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Hirntumor-Pandemie in 15 Jahren?

Hirntumor-Pandemie – Auswirkungen von Mobiltelefonen auf die DNA werden in einer neue Analyse in Zusammenhang gebracht.

Eine Pressemitteilung von Örjan Hallberg und Lloyd Morgan

in einer Übersetzung von A+R Klinger

publiziert bei Gigaherz am 18.1.2012

24. Dezember 2011, Berkeley, CA, USA & Stockholm, Schweden.

Eine wichtige neue Analyse, Der potentielle Zusammenhang von der Benützung von Mobiltelefonen und der Entwicklung von Hirn- und CNS-Tumoren,  ist heute im Journal Neurology & Neurophysiology publiziert worden. Sie kann auf http://www.omicsonline.org/2155-9562/2155-9562-S5-003.pdf kostenlos heruntergeladen werden. Die Studie ist in einer Spezialausgabe des Journals unter dem Titel „Hirn Tumor“ enthalten.

Die Studie erhebt sehr ernsthafte Bedenken über das Potential eines grossen Anstiegs von Hirntumorfällen, hervorgerufen durch den weitverbreiteten Gebrauch von Mobiltelefonen. Gemäss der Hochrechnungen wird der jähe Anstieg von Hirntumoren in etwa 15 Jahren stattfinden.

Die Studie der Wissenschaftlern Örjan Hallberg (Schweden) und L.Lloyd Morgan (USA) gibt  zunächst einen Überblick über die biologischen Effekte des Mobilfunkgebrauchs, die in von Fachkollegen begutachteten Studien dargelegt wurden, wie z.B. erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke, schädliche Effekte auf Spermien, Doppelstrangbrüche der DNA, Aktivierung von Stress-Genen (was auf eine Exposition zu einem Gift hinweist), ein erhöhtes Risiko eines Tumors am Gehörnerv (acoustic neuroma) und Hirntumor nach 10 oder mehr Jahren des Mobiltelefongebrauchs. Dann zieht die Studie zwei bekannte Mechanismen für die Ausbildung eines Hirntumors in Betracht: erstens, dass der Gebrauch von Mobiltelefonen die Mutationsrate der DNA erhöht und zweitens, dass der Gebrauch von Mobiltelefonen die Fähigkeit zur Reparatur von mutierter DNA herabsetzt.

Das Modell zur Registrierung von Hirntumor-Daten wurde weiterentwickelt. Dabei sind mathematische Modellparameter  ausgewählt worden, die sich am besten für die alterskorrigierte Datenaufnahme eignen. Das Modell kann als genügend genau betrachtet werden, wenn es zwei Aspekte angleicht: die dem Alter entsprechende Häufigkeit eines Hirntumors (z.B. die Altersgruppe der 30-34 jährigen) und die alterskorrigierte Häufigkeit von den Krebsregister-Daten. Anhand dieses Modells können die Wissenschaftler die zukünftige Wahrscheinlichkeit von Hirntumor-Erkrankungen prognostizieren.

Das Modell basiert darauf, dass zwischen dem ersten Mobiltelefongebrauch und der Diagnose von Hirntumor 30 Jahre liegen (Latenz-Zeit). Es sagt voraus, dass eine um 100% erhöhte (also 2 x so grosse) Wahrscheinlichkeit besteht, an Hirntumor zu erkranken, wenn die DNA-Reparaturmöglichkeit der Zellen durch den Mobiltelefongebrauch reduziert ist und eine um 2‘400% erhöhte (also 25 x grössere) Wahrscheinlichkeit besteht, an einem Hirntumor zu erkranken, wenn der Gebrauch von Mobiltelefonen die DNA verändert. Die Abbildung unten, aus der genannten Studie, illustriert diese Voraussage.




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Bild oben: Norwegische Hirntumorrate, altersbereinigt, per 100‘000 Personen-Jahre pro Kalenderjahr für die gemeldeten Daten mit 3 Resultaten des Mobilfunkgebrauchs: 1) Erhöhte DNA-Beschädigung, 2) keine DNA Reparatur und 3) hatte keinen Effekt.

Dieser Prozess der Modellabbildung von öffentlichen Gesundheitsrisiken wurde von Örjan Hallberg entwickelt und wurde auch in anderen Fällen erfolgreich angewendet, so z.B. bei Alzheimer und Melanomen.

Hallberg sagt:  „Solche Modellbetrachtungen, oder Risikoabbildungen, sind wichtig, sei es für Klimaveränderungen oder auch für Krankheiten. Entsprechend wichtig sind diese für Notfallplanungen bei Angelegenheiten der öffentlichen Gesundheit, sofern das zu Grunde liegende Modell genügend akkurat ist. Gibt  es z.B. genügend Neurochirurgen für den Fall, dass Hirntumore so stark zunehmen, wie es das Modell voraussagt?“

Morgan sagt: „Diese Studie zeigt, dass wir eine pandemische Ausbreitung von Hirntumoren zu erwarten haben, sollte der Umgang mit Mobiltelefonen nicht signifikant ändern. Auf diese Pandemie sind wir natürlich schlecht vorbereitet, ausserdem ist sie in rund 15 Jahren zu erwarten. Regierungen, Eltern, Physiker, Schulen und alle Bürger sollten beauftragt werden, die Personen in ihrer Sorge und Einfluss über die Notwendigkei zu unterrichten, dass der Gebrauch von Mobiltelefonen und anderen strahlungsintensiven Geräten massiv zu beschränken ist.“

Medien-Kontakte:

Europe: Örjan Hallberg in Sweden

(oerjan.hallberg@tele2.se, + 46 (8) 605 4998).

North America: Lloyd Morgan in Berkeley, California, USA

Sr. Research Fellow, Environmental Health Trust

(Lloyd.L.Morgan@gmail.com, +510 841-4362).

Von Hans-U. Jakob

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