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Wer zieht nach dem 17. Mai ins Schloss Thun ein? Ein Landvogt oder ein Regierungsstatthalter? Eine Mitteilung für Wähler/Innen aus dem neuen Wahlkreis Thun.



von Hans-U. Jakob, 5.5.09<?xml:namespace prefix = o />

Im neuen Verwaltungskreis Thun, bestehend aus allen Gemeinden des bisherigen Amtsbezirks Thun und aus Teilen des bisherigen Amtsbezirks Niedersimmental, sowie aus Teilen des bisherigen Amtsbezirks Seftigen findet am 17. Mai 09 die Wahl eines Regierungsstatthalters ev. eines neuen Landvogtes statt. Je nachdem, wer die Wahlen gewinnt.

Für dieses Amt kandidiert nämlich auch Marc Fritschi bisher Regierungsstatthalter im alten Amtsbezirk Seftigen, im Schloss zu Belp.

Für Elektrosmog-Betroffene, das heisst für unfreiwillige Anwohner von Hochspannugsleitungen und Mobilfunksendern und für alle die es nicht werden möchten, ist dieser schlicht nicht wählbar.

Begründung:

In seiner Wahlpropaganda schreibt Fritschi zwar unter Persönlichem:

Als ältestes von vier Kindern habe ich schon jung gelernt, Verantwortung zu übernehmen, zu helfen und zu trösten.

Was Herr Fritschi unter helfen und trösten versteht, hat er in seinem bisherigen Amt bei zahlreichen Baueinsprachen gegen Mobilfunksender sehr schön bewiesen, indem er als bisher einzige gerichtliche Instanz der Schweiz, den Einsprechern den Beizug eines externen fachkundigen Beraters verwehrte, dafür die Ingenieure und Techniker der Baugesuchsteller gleich im Dreierpack auffahren liess. Den Leiter der Fachstelle Nichtionisierende Strahlung von Gigaherz beschimpfte er ebenfalls als einzige von 600 gerichtlichen Instanzen der Schweiz als inkompetent. Dafür schrieb er dann seine ausführlichen Urteilsbegründungen in den Propagandaschriften der Mobilfunkbetreiber praktisch 1:1 ab. Helfen Ja, fragte sich nur wem?

Weiter teilt Marc Fritschi seinen lieben Wählerinnen und Wählern mit:

Seit mehr als zehn Jahren darf ich als Regierungsstatthalter die Bürgerinnen und Bürger im Amt Seftigen beraten. Dazu kommt eine breite Erfahrung als Bewilligungsbehörde im Baurecht, bäuerlichen Bodenrecht und Gastgewerbe. Gemeindeaufsicht heisst für mich auch Beratung und Schulung von Behörden und Verwaltungen meiner 25 Gemeinden. Zum Alltag des Regierungsstatthalters gehört es auch, bei Streitigkeiten zu vermitteln und bei grösseren oder kleineren Krisen den Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Zivilschutz zu koordinieren.

Was Herr Fritschi unter Beraten der lieben Bürgerinnen und Bürger und unter Vermitteln bei Streitigkeiten versteht, kann unter /bkw-direktion-und-regierungsstatthalter-manoeverieren-sich-ins-abseits/ nachgeschlagen werden und dürfte in diesem Land auch einmalig sein.

Wer vor den Mächtigen im Land nicht kuscht, dem schickt Fritschi gleich das Ueberfallkommando der Kantonspolizei ins Haus, um unerwünschte Kritiker postwendend per fürsorgerischen Freiheitsentzug in der Psychiatrie zu versenken.

So geschehen am 23.April 2004 als ein Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Umweltfreundliche Hochspannungsleitung Wattenwil-Mühleberg (IG-UHWM) zum 5. Mal vergeblich versucht hatte, beim Direktionspräsidenten der Bernischen Kraftwerke AG.- einen Gesprächstermin zu vereinbaren.

Diese Ungeheuerlichkeit veranlasste Marc Fritschi, damals Regierungsstatthalter von Seftigen im Schloss zu Belp, das Vorstandsmitglied unverzüglich durch die Kantonspolizei festnehmen zu lassen und dem Statthalter vorzuführen, zwecks Abklärung ob Untersuchungsgshaft oder Einlieferung in eine geschlossene psychiatrische Anstalt erforderlich sei.

Dem Gemeindepräsidenten von Rümligen und dem Vereinspräsidenten der IG-UHWM, welche von dieser Ungeheuerlichkeit Wind bekommen hatten, gelang es buchstäblich in letzter Sekunde, die Polizisten von Fritschis Amtsmissbrauch zu überzeugen, so dass diese den Vorführbefehl missachteten und friedlich abzogen.

Den lieben Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern sei in Erinnerung gerufen, dass das Zeitalter der bernischen Landvögte vorbei ist und als Alternative eine andere Wahl getroffen werden kann. Vielleicht ist diese Alternative von 2 Uebeln nur das kleinere. Aber wenn Mann/Frau schon die Wahl hat, dann sicher nicht Marc Fritschi!