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Powerline-Briefwechsel

Powerline-Briefwechsel

Bundesamt
für Gesundheit

Schweizerische Interessengemeinschaft
Elektrosmog-Betroffener
z.H. Herrn Hans-U. Jakob
Flüehli 17
3150 Schwarzenburg

Ihre Nachricht vom : 25. März 2001

Bern, 19. April 2001

Hirnhautentzündungen/Powerline Communication:

Sehr geehrter Herr Jakob

Ihre briefliche Anfrage vom 26. März 2001 bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen des Versuchs mit dem neuen Datenübertragungs-Sytem „Powerline Communication“ im Greyerzerland können wir wie folgt beantworten:

Gemäss den Angaben der Entreprises Electriques Fribourgeoises (EEF) wird seit September 2000 in Broc (FR) ein kleinräumiger Versuch mit Powerline Communication in einem Quartier mit vier angeschlossenen Häusern sowie in den Gebäuden der EEF durchgeführt. Die versorgte Fläche im Quartier beträgt etwa 0,1 km².

Zur Meningitis-Epidemie im Kanton Freiburg kann folgendes gesagt werden: Die Zunahme der Hirnhautentzündungen begann Mitte November 2000. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurden vom Kanton Freiburg 18 Verdachtsfälle von Hirnhautentzündungen ans BAG gemeldet, darunter war eine Falschmeldung. Ende Januar wurde im Bezirk Gruyère die Epidemiegrenze von 10 Fällen pro 100 000 Einwohner und 3 Monaten erreicht. Betroffen von der Krankheit waren besonders Kinder und Jugendliche. Im Bezirk Gruyère wurde daraufhin eine Impfkampagne für Kinder und Jugendliche lanciert.

In Broc wurden keine Erkrankungen von Hirnhautentzündungen diagnostiziert. Aufgrund dieser Tatsache und der sehr kleinen Abmessungen des Powerline-Versuches gehen wir davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen der Zunahme der Hirnhautentzündungen und Powerline Communication nicht wahrscheinlich ist.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben weitergeholfen zu haben. Für weitere Informationen stehen Ihnen unsere Experten zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen
Bundesamt für Gesundheit
Der Direktor

gez. Prof. Thomas Zeltner

Kopie

Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), 3003 Bern
Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), 2501 Biel

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Unsere Antwort:

Gruppe Hans-U. Jakob
Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener
Flüehli 17, CH-3150 Schwarzenburg
Tel. 031 731 04 31/Fax: 031 731 28 54

Schwarzenburg, 28. April 2001

An Herrn
Prof. Th. Zeltner
Bundesamt für Gesundheit
3003 Bern

Ihre Nachricht vom 19. April 01
Ihr Zeichen: 2.03.05-13/144900/MEI/ZE

Hirnhautentzündung/Powerline Communication:

Sehr geehrter Herr Prof. Zeltner

Für Ihren Brief vom 19. April 01 als Antwort auf unser Schreiben vom 26. März 01 danken wir Ihnen. Uns kann diese Antwort leider nicht befriedigen. Wir sind im Gegenteil erstaunt, ja einigermassen konsterniert, wie es möglich ist, dass Ihnen sowohl von Ascom als auch von den EEF (Freiburger Elektrizitätswerke) solche Unwahrheiten aufgetischt werden. Die Realität sieht ganz anders aus:

Powerline-Versuche innerhalb von 0,1 km² machen überhaupt keinen Sinn. Das Internet aus der Strom-Steckdose musste über mehrere Trafokreise (Regionen) hinaus getestet werden. Nach uns vorliegenden Informationen wurden Verbindungen von der Uni Freiburg nach Broc und umgekehrt erprobt. Ebenso stand eine Verbindung von der ETH-Lausanne über Bulle nach Freiburg zur Diskussion.

Jedoch selbst dann, wenn das mit den 0,1 km² stimmen würde, wäre die ganze Region weit über Broc hinaus betroffen gewesen. Unsere Leute haben im Appenzellerland Powerline-Signale registriert, die ihren Ursprung im Kanton Zürich hatten.

Es ist ja gerade der höhere Sinn (oder wenn Sie wollen: Blödsinn) von Powerline, Verbindungen, über das Niederspannungsnetz via Trafostationen über die regionalen Hochspannungsleitungen laufen zu lassen, ansonsten dieses System technisch völlig sinnlos und ohne jegliche Marktchance wäre. Fachleuten ist dies klar. Vom Normalbürger kann jedoch nicht verlangt werden, dass er über die technischen Einzelheiten Bescheid weiss. Er muss sich also auf zuverlässige Informationen aus erster Hand verlassen können.

Wir bitten Sie deshalb dringend, der Wahrheit auf den Grund zu gehen und uns eine Antwort zu senden, die dieser Wahrheit entspricht.

Zudem fehlen uns vom BAKOM immer noch die Angaben über die aufgetretenen Feldstärken. Diese müssen verheerend ausgefallen sein, da sich selbst Kurzwellenamateure über den Ausfall ihrer Geräte beklagten.

Mit freundlichen Grüssen

sig. Hans-U.Jakob, Präsident.

Kopie an die
Direktion BUWAL
Direktion BAKOM

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Mit Schreiben vom 3.Mai teilt uns das BAKOM (Bundesamt für Kommunikation) mit, die Powerline-Technologie werde demnächst reglementiert, die Grenzwerte würden nicht überschritten, zu technischen Störungen durch Powerline könne es auch bei eingehaltenen Grenzwerten kommen und zum Schutz der Menschen sei das BUWAL zuständig. Die von uns angefragten, durch Powerline verursachten Feldstärken wurden konsequent verschwiegen.

Lesen sie bitte dazu unter der Rubrik „Gesundheit und Leben“ die Beiträge:
„Powerline, neues Verbrechen gegen Elektrosensible?“ Seite 243 und
„Powerline und Menengitis, neuste Entwicklung.“ Seite 265

Von Hans-U. Jakob

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