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Panik bei Swisscom-Mobile

Panik bei Swisscom-Mobile

Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass eine neue Studie über die Gefahr von Sendemasten oder Handys publik wird.

Hans-U. Jakob, 27.4.06

Was beispielsweise diese Woche wieder durch Oesterreichs Blätterwald rauscht, versetzt verständlicherweise auch die Schweizer Mobilfunker in hellen Aufruhr. Denn die soeben publizierte Studie belegt erneut, was es an Erfahrungswissen schon lange gibt.

Die Pressemeldung aus Österreich:

Die eigentliche Sensation für den Salzburger Umweltmediziner Dr. Gerd Oberfeld aber ist, dass die Studie in einer medizinischen Fachzeitschrift, im „Journal of Occupational and Environemental Medicine“ („Zeitschrift für Arbeits- und Umweltmedizin“) veröffentlicht und damit erstmals eine solche Studie auch von der sogenannten konservativen Medizin anerkannt wurde.

Konkret handelt es sich um eine epidemiologische Untersuchung, in der die Höhe der Belastung in Schlafzimmern und die gesundheitlichen Auswirkungen erfasst wurden ??? die erste derartige Untersuchung in Österreich. Befragt wurden über 300 Personen, in Auftrag gegeben und finanziert wurde die Studie von der Kärntner Landesregierung und der Stadt Wien. Durchgeführt wurde sie von Michael Kundi vom Institut für Umwelthygiene der medizinischen Universität Wien.
Für Oberfeld bestätigt sich damit, „was es an Erfahrungswissen ohnehin schon gibt“. Nämlich: Dass Bürger in der Nähe von Handymasten, die über Schlafstörungen, Kopfweh, Konzentrationsschwächen, kalte Hände und Füsse als Stressfaktoren, Ohrensausen oder Bluthochdruck klagen, sich das nicht nur einbilden. Oberfeld, selbst ein Experte auf dem Gebiet epidemiologischer Studien, der auf eine Reihe entsprechender Untersuchungen verweisen kann, beobachtet auch mit Sorge, dass der Anteil sogenannter „elektrosensibler“, Personen, die auf elektromagnetische Felder besonders empfindlich reagieren, erheblich ansteigt.

Für Oberfeld zeigt sich, was die anscheinend schier grenzenlose Handy-Technologie betrifft, nach dieser Studie vor allem eines: „Telefonieren und surfen und dabei auch noch gesund bleiben ??? das alles zu haben, das geht nicht.“

Link zur Studie:
http://oem.bmjjournals.com/cgi/content/abstract/63/5/307

Dazu kommen täglich neue Meldungen über Schulen, welche ein Handyverbot einführen. Sei es aus gesundheitlichen Ueberlegungen oder wegen dem Versenden vom Gewalt- oder Sex-MMS. Das schadet dem Umsatz der Mobilfunker gewaltig, denn Kinder und Jugendliche machen ca.60% ihrer Kundschaft aus. Diese 60% zu verlieren, wäre für die Mobilfunkgesellschaften, gelinde gesagt, ein Katastrophe. Hat man doch bis anhin dafür gesorgt, dass neben jedem Schulhaus mindestens 1 Mobilfunkmast steht.

Und jetzt noch diese Pressemeldung

Russische Behörden vernichten zehn Tonnen Mobiltelefone

Moskau (dpa) – Zehn Tonnen Mobiltelefone werden in Russland wegen angeblich zu hoher elektromagnetischer Strahlung vernichtet. Die 50 000 Motorola-Handys würden binnen zwölf Stunden in einer Müllverarbeitungsanlage bei Moskau entsorgt, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.
Die in Brasilien, China und Singapur hergestellten Geräte übertreffen nach Angaben russischer Experten bei der Strahlung die Grenzwerte um das 2,5-Fache, meldete die Nachrichtenagentur Interfax. Motorola betont hingegen, dass sie den russischen Normen entsprächen und entsprechende Belege vorlägen. Der russische Zoll hatte Ende März eine aus Pakistan angekommene Ladung von 167 500 Motorola-Handys im Gesamtwert von knapp 20 Millionen Dollar (16,3 Millionen Euro) sichergestellt. Die Geräte waren für die russische Telekomfirma Euroset bestimmt.

