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Krebsliga Schweiz und Mobilfunkindustrie weiterhin im selben Boot

von Hans-U. Jakob, 5.6.2010

Wenn es um die Verharmlosung oder Verleugnung von Gesundheitsschäden durch Elektromagnetische Einwirkungen geht, verwenden sie sogar einen gemeinsamen Briefkopf. Bild unten


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So auch bei der penetranten PR-Aktion welche die Handy-Hersteller und Händler mit einem gigantischen finanziellen Millionen-Aufwand durch den europäischen Blätterwald jagten. Sehen Sie bitte dazu unter /244-millionen-belohnung-fuer-falschmeldungen-zu-interphone/ nach. Hier geht es um die Verwässerung der sogenannten Interphone-Studie, die noch im Dezember letzten Jahres erste erschütternde Resultate über das Hirntumorrisiko gezeigt hatte und jetzt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln heruntergespielt werden muss. Siehe auch /vorsicht-blindgaenger-/

So schreibt die Krebsliga auf ihrer Internetseite sowie in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Forschungsstiftung Mobilkommunikation, die zu 100% von den Mobilfunkern und Stromhändlern finanziert ist :

Insgesamt konnte auch in dieser grossangelegten Studie ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch Handynutzung nicht nachgewiesen werden. Die vorgelegten Daten lassen kein eindeutiges Muster erkennen, das einem ursächlichen Zusammenhang zwischen Handynutzung und Hirntumorrisiko entsprechen würde; etwa ein ansteigendes Risiko bei zunehmender Telefonnutzung (in Anzahl Stunden) oder ein zunehmendes Risiko mit der Dauer der Nutzung (in Anzahl Jahren).

 

Somit verwundert es wohl niemanden wenn das Petitionskomitee für weniger Funkstrahlung http://www.funkstrahlung.ch auf die Bitte, anlässlich des Sternmarsches vom 29.5.2010 der Krebsliga zum Bundesplatz in Bern, einen Informationsstand aufstellen zu dürfen, eine ziemlich harsche Absage erhielt.

Zu Ihrer Veranstaltung vom 29.Mai 2010 schreibt die Krebsliga Schweiz:

Am Samstag zeigte sich der Bundesplatz einmal mehr in Orange. Doch diesmal war es nicht Fussball, sondern ein ganz anderes Thema, das die Menschen dazu bewog, in orangen T-Shirts einig zusammenzustehen für eine gemeinsame Sache: Solidarität mit krebsbetroffenen Menschen. Der Anlass fand im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums der Krebsliga statt.

Aus der ganzen Schweiz kamen sie, die Wandergruppen und sonstigen Reisenden. Betroffene, Angehörige, Bekannte, Nachbarn, Vereinskollegen und Freunde wollten zeigen: Krebs geht alle etwas an. Denn jede und jeder Dritte in der Schweiz erkrankt im Lauf des Lebens daran.


Bern_KLS_1.jpg<<<Bild links:  Nun hat auch hier die Krebsliga eine winzige Kleinigkeit unterschlagen.

Auf, oder besser unmittelbar vor dem Bundesplatz gab es auch solche in Gelb, nicht nur in Orange.

Ein Mitglied des Petitionskomitees schreibt:

Wenn wir tatsächlich mehr Flyers verteilen konnten, als die Krebsliga Teilnehmer hatte, können wir einen schönen Erfolg verbuchen. Die Strategie die Zugänge zum Bundesplatz vom Bärenplatz her mit 12 Helfern zu belagern, ist demnach bestens aufgegangen und die Krebsliga dürfte mit ihrer Verhinderungshaltung das Nachsehen haben.

Die Aktion erforderte von unseren 12Teilnehmern schon etwas Geduld. Wir mussten die Leute so frühzeitig aufbieten, weil wir nicht wissen konnten, wie lange das Abräumen des Marktes und das Aufstellen der Stände der Veranstalter dauern würde, und so ziemlich lange auf den Einsatz warten mussten.  Auch konnten wir nicht zum Voraus wissen, wann die ersten Wandergruppen eintreffen würden und zudem mussten wir noch die Aktivitäten und Absperrungen der privaten Polizeitruppe im Auge behalten.

Unser Coup ist aus meiner Sicht wohl gelungen. Nochmals herzlichen Dank allen Helfern!



Die verteilten Flyers können hier heruntergeladen werden:

http://www.funkstrahlung.ch/PDFs/Flyer_Funkstrahlung_und_Krebs.pdf

http://www.funkstrahlung.ch/PDFs/Petition_weniger_Funkstrahlung.pdf

Bern_KLS_2.jpg<<<Bild links: Mit von der Party auch der Gigaherz-Präsident. Obschon böartige Lästermäuler etwa behaupten, er würde nie selber an der Front stehen, sondern stets andere für sich vor Ort die „Dreckarbeit“ machen lassen.

In seinem Dank an die Helfer schreibt er:

Interessant war, dass bereits 10 Minuten nachdem unser Einsatz auf dem Bärenplatz gestartet war, die Projektleiterin der Krebsliga, bei mir auftauchte und sich darüber erkundigte, ob wir denn ihren Absage-Brief nicht erhalten hätten. Ich konnte sie dahingehend aufklären, dass wir uns hier auf dem Bärenplatz und nicht auf dem Bundesplatz und zudem auf öffentlichem Grund befänden, wo sich jedermann/frau aufhalten dürfe. Das heisst, wir wurden demnach beobachtet und gemeldet. Ja wozu haben die denn Handys?

Anmerkung: Die Forschungsstiftung Mobilkommunikation wird in den Medien gerne mit Forschungsstiftung der ETH bezeichnet. Das ist unzutreffend. Die FMK ist bei der ETH nur Mieterin von Räumlichkeiten. Alle Aktivitäten und das Sponsoring der FMK werden von der Industrie finanziert. Wie weit Industriegelder via FMK an die Krebsliga fliessen ist nicht bekannt, würde jedoch vieles erklären.

Von Hans-U. Jakob

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