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Generalversammlung 20 Jahre Gigaherz.ch

An der diesjährigen Generalversammlung vom 15.Februar im St.Josefsaal, gleich neben der Martinskirche in Olten, durften wir das 20-jährige Bestehen unseres Vereins feiern.

von Hans-U. Jakob, Präsident von Gigaherz.ch
Schwarzenburg, 29.Februar 2020

Eine Feier mit gemischten Gefühlen.
Angesichts der in rasendem Tempo fortschreitenden flächendeckenden Verstrahlung des Landes durch den 5G-Mobilfunk müssen wir uns schon ernsthaft fragen: «Was haben wir eigentlich erreicht?» Andererseits dürfen wir auch fragen, wie würde die Schweiz denn aussehen, wenn es uns nicht gegeben hätte? Schliesslich wurde die ultimativ von der Mobilfunklobby geforderte Lockerung der Strahlungsgrenzwerte vom Ständerat bereits zwei mal verworfen. Dafür, dass dies ein drittes mal eintritt, müssen wir jetzt sorgen. Denn die Mobilfunkbetreiber haben bereits über 2600Mobilfunk-Sendeanlagen ohne Baubewilligung unter dem Deckmantel einer Bagatelländerung auf 5G hochgerüstet und warten nur darauf, die Feldstärken an Orten empfindlicher Nutzung von heute 5, neu bis auf 20V/m aufdrehen zu dürfen, was 16 mal stärkere Sender als heute mit sich bringt. Womit wir dann mindestens europarekord-, wenn nicht gar weltrekordverdächtig starke Sender inmitten von Wohnzonen zu dulden hätten.

Hoffnung dürfen wir auch daraus schöpfen, dass gegen diesen Wahnsinn zur Zeit 5 Volksinitiativen geplant sind. Bei zwei davon sind die Unterschriften-sammlungen bereits am Laufen. Drei stehen kurz vor dem Start. So etwas hat es in der Schweiz noch nie gegeben. Gleichzeitig 5 Volksinitiativen mit dem selben Ziel: «5Geh!»

Es wartet eine Riesenarbeit auf uns. Also packen wir es an!


Bild oben:
Das Thema 5G bescherte uns auch dieses Jahr wieder volles Haus.

Um die trockene Materie einer Generalversammlung mit der gesetzlich vorgeschriebenen Traktandenliste möglichst aufzulockern wurden in einer zusätzlichen Vormittagsveranstaltung 2 interessante Vorträge geboten.

Der erste Vortrag wurde durch Herrn Prof Dr. Peter Kirchschläger von der theologischen Fakultät der UNI Luzern geboten. Bekannt aus der denkwürdigen Sendung Arena des Fernsehens SRF1 vom 8. März 2019. Sein Gastvortrag hatte den Titel:
Digitale Transformation aus ethischer Perspektive – Ethische Chancen und Risiken der digitalen Transformation – Ethische Ueberlegungen zu 5G – von Menschen und Maschinen.
Sein FAZIT: Softwaregesteuerte Maschinen und Autos haben kein Gewissen. Ihre Intelligenz, Ethik und Moral entspricht bestenfalls demjenigen Menschen der sie programmiert hat. Wehe wenn dieser etwas vergessen hat.

Der zweite Vortrag war eine gelungene Rückblende des Vice-Präsident Roland Arnet auf die letzten 20Jahre Gigaherz.ch. Von der Vereinsgründung am 6.Januar 2000 in St. Gallen, anlässlich welcher wir gehofft hatten, der Spuk mit dem Elektrosmog sei in spätestens 3 Jahren erledigt. Einer der grössten Erfolge war die Aufdeckung des ICNIRP-Skandals. Eines sonderbaren Clubs, welcher sich jahrelang als Unterorganisation der WHO ausgegeben hatte, in Wirklichkeit jedoch ein erbärmlich kleiner privater Verein von nur 14 Industrie-Lobbyisten war und immer noch ist.
Es folgten eine ganze Reihe von erzwungenen definitiven Abschaltung von leistungsstarken Lang- Mittel- und Kurzwellensendern bei deren definitiver Abschaltung Gigaherz massgebend beteiligt war.

Auch niederfrequente Anlagen, sprich Hoch- und Höchstspannungsleitungen waren stets in unserem Betätigungsfeld. Nach 3 gewonnenen Bundesgerichtsurteilen, welche klar eine Erdverlegung von 220- und 380kV-Höchstspannungs-Freileitungen verlangten, haben die Strom-Lobbyisten in den eidg. Räten 3 Gesetzesänderungen durchgedrückt, welche diese Urteile zu Makulatur werden liessen.
Erwähnenswert auch die rund 1000 Einsprache- und Beschwerdeverfahren gegen Mobilfunk-Sendeanlagen, die in den letzten 20 Jahren mit unserer Unterstützung geführt wurden. 20 davon bis vor Bundesgiricht. Leider mit einer eher bescheidenen Erfolgsquote von nur 10%.

Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Traktanden am Nachnittag interessierte nebst der Jahresrechnung, die zu keinerlei Beanstandungen Anlass gab und dem langjährigen Kassenverwalter grosses Lob für seine vorbildliche Arbeit einbrachte, vor allem der Jahresbericht des Präsidenten. Dieser wurde dieses Jahr so knapp wie nur möglich gehalten, damit genügend Zeit für das Jahresthema 5G aufgewendet werden konnte. Der Aufwand widmete sich zur Hälfte dem am 29. Dezember veröffentlichten Bericht der vom Bundesrat eingesetzten Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung». Katastrophe oder Lachnummer? Der Präsident fand: „Eher eine katastrophale Lachnummer“. Einzusehen unter
https://www.gigaherz.ch/wp-content/uploads/2020/02/Jahresbericht-2019.pdf

Von Hans-U. Jakob

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