Kein Wunder, dass in den Teppichetagen der Mobilfunker eine wahre Panik ausgebrochen ist und man sich notfallmässig hinter eine der bestechlichsten Organisationen, nämlich der WHO, in Deckung begibt.
In einem Informationsschreiben (März 2006) wendet sich Swisscom Mobile an die Mitglieder von Gemeindeexekutiven und bietet mit ihrer sogenannten „Fachgruppe Mobilkommunikation und Umwelt“ den Mandatsträgern ihre Hilfe an, um mit der Öffentlichkeit eine sogenannt „sachliche Diskussion“ zu führen.

Dabei beruft sich Swisscom Mobile auf ein sogenanntes Faktenblatt der WHO welches angeblich folgenden Inhalt enthalten soll.

O-Ton WHO in einer Übersetzung von Swisscom Mobile:
EHS (Elektro-Hypersensibilität) ist durch eine Vielzahl von unspezifischen Symptomen gekennzeichnet, welche sich von Person zu Person unterscheidet. Die Sypmtome sind zweifellos real und können in ihrer Intensität sehr unterschiedlich sein.
Was immer auch der Grund sein mag, EHS kann die Betroffenen sehr stark beeinträchtigen. Es gibt keine klaren Kriterien, um EHS zu diagnostizieren und es gibt keine wissenschaftlichen Gründe, EHS-Symptome mit der Exposition zu elektromagnetischen Feldern in Verbindung zu bringen. EHS ist folglich weder eine medizinische Diagnose noch ist es sicher, dass es ein medizinisches Einzelproblem darstellt.

So ein Schwachsinn! Demnach gibt es zwar eine Elektro-Hypersensibilität, aber Elektro-Hypersensibilität, sei nicht auf Elektrizität zurückzuführen!!
Analog: Es gibt zwar Alkoholkranke aber Alkoholismus sei nicht mit dem Konsum von Alkohol in Verbindung zu bringen. Oder Lungenkrebs nicht mit dem Tabakkonsum.
Man kann ob solcher Logik nur noch staunen. Aber es kommt noch viel besser.
Laut WHO soll gemäss Übersetzung von Swisscom-Mobile den Schweizer Ärzten folgender Ratschlag erteilt werden:

Die Behandlung von betroffenen Personen soll sich auf die Behandlung von Symptomen und des klinischen Bildes fokussieren und nicht auf die vom Patienten vorgebrachte Notwendigkeit zur Reduktion oder Eliminierung von elektromagnetischen Feldern am Wohnort oder am Arbeitsplatz.

Kaum zu glauben, was die WHO da angeblich von sich gibt: Sypmtombekämpfung statt Ursachen-Eliminierung.
Anstatt den Rat zu geben, weniger zu saufen, sollen Ärzte lediglich Medikamente gegen Schwindel und Brechreiz verschreiben. Oder wie?
Anstatt den Rat zu geben, das Handy zu entsorgen und den Aufenthalt in elektromagnetischen Feldern zu meiden, sollen Ärzte lediglich Leukämie und Hirntumore bekämpfen und daneben den Mund halten.

Wie kommt die WHO dazu, ein solch widersinniges Faktenblatt herauszugeben?

Kennt man die Skandalgeschichten rund um diesen Verein, wundert einen gar nichts mehr .
Wie es die interessierte Industrie immer wieder verstanden hat, bei der Weltgesundheitsorganisation Maulwürfe einzuschleusen, lesen Sie am besten gleich selbst nach im Gigaherz-Archiv unter:

/genfer-professor-kassierte-45-millonen/
/die-who-verkommt-zum-marionettentheater/
/erwiesen-handys-machen-unfruchtbar-und-erhoehen-das-tumor-risiko-deutlich/

Hier kassierte ein Genfer Professor 4,5 Millionen Franken für seine „Beweise“, dass Passivrauchen unschädlich sei. Parallelen zum Mobilfunk sind mehr als offensichtlich!
Während 30 Jahren war er Professor für Umweltmedizin an der Universität Genf. Während 30 Jahren arbeitete er nicht nur für die UNI sondern jeweils noch 2 Tage pro Monat zusätzlich für den Tabakkonzern Philip Morris. Das Honorar für diese 22 oder 24 Tage betrug pro Jahr jeweils Fr. 150’000.-
Dafür „erwartete“ der Konzern, der Professor möge den Schäden des Passivrauchens mit „gesundem Menschenverstand“ begegnen.

