gemeinderat von Bellikon lehnt Antennen-Hochrüstung ab


Zur Nachahmung bestens
empfohlen

Ablehnung des Baugesuches für die Erweiterung der bestehenden
Mobilifunkantennenanlage der Orange Communications SA

Eine Mitteilung des Gemeinderates von Bellikon, 26.3.04

Im März 1999 hat die Firma Orange Communications SA, 1018 Lausanne, das Gesuch
für die Errichtung einer GSM-Antennenanlage beim vorderen Hubihof in Bellikon
eingereicht.
Das Gesuch beinhaltete 3 GSM-Sender im Frequenzband 1805 MHZ mit je 710 Watt
Leistung.
Gegen das Bauvorhaben der neu zu erstellenden Senderanlage gingen insgesamt 22
Einsprachen ein. Nach Ablauf der gesetzlichen Einsprachefrist wurde zusätzlich eine
Sammeleinsprache mit 58 Unterschriften von Bewohnern der Einwohnergemeinde Bellikon nachgereicht.
An der Sitzung vom 15. November 1999 hat der Gemeinderat die Einsprachen abgewiesen
und unter Bedingungen und Auflagen die Bewilligung für Aufstellung einer GSM
Antennenanlage erteilt.
In den Erwägungen teilt der Gemeinderat das Verständnis über die Sorgen der Einsprecher
mit. Insbesondere war es dem Gemeinderat ein Anliegen, dass diese Anlage kein Präjudiz für
baldige Erweiterungen sei, sondern dass im Gegenteil alles daran gesetzt werde, dass
vorhandene Antennenanlagen verschiedener Betreiber künftig nach Möglichkeiten
gemeinsam genutzt und immissionsärmere Technologien eingesetzt würden.
In Erwägung gezogen wurden auch noch ausstehende Abklärungen bezüglich der
gesundheitlichen Auswirkungen solcher Anlagen, deren Resultate in nützlicher Frist in
Aussicht gestellt wurden.

Mit Datum vom 17. Juni 2003 reichte die gleiche Bauherrschaft ein Baugesuch
für die Erweiterung der bestehenden Mobilfunkantennenanlage ein.

Das neue Baugesuch beinhaltete eine Erweiterung der bestehenden Anlage von 3 GSM
Sendern sowie den Bau von 3 neuen UMTS- Sendern. Die Leistung der UMTS-Sender
beträgt je 910 Watt, und die GSM-Sender werden von 710 Watt Sendeleistung auf 1 250
Watt erhöht, also rund eine Verdreifachung der heute installierten Leistung. Das
Frequenzband der GSM-Sender beträgt nach wie vor 1’805 MHZ, dasjenige der UMTS-
Sender 2’100 MHZ.

Hochfrequente elektromagnetische Felder erzeugen auf den Körper eine gewisse
Erwärmung. Die Existenz gesundheitlicher Risiken bei längerfristiger Exposition von
Hochfrequenzstrahlen niederer Intensität kann heute aus wissenschaftlicher Sicht weder
eindeutig bejaht noch verneint werden. Trotz dieser Ungewissheit und im Vertrauen auf eine
baldige Klärung der offenen Fragen hat der Gemeinderat aufgrund der geltenden
Rechtsgrundlagen seinerzeit die Bewilligung für den Bau einer Antennenanlage mit 3 GSM-Sendern erteilt.

Mit der Planung von 3 zusätzlichen UMTS-Sendern und der Erhöhung der GSM
Sendeleistung sollen die Anlagewerte bereits nach 4 Jahren Betrieb massiv erhöht werden.

Nachdem auch heute die gesundheitlichen Risiken wissenschaftlich weder bejaht
noch verneint werden können, ist der Gemeinderat zur Zeit im Sinne des seinerzeitigen
Auftrages der Einwohner der Gemeinde Bellikon nicht bereit, eine Erhöhung der
Feldstärke zu genehmigen. Das Resultat des vom Bund in Auftrag gegebenen
Forschungsprojektes ist immer noch ausstehend.

Offenbar ist auch die Finanzierung dises Forschungsprojektes noch gar nicht
sichergestellt. Aufgrund der nach wie vor unsicheren biomedizinischen Auswirkungen auf
den Körper muss das Bauvorhaben abgewiesen werden, auch wenn die gesetzlich festgelegten
Grenzwerte eingehalten sind.

Von Hans-U. Jakob

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