Michael Repacholi, ein weiterer Angestellter der WHO, kassiert pro Jahr 150 000 Dollar von der Mobilfunklobby und gibt entsprechende Statements ab ??? manipuliert dafür wissenschaftliche Studien bzw. leugnet deren Existenz!
Die vor kurzem aus Amerika angelaufene Unterschriftenaktion unter Wissenschaftern zu seiner Absetzung wurde wohl zu wenig gut kommuniziert, so dass sie hierzulande noch zu wenig bekannt wurde. Dies hier könnte ein neuerlicher Anlauf sein, Dr. Repacholi, der sich offensichtlich bei der WHO sehr sicher fühlt, von seinem Posten zu entfernen. Lesen Sie alles Weitere unter:

ww.gigaherz.ch/973
ww.gigaherz.ch/932
ww.gigaherz.ch/939

Das Faktenblatt, auf welches sich der Beratungsdienst Swisscom-Mobile beruft dürfte weitgehend dem Wirken von Dr. Repacholi zu verdanken sein

Der jüngste WHO-Skandal heisst

„WHO works for industry? – The answer is the question“
und ist nachzulesen unter: /handyverbot-in-schwarzenburger-schulen/

Der Tschernobyl-Konflikt zeigt es ganz deutlich: Die WHO (UN) und International Atomic Energy Agency (IAEA, ebenso Teil der UN) stellen unhaltbare Behauptungen zu den Schäden der Tschernobyl-Katastrophe in den Raum – und entlarven damit einmal mehr schonungslos Ihre Nähe zur Industrie.

Während die WHO schamlos behauptet, nur 50 Tote können direkt der Tschernobyl-Katastrophe zugeordnet werden und nur eventuell seien danach nochmals maximal 4000 weitere Personen daran gestorben, spricht die russische Strahlenschutzbehörde offiziell von 34???9000 Personen, die allein bei Aufräumarbeiten gestorben sind und dass mindestens 500’000 Menschen von den ursprünglich 2 Millionen als Opfer definierten Personen mittlerweile tot sind.

Während die gleiche WHO schamlos weiterbehauptet: „Es wurde kein Anstieg der Krebsraten beobachtet, die auf die Strahlenexposition zurückgeführt werden könnte und bisher sind nur 9 Kinder an Schilddrüsenkrebs gestorben,“ berichtet die offizielle russische Strahlenschutzbehörde: „Wir werden überschwemmt mit Schilddrüsenkrebs, Leukämien und genetischen Defekten. Fast eines von drei neugeborenen Babys hat Missbildungen, meist innenliegend.“
Und das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit weiss laut Berner-Zeitung von 200 zusätzlichen, tödlich verlaufenen Krebsfällen allein in der Schweiz zu berichten, die mit Sicherheit auf die radioktiven Wolken der Tschernobyl-Katastrophe zurückgeführt werden müssen, obschon wir hier eigentlich rund 1600 km vom Ort der Explosion entfernt sind.

Wenn sich Swisscom-Mobile nun hinter den Lügenbergen der WHO zu verstecken versucht, ist sie denkbar schlecht beraten.
Hier kann nur von einer Panik-Reaktion gesprochen werden.
Weshalb Swisscom-Mobile derart in Angst und Schrecken verfällt, verrät sie im obgenannten Informationsschreiben an die Gemeinden gleich selber.
Selbst beim grössten Mobilfunkanbieter der Welt, bei der britischen Vodafone, würden erst 9% des Umsatzes mit UMTS erreicht. Und weltweit gesehen, seien es sogar nur 3%.
Das unterbietet selbst die pessimistischsten Prognosen von Gigaherz.ch. Hier hat man die Verbreitung von UMTS auf mindestens 20% geschätzt.
UMTS ist und bleibt offensichtlich was es immer war: Ein Riesenflopp.

Von Hans-U. Jakob

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